Glaube
Waldgau sagt die Arberkirchweih 2021 ab

Der erwartet große Andrang von Besuchern stellt die Einhaltung der Corona-Vorschriften infrage.

09.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:14 Uhr
Regina Pfeffer
Auch im Jahr 2021 findet keine Arberkirchweih statt. −Foto: Regina Pfeffer

Wie im vergangenen Jahr beeinträchtigt Corona vor allem größere Veranstaltungen, zu denen die Arberkirchweih mit mehreren Tausend Besuchern zählt. Aus diesem Grund sieht sich der Bayerische Waldgau der Heimat-, Kultur- und Volkstrachtenvereine zusammen mit dem Bayerischen Waldverein gezwungen, die für Sonntag, 22. August geplante Veranstaltung erneut abzusagen. Wegen der Größenordnung ist es nicht möglich, die einzelnen Zugänge zu kontrollieren, um alle Besucher namentlich zu erfassen, wie es vorgeschrieben ist.

Dennoch ist es Arber-Pfarrer Bogdan Bogdanovski ein erklärtes Anliegen, einige Worte an die Freunde und treuen Besucher derArberkirchweihzu richten: „Liebe Naturfreunde, die Mehrheit der sogenannten Schöpfungspsalmen sind mit einem Aufruf der Psalmisten zum Lobpreis des Schöpfers durchdrungen. Interessant ist, dass die Psalmisten diesen Aufruf von sich selbst beginnen. Begeistert über die Schönheit und Größe von den Werken in allen Formen und Dimensionen rufen sie zuerst seine Seele zum Preis und Lob Gottes, der nach ihrer inneren Überzeugung und Gewissheit die Quelle und der Ursprung der Schönheit dieser Welt ist. In vielen Psalmen finden wir den Aufruf, der an die ganze Schöpfung gerichtet wird, nicht nur an die Menschen, sondern auch an die Tiere und Pflanzen“, sagt Bogdanovski.

Nicht immer muss man die Bergspitzen erklimmen, so der Pfarrer

Und weiter: „Glücklicherweise konnten wir in den letzten Jahren unsere Seelen auf dem Großen Arber, bei der festlichen hl. Messe und in den Stunden der Ruhe und Meditation in Einklang bringen, durch das Wirken des Geistes Gottes. Auch das Gefühl des Glückes und des inneren tiefen Friedens ist uns nicht fremd gewesen. Leider konnten wir uns im letzten Jahr sowie auch in diesem nicht in der gewohnten Art und Weise über die Festlichkeiten so erfreuen wie gewohnt. Das bedeutet aber nicht, dass wir immer auf die großen Bergspitzen klettern müssen, um im Kreis von mehreren Tausend Schöpfungsfreunden innerlich verbunden zu sein über die prachtvollen, weiten Teile des Bayerischen und des Böhmischen Waldes. Man kann auch ruhig in einer kleinen Gruppe – manche bevorzugen in der Einsamkeit – die Pracht unserer schönen Umgebung bewundern. Von Herzen wünsche ich Ihnen allen offenen Augen und Herzen für die Wunder der Natur, die uns der Schöpfer des ganzen Universums geschenkt hat.“

Eine Tradition seit 150 Jahren

Die Arberkirchweih wurde 1806 eingeführt. Im Zusammenhang mit den zwei Weltkriegen kam es zu Unterbrechungen. Seit der Wiedereinführung im August 1965 lebt die 150-jährige Tradition wieder auf. Heimatschriftsteller Paul Friedl aus Zwiesel und Karl B. Krämer aus Bad Kötzting waren die Initiatoren für die Erneuerung dieses ältesten religiösen Brauchtumsfestes auf dem Arber. Am 29. August 1965 feierte Arberpfarrer Josef Kufner mit Heimat- und Trachtenvereinen sowie tausenden Menschen die erste Arberkirchweih seit 50 Jahren. Die beliebte und besucherstarke Bergfeier konnte bis letztes Jahr ohne Unterbrechung gefeiert werden. (krp)