Cham/Landkreis
Was tun bei Negativzinsen?

Wegen der anhaltenden Niedrig- oder besser gesagt Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) haben es Sparer in Deutschland sehr schwer, eine Rendite mit ihrem bei der Bank angelegten Geld zu erwirtschaften.

19.05.2021 | Stand 16.09.2023, 3:02 Uhr
Verbraucherberaterin Nicole Bräu stellt gehäuft fest, dass Banken Negativzinsen verlangen. −Foto: Foto Koch

Das gilt besonders, wenn sie die Sicherheit von klassischen Spareinlagen bevorzugen und auf das Auf und Ab an den Börsen verzichten, berichtet Nicole Bräu, Betriebswirtin und Verbraucherberaterin beim VerbraucherService Bayern im KDFB (VSB).

Betraf dieses Dilemma in der Vergangenheit nur die Kunden von länger laufenden Verträgen wie Sparbriefen, Festgeldern oder Bausparverträgen, spitzt sich die Lage aus Verbrauchersicht immer mehr zu. Die vor ein paar Monaten noch als exotisch betrachteten Negativzinsen auf Bankguthaben werden immer mehr zur Realität. Waren es zunächst nur sehr wenige Banken, ziehen mittlerweile immer mehr Geldinstitute nach und führen Negativzinsen oder „Verwahrentgelte“ für das angelegte Geld ein.

„Wir beobachten derzeit zum einen den rasanten Anstieg von Banken, die diese Gebühren von ihren Kunden verlangen, und zum anderen auch eine kontinuierliche Absenkung der Freigrenze, bis zu welcher betroffene Verbraucher nichts zahlen müssen“, so Nicole Bräu.

Seit Beginn dieses Jahres ist die Anzahl der in Deutschland ansässigen Banken und Sparkassen auf mehr als 400 angestiegen, die ihre Einnahmen durch Negativzinsen aufbessern. „Gerade ältere Verbraucher werden durch diese Geschäftspolitik in die Enge getrieben, weil sie aufgrund ihres vorangeschrittenen Alters für die Anlage in Fonds in der Regel nicht mehr so offen sind und es auch keine wirklichen Alternativen für sie gibt“, betont Bräu.

Der VSB steht für alle Verbraucher mit der Beratungsstelle in Cham in der Oberen Regenstraße 15 (am Floßhafen) auch in den kontaktarmen Zeiten telefonisch und auf digitalen Wegen beratend zur Seite. Öffnungszeiten sind Montag 13 bis 17 Uhr, Dienstag, Donnerstag und Freitag jeweils 9 bis 13 Uhr. Tel. (0 99 71) 67 53, E-Mail: n.braeu@ verbraucherservice-bayern.de

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