Gespielt, getanzt, gelacht, gedankt
Waldmünchen: Trenckkranzl war der perfekte Saisonabschluss

30.10.2022 | Stand 15.09.2023, 3:09 Uhr
Was für ein Finale! Herbert Heidinger als Kathi in der Einlage, mit der die ausrichtenden Kanoniere die rund 250 Gäste des Trenckkranzls begeisterten. Die Schlussszene ist dem Festspiel entliehen. −Foto: Fotos: Schoplocher

Wie die Spielzeit, so der Schlusspunkt: Mit einem wahrhaft großartigen Trenckkranzl ist am Samstagabend die 71. Saison zu Ende gegangen. Dies wie das geprägt von einem wunderbaren Miteinander.

Eine Gemeinschaftsleistung im besten Sinn war auch das Trenckkranzl selber. Und das bereits im Vorfeld. Lange hatte es so ausgesehen, als könne es nicht in der TV-Halle stattfinden – der Brandschutz. Letztlich blieb nur die Einschränkung, die Galerie nicht zum Verweilen betreten zu dürfen. Daraufhin wurden zusätzliche Tische ausgeliehen und unten aufgebaut. Das verkleinerte die Tanzfläche, allerdings bot sie noch ausreichend genug Platz. Feuerwehrvorsitzender Benjamin Schlegl kam zum gleichen Schluss. Er sah die Veranstaltung mit ihren gut 250 Gästen als Testlauf für einen möglichen Feuerwehrball. Fazit: Die Vorzeichen stehen gut.

Kanoniere beste Gastgeber

Die neuen Gegebenheiten stellten auch die Kanoniere vor Herausforderungen, die das Trenckkranzl dieses Mal ausrichteten. Sie legten sich in Sachen Deko mächtig ins Zeug und sorgten am Abend dafür, dass „der Laden“ lief – und, dass nach dem Hauptgericht aus der Küche von Wolfgang Mauerer noch Süßes zu haben war. Das hatte der eine oder die andere auch nötig, trafen dieGaudinudlndoch musikalisch den Geschmack der tanzfreudigen Trenckianer. Teil des Quartetts: Josef Kowalski, im Festspiel der Hauptmann. Seine Bandkollegen aus Neumarkt und er peitschten sich gegenseitig an; Teamgeist eben.

Rund 5000 Zuschauer

„Das ist Euer Abend“, leitete Vereinsvorsitzender Martin Frank den Dank an alle vor und hinter der Bühne ein. „Anerkennung und Respekt für das große Miteinander.“ Das „Gemeinschaftsgefühl Trenck ist ein besonderes Erlebnis“, stellte er heraus. Er sei stolz, dass nach zwei Jahren Unterbrechung nahtlos an die 70. Saison angeknüpft werden konnte.

Tribüne sorgt für tolles Ambiente

Noch dazu überaus erfolgreich: Rund 5000 Zuschauer wollten das Festspiel sehen, bei der letzten Aufführung platzte die Tribüne beinahe aus allen Nähten. Von der schwärmte Frank in den höchsten Tönen. Nach der Sanierung sei „das Ambiente rund um das Festspiel absolut stimmig“. Ihre Einweihung sei ein Höhepunkt gewesen.

Mit der Saison ging auch dieSchirmherrenschaftvon Andreas Schellhammer und Christoph Zistler zu Ende. Schellhammer war mit seiner Frau Christa einmal mehr aus Reutlingen angereist – Zeichen, dass die beiden und ihre Familien dieses Ehrenamt mit einer Menge Herzblut ausfüllten. Das wurde am Samstag wieder deutlich. Martin Frank hätte gar nicht eigens darauf hinweisen müssen, dass beide „mittendrin statt nur dabei“ waren – wenngleich er dies zudem als Anspielung auf ihre Gastauftrittebei der letzten Aufführungmeinte.

Fleißige Schirmherren

„Wir werden diese Zeit in sehr guter Erinnerung behalten“, unterstrich Christoph Zistler. Beide wünschten dem Verein, dass er weiterhin von dem guten Zusammenhalt getragen werde. Mit einem Weltkonzern könne „ihre“ Firma Stoll electronic zwar nicht mithalten, kommentierte er die Präsentation der Nachfolger von Vodafone, „vielleicht wird‘s ja noch“. Mit herzlichem Applaus wurden sie von der Spielerschar verabschiedet.

Ein altes (Ehe)Paar

Neben dem schönen Miteinander erlebte der Abend mit der traditionellen Einlage einen weiteren Höhepunkt. Andreas Frank hatte die Idee,Herbert Heidingerfasste die Handlung in Dialoge, teils (sehr treffend) aus dem Originaltext entliehen. Kathi und Trenck (Andreas Frank) als sich kabbelndes Ehepaar, sie nörgelnd, er genervt. Mit großartigen Anspielungen, etwa auf Waldmünchenals dunkelsten Ort Deutschlandsoder die neuen, engen Bande zu Cham. Immerhin darf sich Kathi jetzt endlich die Fingernägel lackieren, etwas, das allen weiblichen Darstellerinnen untersagt ist.

Hund Lilly mit Kurzauftritt

Heimlicher Star des kleinen humorvollen kleinen Theaterstücks: Der Frank‘sche Hund Lilly mit einem putziger Kurzauftritt. Ein fröhlicher Moment an einem fröhlichen, unbeschwerten Abend mit ganz viel Miteinander.