Soziales Weihnachtstrucker mit Herz unterwegs
2020 beteiligten sich so viele Chamer wie noch nie an der Sammelaktion. Ein echter Erfolg für die Trucker.

Cham.Es war wahrlich kein einfaches Jahr für die Johanniter-Weihnachtstrucker. Mit gemischten Gefühlen blicken sie auf ihre letzte Tour nach Rumänien zurück. Einerseits habe die Pandemie ihre Arbeit deutlich erschwert, andererseits sei es ihnen wieder gelungen, eine große Welle der Solidarität loszutreten.

Annähernd 3900 Pakete - 2800 davon stammten allein aus dem Landkreis Cham - sammelten sie in den vergangenen Wochen an 94 Stationen in der Oberpfalz und Niederbayern ein. „So viele hatten wir noch nie“, freut sich Michael Schmidbauer über die Rekordbeteiligung. Die Auflieger der beiden Lkw‘s waren proppenvoll. Zusätzliche Ladung, die die Johanniter organisiert hatten, konnten sie nicht mehr mitnehmen, denn Dominik Artmann, Christopher Schegerer und Lothar Bruckbauer beteiligten sich aus verschiedenen Gründen nicht an dem Trip nach Rumänien.
Deswegen machten sich diesmal nur zwei Trucks auf den langen Weg. Das alteingesessene Duo Daniel Promesberger/Michael Schmidbauer begleiteten im zweiten Gespann die Brüder Thomas und Tobias Tschöpe. Covid-19 verlangte den Helfern nicht nur bei den Sammeltouren einiges ab, sondern auch die Fahrt ins Zielgebiet war geprägt von den Vorsichtsmaßnahmen. Zu diesen zählten auch die Corona-Schnelltests vor der Abfahrt und nach der Rückkehr, die jeweils in Passau stattfanden.
Normalerweise eine große Familie
Die elf Trucks umfassende Kolonne nach Rumänien wurde in kleinere Konvois unterteilt, um die Kontakte unter den Fahrern zu beschränken. Ruhezeiten fanden ausschließlich im Führerhaus statt. „Unter solchen Maßnahmen leidet das Gemeinschaftsgefühl. Normalerweise sind wir eine große Familie“, sagt Schmidbauer. Vor Ort konnten sie sich kaum ein Bild von der Lage machen. Die Ladung löschten Helfer der lokalen Partnerorganisationen und Institutionen, die auch die Verteilung an Schulen, Kindergärten und Pflegeeinrichtungen koordinierten. Eine direkte Begegnung mit Hilfsbedürftigen war nicht möglich.
Weihnachtstrucker sagen Danke
-
Unterstützung:
Der besondere Dank der Johanniter-Weihnachtstrucker geht an die Spedition Schollerer, die für die Fahrt eine Zugmaschine zur Verfügung stellte. Die Regensburger Spedition Schmid steuerte den passenden Auflieger bei.
-
Zusammenhalt:
„Echtenacher Transporte“ aus Brennberg beteiligte sich überdies mit einem Truck, den „Lindlbauer-Kühltransporte“ aus Bruck mit dem Auflieger startklar machte. Die Unternehmen „Engelbert Piendl Transporte“, „MAN Regensburg“ und „Agrartransporte Paulus“ engagierten sich mit je einem Lkw, die für das Einsammeln der Pakete benötigt wurden.
Die Weihnachtstrucker aus Traitsching übergaben in Zentralrumänien in der Region Harghita ihre Lieferung an den örtlichen Pfarrer, das Rote Kreuz und den Rotary Club. „Die Leute waren sehr dankbar für die Unterstützung“, erklärt Promesberger. Das Virus habe das Leben vieler Menschen nicht zuletzt wegen großer wirtschaftlicher Einbrüche oft noch hoffnungsloser gemacht. Die Hilfe der Johanniter-Weihnachtstrucker sei wichtiger denn je. Die Männer sind froh über das, was sie erreicht haben. „Wir konnten den Leuten kurz eine Freude machen und die Hilfe dort kommt direkt an. Das war es allemal wert“, versichern die Tschöpe-Brüder. (cga)
Weitere Artikel aus diesem Ressort finden Sie unter Cham.