Kirche Weihnachten 2020 war anders
Die Corona-Pandemie sorgte für einen etwas anderen Ablauf
Grafenwiesen.Weihnachten, ein Fest der Liebe und der Freude über die Geburt des Jesuskindes? In diesem Jahr ist es eher ein Fest der Einsamkeit gewesen, umgeben von Angst und Traurigkeit. Diese Stimmung herrscht nicht nur im öffentlichen Leben vor, sondern hat sich auch in das familiäre und kirchliche Leben eingeschlichen. Bekam man alljährlich in der Pfarrkirche Heiligste Dreifaltigkeit in Grafenwiesen zur Christmette oder am Christtag kaum einen Sitzplatz, so konnte man in diesem Jahr die Besucher an der Zahl überschauen.
In Grafenwiesen leitete Monsignore Dr. Johann Tauer bereits am vierten Adventssonntag die kirchlichen Festtage der Weihnachtszeit mit dem Motto „Der Engel des Herrn“ ein. Das Kantorenduo Joachim Bauer und Josef Kolbeck sang zum Abschluss der Messe dazu passend das entsprechende Lied.
Um auch den kranken Gemeindemitgliedern und denjenigen Christen, die bei der Platzreservierung in der Kirche nicht mehr berücksichtigt werden konnten, die Möglichkeit zur Mitfeier der Hl. Messen zu geben, wurden die Gottesdienste live im Internet gestreamt. Allerdings mussten die Gläubigen in Grafenwiesen auf den erhofften Gesang des Kirchenchores in diesem Jahr verzichten, da in den beengten Raumverhältnissen der Pfarrkirche die Corona-Regeln nicht eingehalten werden konnten.
Pater Georg zelebrierte an Heiligabend die beiden Christmetten um 16 und 18 Uhr. Als Lektoren fungierten Bettina Pritzl und Martina Wiesmeier. In seinen Ausführungen sprach der Priester davon, dass man Weihnachten normalerweise mit dem Besuch der Lieben, mit Geschenken und mit dem Christbaum in Verbindung bringt. Doch zu Corona-Zeiten sei alles anders. Man feiert die Gottesdienste wie nie zuvor, nämlich mit dem Tragen von Masken und dem Verbot von Volksgesang. Die Corona-Pandemie hat den Menschen die Grenzen aufgezeigt. Es bietet sich ein Vergleich zu vor 2000 Jahren an. Jesus Christus ist als der Retter in die Welt gekommen. Er strahlte damals ein Licht aus, an dem wir uns noch heute orientieren sollen.
Über den Christtag, dem Hochfest der Geburt des Herrn, stellte Pater Georg das Thema „Menschlichkeit“. Gott ist Mensch geworden, damit „wir alle Menschen“ werden. „Es ist so viel Unmenschlichkeit in der Welt, dass wir uns mit Liebe und nicht mit Bosheit begegnen sollen. Wir sollen menschlich miteinander umgehen. Das ist der Maßstab, an dem wir uns orientieren können. Weihnachten ist, wenn zwei Menschen einander verzeihen oder einem anderen in Not helfen.“ Die Botschaft des Priesters: „Mach es wie Gott, werde Mensch“.
Am Christtag verrichteten den Altardienst die Senior-Minis Hans Amesberger und Martin Kolbeck. (khp)
Das Schmücker-Team
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Baum:
Den Christbaum spendete Familie Amesberger aus Berghäuser. Der linke Seitenaltar mit der Gottesmutter Maria beherbergt die Krippe von Rudi Kolbeck. (khp)
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