Stadtbücherei
Waldmünchen liebt seine Bibliothek

Die Corona-Pandemie hat auch in der Stadtbücherei Spuren hinterlassen – aber die Kundschaft blieb ihr treu.

12.01.2022 | Stand 15.09.2023, 22:02 Uhr
Neuer Lesestoff, beliebte Titel und Tpps von Lesern und Mitarbeiterinnen stehen in der Stadtbücherei parat. −Foto: Ingrid Milutinovic

Für die Mitarbeiterinnen in der Bücherei, Ingrid Milutinovic, Elfriede Pöppel und Steffi Wallner, war es – wieder einmal – ein Corona-Jahr mit Höhen und Tiefen. Mit Monaten, in den geschlossen war, und Monaten mit Einschränkungen, die mit viel Vorsicht und Verantwortungsgefühl immer wieder neu angepasst werden mussten. Aber auch mit einigen Wochen, in denen fast schon so etwas wie Normalität herrschte.

Hilfreich waren immer wieder die Informationen, die von der Landesfachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen per E-Mail kamen. Mit Blick auf die jeweilige Infektionslage konnten so die Zugangsmodalitäten immer auf neuesten Stand gebracht werden.

Und die Leser? Sie blieben der Bibliothek treu, hielten sich an die Vorgaben, wahrten Abstand, trugen Maske und zeigten Verständnis, als der Zutritt nur unter 2G-Regeln möglich war. Wartezeiten wurden bereitwillig in Kauf genommen, schließlich sollten sich nicht mehr als drei Personen gleichzeitig im Raum aufhalten.

Auch der gewohnte Gedankenaustausch musste oft genug ausfallen. Die Fragen der Leser untereinander „Was hast du gelesen? Ist das gut?“ wurden dann auch schon mal nach draußen verlegt. Aber noch mehr erfuhren die Mitarbeiterinnen immer wieder große Dankbarkeit von den Lesern. Da gab es mal Weihnachtsplätzchen, mal ein Eis oder einen Cappuccino, aber auch liebe Worte. Oft haben sie gehört: „Wie schön, dass ihr da seid. Haltet durch.“

Zeit des Aufräumens

Für die Mitarbeiterinnen war es aber auch eine Zeit des Aufräumens. Sie hatten in den vergangenen Jahren Erfahrungen gesammelt, wissen inzwischen genau, was gelesen wird. So wurde noch einmal aussortiert und Platz geschaffen für viele neue Bücher. Gerade bei den Sachbüchern stand noch viel im Regal, was nicht gelesen wurde. Besonders auch im Kinderbereich herrschte Nachholbedarf. Und auch für die etwas älteren Kinder soll jetzt der Nachfrage nachgekommen werden. Wenn man gemeinhin davon ausgeht, dass Jugendliche ab etwa zwölf Jahren eher nicht lesen, gibt es auch hier inzwischen Nachfragen.

Was wird gelesen? Da gibt es ziemlich klare Präferenzen. Die jüngsten Leser wühlen – natürlich – in Bilderbüchern. Hier gab es von der Stadt ein kleines Weihnachtsgeschenk in Form eines neuen Büchertrogs. Jetzt kann nach Herzenslust geschmökert werden. Auch wenn viele immer wieder nach ihrem Lieblingsbuch suchen – eigentlich geht alles, Hauptsache, das Titelblatt ist schön. Da fällt dann schon mal die Auswahl schwer, und das Ergebnis ist, dass Mama eben ein paar Bücher mehr in der Tasche hat.

Die etwas Älteren schauen etwas genauer hin. Mädchen und Pferde, das geht immer. Tierbücher allgemein werden immer wieder ausgeliehen Aber auch „Die Olchis“ und „Der kleine Drache Kokosnuss“ sind immer wieder gefragt.

BüchereiFinanzierung
Zu finden ist die Bibliothek in Waldmünchen in der Leißstraße 8 im ersten Stock über der Feuerwehr. Geöffnet am Mittwoch von 16 bis 18 Uhr. Der Leseausweis für Erwachsene kostet für ein Jahr 10 Euro. Kinder bis zwölf Jahre leihen kostenlos aus, ab zwölf Jahre beläuft sich der Beitrag auf 6 Euro.Die Stadt Waldmünchen stellt einen Etat von 600 Euro bereit, derselbe Betrag kommt vom Förderverein.

Und die Buben? Hier ist Spannung oder auch Fußball angesagt. Bei all der interessanten Literatur liegt der Schwerpunkt auf Krimis und Romanen, die gerne auch in der Nachkriegszeit spielen dürfen. Historische Romane haben ebenfalls ihre Liebhaber. Auch bei den Verfassern gibt es klare Vorlieben. So sind im Moment Peter Prange, Lucinda Riley, aber auch Nicola Förg, Mechtild Borrmann oder Charlotte Link „in“. Auch Rita Falks Eberhofer-Krimis sind beliebt.

Das ist neu

Um den Wünschen der Leser Rechnung zu tragen, liegt eine Wunschliste für sie aus. Diese dient regelmäßig als Anhaltspunkt für geplante Neukäufe. Das waren 2021 unter anderem Michaela Grünigs „Palais Heiligendamm“, David Baldaccis „Downfall“, Peter Pranges „Der Traumpalast“, Brigitte Riebes „Die Schwestern vom Ku’damm“ und vieles mehr. Auch die jüngsten Leser kamen natürlich nicht zu kurz. Bildermaus, „Pippi Langstrumpf oder Mama Muh fanden genau so schnell Freunde wie „Das Sams“ oder „Die drei ???“.