Imkerverein
Vortrag drehte sich um die Königin

Renate Feuchtmeyer referierte beim Bienenzuchtverein Willmering-Cham über die Königinnenzucht.

31.05.2022 | Stand 15.09.2023, 4:50 Uhr
Gregor Raab
Der Vereinsvorsitzende Max Stautner bedankte sich bei der Referentin für den praxisnahen Vortrag. −Foto: Gregor Raab

„Die Königin ist tot – es lebe die Königin“, heißt es alle zwei bis vier Jahre in jedem Bienenvolk. Nach dieser Zeit hat die Anführerin des Insektenstaates ihre Leistungsfähigkeit leider verloren und muss vom Bienenzüchter durch eine neue, hochwertige Nachfolgerin dann ersetzt werden. Auf großes Interesse stieß daher am Freitagnachmittag der Vortrag von Renate Feuchmeyer, die am Lehrbienenstand des Bienenzuchtvereins Willmering-Cham zum Thema „Königinnenzucht“ referierte.

Die staatliche Fachberaterin für Bienenzucht gab einen sehr detaillierten Einblick in die verschiedenen Zuchtmethoden. Anhand vieler anschaulicher Beispiele informierte sie alle Anwesenden über die diffizile Arbeit und gab im Anschluss wertvolle Tipps für die Praxis. So sei beim Umlarven in Näpfchen besonders darauf zu achten, dass die Larve nur ein Tag alt ist und dabei auf keinen Fall verletzt wird. Das Pflegevolk sollte auch immer offene Brut haben, um sicherzustellen, dass möglichst viele Ammenbienen im Pflegevolk sind, die den Larven vor der Verpuppung möglichst viel Futtersaft in die Pfropfen mitgeben. Außerdem sind nur starke Völker zur Zucht geeignet, da nur diese die Temperatur für eine optimale Entwicklung der Jungköniginnen halten können. Sanftmut, schwacher Schwarmtrieb, Widerstandskraft gegen Krankheiten und gute Honigleistung seien jene Bieneneigenschaften für ein Volk, die die Züchter erzielen wollen. Da beim Hochzeitsflug der geschlüpften Königinnen an den Drohnensammelplätzen eine unkontrollierte Begattung stattfinde, legte sie den Imkern immer nahe, für die Besamung eine anerkannte Belegstelle mit Drohnen aus einer Reinzuchtlinie aufzusuchen. Die Begattungskästchen für die jungen Königinnen müssen aber absolut frei von Drohnen sein. Vor der Befüllung können diese mit einem Absperrgitter von den Arbeiterinnen abgetrennt werden. Um an möglichst viele junge Arbeiterinnen zu kommen, sei es außerdem am besten, die Bienen aus dem Honigraum zu entnehmen. (cga)