Handwerk
Vom Mini-Koch zum Sterne-Chef

Lukas Mühlbauer arbeitet mit 19 Jahren für Sterne-Koch Hubert Obendorfer. Den Beruf will er nun anderen schmackhaft machen.

26.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:05 Uhr
Die Nachwuchskoch Lukas Mühlbauer hat es mit 19 Jahren schon weit gebracht. −Foto: Anna Heidenreich

Ein wütender Chefkoch, der mit der Pfanne nach den Lehrlingen wirft – solche Klischees vom Alltag in der Gastronomie sind noch in vielen Köpfen verankert. Für Lukas Mühlbauer sind das alte Märchen. „Die strengen Zeiten sind vorbei!“, sagt einer, der es wissen muss. Mit gerade einmal 19 Jahren hat es der Rimbacher als Nachwuchskoch weit gebracht: Nach seiner Ausbildung im Hotel Birkenhof in Neunburg vorm Wald assistiert er nun dem Sterne-Koch Hubert Obendorfer, der für sein Restaurant Eisvogel mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet wurde.

Paradebeispiel für die Branche

Angefangen hat seine Laufbahnmit den Europa-Miniköchen, einer Initiative, bei der Kinder mit den Themen Ernährung und Kochen vertraut gemacht werden, unterstützt vom Branchenverband DEHOGA. „Lukas Mühlbauer ist wirklich ein Paradebeispiel dafür, wie man es vom Minikoch zur Sterneküche schaffen kann“, lobte DEHOGA-Vize Andreas Brunner den frischgebackenen Gesellen, der mit einer Abschlussnote von 1,1 sogar mit einem Staatspreis geehrt wurde. Nach seiner Zeit als Minikoch in Cham kümmerte sich Mühlbauer als Pate um andere Teilnehmer, schloss daraufhin eine Weiterbildung um Ernährungscoach ab und erhielt als bundesweit einziger Kandidat ein begleitendes Stipendium für seine Ausbildung.

Begeisterung und Freude für Beruf

Weil es ergänzend zur Sommerprüfung inzwischen auch eine Winterprüfung gebe, sei der Einstieg in die Ausbildung auch nach dem regulären Start im Oktober möglich, wirbt die Ausbildungsbotschafterin des Landkreises Manuela Heizler, die als Ansprechpartnerin für die Beratung zur Verfügung steht.

Praktikum noch möglich

Wegen der Corona-Pandemie seien auch Praktika für Berufsinteressierte nur sehr eingeschränkt möglich gewesen. Aktuell gebe es wieder die Möglichkeit, auch noch vor Ausbildungsbeginn ein Praktikum in einem Betrieb nach Absprache zu absolvieren, sagt DEHOGA-Vize Andreas Brunner. Lukas Mühlbauer bereut seine Entscheidung, das Kochen zum Beruf zu machen jedenfalls nicht: „Die Gastronomie ist wie eine große Familie, egal, wo man hinkommt, man versteht sich.“ (gm)