Aktion Vogel-Station erfreut Senioren
Mit dem Präventionsprojekt des LBV gelingt zweierlei: Abwechslung für Heimbewohner und eine Futterquelle für Gefiederte.
Schorndorf.Auf positive Resonanz ist am Donnerstag in der örtlichen Wohnresidenz „Sankt Raphael“ das Präventionsprojekt „Alle Vögel sind schon da“ vonseiten des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern (LBV) e. V. gestoßen. Zum Abschluss wurde im Garten eine neue Vogelfutterstelle geschaffen, sie soll den Heimbewohnern die Begegnung mit der Natur durch die Vogelbeobachtung ermöglichen.
Keine Frage, die Vogelbeobachtung gerade an Futterstellen im eigenen Garten sorgt über die Wintermonate hinweg bei vielen Menschen für persönliches Wohlbefinden. Für ältere, pflegebedürftige Menschen in vollstationären Pflegeeinrichtungen kommen die sozialen Außenkontakte durch ihre eingeschränkte Mobilität oder eine Demenzerkrankung leider viel zu kurz.
Und auch die direkte Begegnung mit der Natur fällt oft weg. Genau hier setzt die LBV-Präventionsmaßnahme „Alle Vögel sind schon da“ für mehr Lebensqualität im Alter an.
Erika Dreher, Leiterin des Sozialdienstes im Hause, freute sich über das Kommen von Angelika Nelson von der LBV-Kreisgruppe Cham. Neben dem sehr schön gestalteten Vortrag mit auf eine große Leinwand projizierten Bildern der heimischen Vogelwelt, wurden zum Beispiel an die im großen Speisesaal anwesenden Heimbewohner auch in realistischen Farben gehaltene Vogelimitate aus Plüsch herumgereicht. Diese wurden von den Seniorinnen und Senioren gerne gestreichelt und auf Knopfdruck ließen die Vögelchen sogar ihren wunderbaren Gesang ertönen.
Mehrere Paare der Plüschvögel darf die Wohnresidenz für die beiden Stationen dankenswerterweise behalten. Ebenso beschenkte die LBV-Vertreterin die Bewohnerschaft unter anderem mit Bestimmungsbüchern, seniorengerechten Spielen wie ein Dalli-Klick beziehungsweise Memory rund um das Thema Vogelwelt, einer Vogelstimmen-CD und weiterem reichlichen Info-Material.
Genauso freuten sich alle über die neue Futterstation samt einer stattlichen Erstausstattung an Vogelfutter, die zum Abschluss gleich draußen im Garten ihrer Bestimmung übergeben und von Bewohnern befüllt wurde. Die Vogelfutterstation soll möglichst vielen Bewohnern die Gelegenheit bieten, ihre persönlichen Aktivitäten durch die Beobachtung, Bestimmung und Füttern von Vögeln zu bereichern.
Bleibt nur zu hoffen, dass die heimischen Vogelarten die neue Versorgungsstation möglich zahlreich in Anspruch nehmen. Müssen doch viele Grundstückseigentümer mit Bedauern feststellen, dass sich in diesem Winter an den Futterstellen in ihren Gärten relativ wenig rührt.
Genauere Informationen zum innovativen Präventionsprojekt des LBV (Landesbund für Vogelschutz in Bayern e. V.) gibt es im Internet unter www.lbv.de/allevoegel.
Die Präventionsmaßnahme richtet sich an die Bewohner von vollstationären Pflegeeinrichtungen in Bayern. Im Fokus stehen Bewohner, die aufgrund ihrer altersbedingten Pflegebedürftigkeit nicht mehr oder nur noch mit Hilfe nach draußen in den Garten oder auf die Terrasse gehen können. Aber nicht nur die in ihrer Mobilität eingeschränkten Bewohner sollen von dem Projekt profitieren, sondern auch Bewohner mit zum Beispiel einer Demenzerkrankung können durch die Vogelbeobachtung Naturverbundenheit erfahren und so ihre Lebenszufriedenheit fördern.
Insbesondere abgezielt wird auf den Erhalt der psychosozialen Gesundheit, der Stärkung der kognitiven Ressourcen und die Steigerung der körperlichen Aktivität und Mobilität.
Voraussetzung für die Teilnahme ist ein Ansprechpartner. Dieser „Vogelbeauftragte“ ist dann für den Erhalt und die Pflege der Vogelbeobachtungsstationen zuständig und übernimmt die Kommunikation mit dem Landesbund für Vogelschutz (LBV). (cls)
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