Energiewende
Waldmünchen lehnt Photovoltaik-Anlage ab

Nachdem der Investor für die Freiflächen-Anlage bei Zillendorf schon im Bauausschuss scheiterte, zog er nun vor den Stadtrat.

04.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:33 Uhr
Auch im Stadtrat fand das Vorhaben, in der Nähe von Zillendorf eine Freiflächen-Photovoltaik-Anlage zu errichten, keine Zustimmung. −Foto: Schoplocher

Am Rand von Zillendorf wird so schnell keine Freiflächen-Photovoltaik-Anlage entstehen. Im Stadtrat von Waldmünchen war der schon im Bauausschuss behandelte Antrag der Aumann oHG gelandet, weil dieser für die Bauleitplanung zuständig ist und es um mehr geht als die Frage, ob 4,7 Hektar bebaut werden dürfen.

Es gäbe für das Gemeindegebiet nach wie vor keine Kriterien, nach denen entsprechende Anlagen erlaubt werden können oder nicht, führte Bürgermeister Markus Ackermann vor Augen. Auf genau deren Ausarbeitung habe sich der Stadtrat aber verständigt. Eine Zustimmung zu dem Vorhaben würde Tatsachen schaffen „und wir unserer Verantwortung nicht gerecht“. Man wolle das Thema ganzheitlich betrachten, statt einen Einzelfall vorzuziehen. Er erinnerte daran, dass der Landkreis aktuell ebenso ein Konzept erarbeite.

Sorge um „Tod des Tals“

Dr. Oliver Brückl (CSU) griff denVortrag zum ISEK auf, der „gezeigt habe, wie sehr wir vom Landschaftsbild abhängen“. Anlagen 100 Meter rechts und links der Bahnlinie wären „der Tod des Tals“, gab er zu bedenken. „Wir verschließen uns nicht, aber das Ganze muss objektiv und gerecht zugehen“.Er forderte, die Bevölkerung mit einzubinden, um ein breites Meinungsbild zu bekommen.

Er fragte sich, warum der Antrag „hier und heute“ behandelt werde und mutmaßte, dass „wir den Antrag eines Stadtratsmitglieds schnell durchboxen sollen und dann bei allen anderen Kriterien anlegen sollen“. Entweder man sei für einen geordneten Prozess oder nicht. Dann sei eine einstimmige Ablehnung die einzig logische Konsequenz.

Wolfgang Kürzinger verwies auf die Wortwahl: zurückstellen, nicht ablehnen, um Investoren nicht zu verprellen. „Wir wollen Ergebnisse und Anlagen haben“, machte er deutlich. Ziel müsse sein, dass das Konzept bis Jahresende vorliegt. Markus Ackermann sah gar keinen Graben in der Diskussion. Die Gründung eines bereits aktiven Arbeitskreises zeige ja den Willen einer Entwicklung. „Aber jetzt können wir gar nicht anderes als Nein sagen.“

Die Entscheidung des Stadtrats

Das tat das Gremium auch, gegen die Stimme von Antragsteller Simon Aumann, der wegen angeblich falscher Auskünfte und Aussagen sichtlich sauer auf das Bauamt war. Diese wies Mitarbeiter Peter Fellner zurück, eine Aufklärung an Ort und Stelle war nicht möglich. (ps)