Pfarrer
„Voller Freude Priester“

Josef Schemmer zelebrierte seinen finalen Gottesdienst in Chammünster. Ein Abschiedsgeschenk hat ihn besonders berührt.

25.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:07 Uhr
Holder Hierl
Rosa Swatosch, die Pfarrhaushälterin von Pfarrer Hebauer, lag mit Pfarrer Schemmerer auf einer Glaubenswellenlänge. −Foto: Holder Hierl

Es war vielen Gläubigen der Pfarrei Chammünster ein Anliegen, sich persönlich vom scheidenden Pfarrer Josef Schemmerer und seiner Schwester Gerlinde zu verabschieden, so voll war das Marienmünster bei einer Sonntagsmesse lange nicht mehr wie diesmal. Vielen merkte man an, dass sie den Pfarrer in den sieben Jahren seines Wirkens hier schätzen gelernt haben. Besonders seine tiefe Gläubigkeit hat beeindruckt und den Glauben der Pfarrmitglieder gestärkt, wofür ihm Pfarrgemeinderatssprecher Franz-Josef Schneider dankte.

Es lag eine gewisse Wehmut über dem Sonntagsgottesdienst im Marienmünster, denn es war der letzte, den Pfarrer Josef Schemmerer als Seelsorger der Pfarrei zelebrierte. Und als ob es geplant gewesen wäre, war auch kein Organist als Ersatz für Hubert Bauer gefunden worden. So blieb die Orgel am Sonntag stumm. Dafür war der Gesang der Kirchenbesucher umso kräftiger. In der Predigt blickte Pfarrer Schemmerer auf seine Zeit in Chammünster zurück. Er sei im Auftrag des Bischofs hierhergekommen und übernehme nun im Auftrag des Bischofs eine neue Pfarrei.

Nicht nur hilfsbereiter Nachbar

Es sei nicht seine Absicht gewesen, nur ein angenehmer und hilfsbereiter Nachbar zu sein. Sein Auftrag sei es gewesen, als Priester zu wirken. Was das bedeute, drücke der lateinische Begriff sacerdos aus, der Priester sei der, „der das Heilige gibt“. Er dürfe das weitergeben, mit dem Gott die Menschen heil, selig machen möchte: die Sakramente. Und er sei gekommen, um zu bezeugen, dass Jesus heute noch lebt, dass es ihn wirklich gibt.

Auch nach 30 Jahren als Priester könne er – gerade auch den Jungen – sagen, er sei voller Freude Priester. „Ich kann nur danken, dass Gott mich dazu berufen hat“. Doch die Botschaft, die der Priester überbringt, fordere die Menschen heraus. Die einen sähen den Priester als Helfer beim Verstehen des Gotteswortes, die aber, die zu Jesus und seiner Botschaft eher Abstand halten, „die sehen auch den Priester lieber aus der Ferne“. Aber er könne wie Paulus sagen: „Ihr wisst, … wie ich dem Herrn in aller Demut diente, … wie ich nichts verschwiegen habe von dem, was heilsam ist. Ich habe … Zeugnis abgelegt für die Umkehr zu Gott und den Glauben an Jesus, unseren Herrn, (für) das Evangelium von der Gnade Gottes … Ich habe mich der Pflicht nicht entzogen, den ganzen Willen Gottes zu verkünden“ (Apg 20). Der Priester bleibe „trotz seiner hohen Weihe stets ein Mensch, der Fehler machen kann“. Wenn er jemandem etwas schuldig geblieben sei, jemanden verletzt habe, so bitte er aufrichtig um Verzeihung. Er bleibe im Gebet und bei der Messfeier mit der Pfarrei Chammünster verbunden.

„Hilfe von oben“ gewünscht

Pfarrgemeinderatssprecher Franz-Josef Schneider erinnerte an eine Liedtext-Zeile, die am Vortag auf dem Lamberg gesungen worden war: „Und nun zeig mir den Weg und führ mich die Bahn, Deine Liebe zu verkünden.“ Er wünsche dem Pfarrer, dass er bei seinem neuen Auftrag auf die „Hilfe von oben“ nicht verzichten müsse. In Chammünster habe er diesen Auftrag, die Liebe Gottes zu den Menschen zu verkünden, im Spenden der Sakramente, in Predigten oder Gesprächen mit Engagement umgesetzt. In den vergangenen sieben Jahren habe Pfarrer Schemmerer die Gläubigen auf der Reise des Lebens begleitet. „Wir haben mit Ihnen unseren Glauben gelebt und vertieft. Dafür sagen wir Dankeschön.“

Pfarrer Josef Schemmerer wies auf die Geschenke der Pfarrei, die vor dem Altar aufgebaut waren, und meinte, dass ihn besonders die Schnitzfigur des barmherzigen Jesus berührt habe, die er in seiner neuen Pfarrei an den Herz-Jesu-Festen einbinden wolle. Und auch das Foto mit Chammünster und im Zentrum das Marienmünster, „das mir lieb und teuer geworden ist“, freue ihn sehr. Er dankte allen, die diese Geschenke ermöglicht haben.