Kabarett
Weiberstammtisch „fast wie eine Serie“

Martina Schwarzmann hatte Tipps für fast 800 Besucher mitgebracht. Sie hat noch zwei Auftritte.

11.07.2021 | Stand 16.09.2023, 2:08 Uhr
Claudia Peinelt
Martina Schwarzmann (re.) und Sarah Brandhuber begeisterten die Besucher beim Chamer Strandkorb-Open Air. −Foto: Claudia Peinelt

Eine ganz lockere und sehr freundliche Martina Schwarzmann sitzt am Samstagmittag im Künstlerzimmer im ersten Stock der Stadthalle. Sie erzählt lachend, dass sie bereits 2004 in Cham gewesen war. „Ich glaub‘, da war des furchtbar. Da war die alte Stadthalle noch.“ Voll des Lobes ist die Kabarettistin über das blühende Cham 2021. Da sie die neue Stadthalle nicht gleich gefunden habe, musste sie eine kleine Stadtrundfahrt machen. „Es ist wirklich sehr schee bei Eich“, versichert sie. Am 19. und 20. Juli hat sie noch mal zwei Auftritte beim Strandkorb-Open Air, und da wird sie auch über Nacht bleiben. „Und da schau i mir dann Cham noch a bisserl besser an“, kündigt sie an

Die aus Altenmünster stammende verheiratete Frau ist Mutter von vier Kindern und, wie sie weiter erzählt, habe sie bestimmt schon seit zehn Jahren nicht mehr richtig ausgeschlafen. Natürlich sei auch sie glücklich darüber, dass endlich wieder Auftritte stattfinden können. „De daheim san des ned gewöhnt, dass i immer da bin“, sagt sie. Als sie schließlich auf dem Stuhl auf der Bühne Platz nimmt, ist sie scho etwas baff. „Puh, i bin ja gefühlt einen Kilometer von Euch entfernt. Wenn i des g’wusst hätt‘, hätt‘ ich mich heut‘ net duschen brauch’n“, stellt sie fest. Und dann erzählt sie von ihrem monatlichen Weiberstammtisch, der eigentlich „a Protestaktion“ darstellt. Da die Männer auch immer ins Wirtshaus gehen, nehmen es sich die Ehefrauen eben auch raus und hau’n einmal im Monat einen drauf. „Und irgendwie muss ma da immer wieder hin. So a Weiberstammtisch is scho fast wie a Fernsehserie, man muss unbedingt wissen, wie es in den verschiedenen Ehen weitergeht.“

Und, dass nur Frauen Fenster putzen sollen, findet sie „unmöglich“. „Is des vielleicht a geschlechterspezifische Arbeit, nur weil ma a Frau is?“, fragt sie Schon als Jugendliche habe sie eine Punkband gründen wollen. Und wenn die Kinder mal groß sind, habe sie das immer noch vor. „Und mei Band hoaßt dann „Radisolzer“. Sozusagen als Geschenk, so wie es einen Keks zum Cappuccino gibt, hatte die 42-Jährige ihre Praktikantin Sarah Brandhuber mitgebracht. Und diese hatte die Lacher mit dem Lied „Schnittschutzhos’n“ auf ihrer Seite. (cci)