Szene
Warum die Zeit der Groß-Disco vorbei ist

Nach 33 Jahren schließt das Kötztinger Flash. Gründe gibt es viele: von Party-Verhalten bis zu anstehenden Investitionen.

05.03.2018 | Stand 16.09.2023, 6:16 Uhr

Flash, Xtra, Irish Pub, Bootylicious – auf mehreren Areas gibt es in der Disco unterschiedliche Musikstile zu hören. Ein Konzept, das über Jahrzehnte prägend war, das aber nun aus verschiedenen Gründen so nicht mehr funktioniert, sind die Betreiber überzeugt. Foto: wf(1)

Wer im Landkreis lebt, muss wohl noch unter 18 oder über 100 Jahre alt sein, um hier nicht gewesen zu sein: Die Diskothek Flash ist seit 33 Jahren eine Institution für Nachtschwärmer, weit über die Landkreisgrenzen hinaus. Als Ende vergangener Woche bekannt wurde, dass sie zum 21. April für immer schließen wird, zeigten sich viele aktuelle und ehemalige Gäste betroffen davon.

Gäste-Struktur im Wandel

Darüber hinaus stünden nun wieder größere Investitionen an, um das Flash attraktiv zu halten. Das würde für Anita und Albin Lang aber bedeuten, die Disco in einen Club nach modernem Vorbild umgestalten zu müssen. „So große Discos sind out“, sagt Anita Lang. Über 1000 Quadratmeter Fläche, mehrere Areale mit unterschiedlicher Musik, das sei einmal gewesen, denn: „Das Fortgeh-Verhalten hat sich total verändert“, nennt sie einen weiteren Grund. Während in den 80er- und 90er-Jahren viele Gäste mehrmals die Woche gekommen seien, zeigten bundesweite Untersuchungen, dass die Zahl auf ein bis zwei Mal im Monat gesunken sei. Zudem machten sich die geburtenschwachen Jahrgänge ab Mitte der 1980er-Jahre bemerkbar.

„So große Discos sind out.“Anita Lang

Noch heute arbeiten mehr als 20 Mitarbeiter an einem Samstag hier. Wenn die Langs sich kurz vor der Schließung so umsehen, dann gibt es viele Momente, an die sie sich gerne zurückerinnern. „Es war schön zu sehen, wie hier mehrere Generationen aufgewachsen sind“, sagt Anita Lang. Oder wenn Opus, Münchner Freiheit und DJs aus aller Herren Länder hier auftraten, das seien echte Highlights gewesen. Auch, sich immer Neues zu überlegen, um die Disco attraktiv zu halten, habe ihr Spaß gemacht. Dafür seien sie auch immer in Clubs in ganz Deutschland unterwegs gewesen, um sich auf dem Laufenden zu halten. „Aber da passe ich mit 62 heute auch nicht mehr rein“, sagt sie. Dafür fehle es ihr am „Biss und am Drive“.

Konkurrenz war nicht Thema

Ansonsten endet die Geschichte des Flash definitiv am 21. April. Dann wird daraus vielleicht eine Fertigungs- oder -lagerhalle. Was dann aus der Einrichtung wird, das sei noch nicht entschieden, sagt Anita Lang.

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