Hoch zu Ross
Von Waldmünchen nach Ast: Vorfreude auf Pferdewallfahrt

08.09.2022 | Stand 15.09.2023, 3:44 Uhr
Der Zug der Pferdewallfahrer über die Schwarzach-Auen ist immer wieder ein schöner Anblick (Archivbild 2013). −Foto: Franz Bucher

Die 26. Pferdewallfahrt von Waldmünchen nach Ast findet am 11. September statt. 2021, ausgerechnet zum 25. Jubiläum der vergleichsweise noch jungen Pferdewallfahrt, hatte diese wegen Corona nur ohne Publikum stattfinden können. Der Vorsitzende des Pferdewallfahrtvereins, Michael Aumann, hatte das damals als „Nullrunde“ bezeichnet. Umso mehr freut er sich über viel Publikum bei der Pferdewallfahrt am Sonntag.

Die meisten Besucher dürfte es wieder in Ast geben, weil hier die Feuerwehr Ast und der Schützenverein Tannenbaum Mittagessen und Kaffee und Kuchen anbieten.

Über 100 Reiter und Pferde

Erwartet werden mehr als 100 Reiter und Pferde, sagt Aumann, die sich etwa ab 8.30 Uhr auf dem Marktplatz in Waldmünchen zu versammeln beginnen. Etwa gegen 9.15 Uhr werden die Pferde und Reiter mit dem Segen von Stadtpfarrer Wolfgang Häupl und unter Glockengeläut auf die Wallfahrt nach Ast gehen. Der Weg führt sie über Hocha und Schäferei.

Eine Statio gibt es an der Kapelle des Pferdewallfahrtsvereins bei Schäferei, die Diakon Alfons Eiber leiten wird. Zuvor werden ab dem Kreuz des Schützenvereins in Hocha die Teilnehmerbänder ausgegeben, berichtet Aumann. Der Festgottesdienst findet ab 10.30 Uhr auf dem Gelände bei der Gemeinschaftshalle statt. Zuvor werden die Reiter einmal die Wallfahrtskirche „Zu unserer liebe Frau“ umrunden. Bei der Messe gibt es den Segen für Reiter und Pferde und selbstverständlich das Leonhardibrot für die Tiere.

Anders als bei anderen Pferdeprozessionen in der Region prägen in Waldmünchen nicht schwere Kaltblüter das Bild, sondern die Reitpferde der Pferdebesitzer der Umgegend. „Bei uns sind ein Großteil der Pferde Warmblüter“, berichtet der Vereinsvorsitzende Aumann. Zudem gebe es relativ viele Ponys, die an der Wallfahrt teilnehmen. „Haflinger und Kaltblüter, die kann man bei der Wallfahrt zählen.“

Das liege an den 65 Mitgliedern des Pferdewallfahrtsvereins. Das seien meist reine Pferdeliebhaber, die mit ihren Tieren nicht an Wettbewerben oder ähnlichem mitmachten. Ihnen ginge es vor allem darum, ihre Freizeit mit den Tieren zu verbringen. „Pferde sind wunderschöne Wesen“, sagt Aumann.

Deswegen würden auch die meisten Pferde „in ihrer natürlichen Schönheit“ an der Wallfahrt teilnehmen. Sie würden zwar rausgeputzt, aber kaum zusätzlich geschmückt. Kutschen nähmen an der Veranstaltung übrigens nicht teil. Mit zwei Ausnahmen: Eine Kutsche ist für die Geistlichkeit und den Vorbeter, eine weitere Kutsche für die Senioren des Vereins, die nicht mehr selbst reiten wollten.

Während sich die Feuerwehr um die Sicherung der Strecke kümmere, sorge für die Verpflegung der Zuschauer, wie schon erwähnt, die Feuerwehr Ast zusammen mit dem Schützenverein. Hier habe es im Vorfeld schon Besprechungen gegeben. Der Pferdewallfahrtverein müsse sich ausschließlich um die Organisation der Wallfahrt selbst kümmern. Für ihn als Vorsitzenden bedeute dies, dass er die Einladungen austrage. Um für den Verein Geld zu sparen, mache er dies selbst mit dem Fahrrad. „Mit 12 Euro pro Mitglied kommt man sonst nicht weit“, sagt Aumann. Zusammen mit der Stadt, die mit dem Wallfahrtverein und der Pfarrei als Veranstalter fungiere, werde die Veranstaltung beim Landratsamt beantragt. Auch mit dem BRK werde gesprochen, weil es den Sanitätsdienst übernehme.

4000 Ritt-Teilnahmen

Vorbereitet seien auch die Plaketten und die Jahresbalken für die Teilnahme. Jeder, der zum ersten Mal teilnimmt, erhält eine Plakette, an die für jede Teilnahme ein Jahresbalken angehängt werden kann. Für langjährige Teilnehmer sei dies ein sehr langer Schmuck, räumt Aumann ein. Und natürlich werden auch wieder Teilnehmer für zwölf- und 20-malige Teilnahme ausgezeichnet. Weil über all dies genau Buch geführt wird, weiß Aumann auch, dass es seit dem Beginn 1996 über 4000 Ritt-Teilnahmen bei der Wallfahrt von 917 verschiedenen Personen gab.