Flutkatastrophe
Weihnachtskrippen für Flutopfer gesucht

Die gebürtige Furtherin Katharina Grell lebt im Katastrophengebiet und hofft auf Unterstützung aus ihrer Heimatstadt.

29.10.2021 | Stand 15.09.2023, 23:40 Uhr
Die alte historische Kirche St. Peter und Paul in Swisttal-Odendorf wurde zum Sammellager für alle möglichen Hilfsgüter. Und demnächst auch für Weihnachtskrippen? −Foto: Jan Grell, Swisttal-Odendorf ;>>> Johann Dendorfer

In ein paar Wochen ist Weihnachten. Doch für viele Menschen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen wird es heuer ein ganz anderes Fest. Die verheerende Flutkatastrophe am 14. Juli hat ihnen alles geraubt. In einem der von der Flut besonders hart getroffenen Orte, in Swisttal-Odendorf, lebt seit elf Jahren die Furtherin Katharina Grell (geb. Dendorfer). Auch sie gehört zu den Flutopfern.

Der ehrenamtlichen Katechetin wird in diesen Tagen vielleicht der alte Text aus dem Drachenstich eingefallen sein: „Haus und Stall, das gibt es alles nicht mehr. Keine Milch mehr für die Kinder, kein Brot mehr, kein Dach mehr für den Schlaf, und keinen Schlaf mehr, weil der Drache durch die Gegend brüllt.“ Sie kennt auch die Anweisung der Ritterin an den Hausbesorger Kolomann: „Versorge sie so gut es geht. Sie haben alles verloren, und wir wollen alles für sie tun“.

Kirche wurde zum Sammelplatz

Die historische Nebenkirche St. Petrus und Paulus wurde als Sammelplatz für Kleiderspenden, Spielzeuge und anderes hergerichtet. Im Pfarrhaus wurden die sortierten Sachen an die vielen Bedürftigen verteilt. Die zahlreichen freiwilligen Helfer und die Flutopfer mussten mit Essen versorgt werden – und werden es immer noch.

Ihre berufliche Erfahrung als Köchin in der Further Fachklinik „Am Eichert“ ist dabei sehr wertvoll. Das Wasser ist nun weg – und man sieht jetzt erst richtig die vielen Schäden an Häusern, Straßen, Bahnschienen. Strom ist endlich wieder da, das Wasser musste eine Zeit lang abgekocht werden und schmeckt noch immer nach Chlor.

So lautet das Spendenkonto

Aktuell war Katharina mit ihrer Familie jetzt eine Woche in ihrer Heimatstadt Furth. Thema dabei war auch Weihnachten. Viele Familie haben durch die Flut auch ihre liebgewordenen Weihnachtskrippen verloren. „Papa, du musst mir aus deiner Sammlung Krippen geben für die Familien“: Für den „Krippler“ Johann Dendorfer war das eine verständliche Bitte. Aber um allen betroffenen Familien helfen zu können, braucht es Unterstützer.

In Alois Maier fand er einen Krippenbauer, der spontan einen Krippenstall kostenlos an Katharina Grell übergab. Sie wäre sehr dankbar, wenn noch mehr Krippen (Krippenfiguren wie auch Gebäude) zusammenkommen würden. „Krippen-Papa“ Hans Dendorfer nimmt die Stücke entgegen – abzugeben idealerweise in der Zeit 16 bis 18 Uhr bei Dendorfer in der Marienstraße 15, weitere Informationen telefonisch unter 0171-3856309. Auch Geldspenden werden angenommen, entweder in bar oder über das Konto des Krippenvereins (IBAN: DE93 7426 1024 0007 1347 03, Raiffeisenbank). Damit werden benötigte Krippenfiguren und Gebäude gekauft. Die Aktion endet am 15. November. Der Dank der Familien aus Swisttal-Odendorf ist den Gebern aus Furth im Wald und Umgebung gewiss, so Katharina Grell. (fde)

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