Zuhören, ernst nehmen, eine starke Schulter sein, die Kernkompetenz der Ehrenamtlichen beim Weißen Ring ist Menschlichkeit. Weitere Voraussetzungen für die Kriminalitätsopferhelfer/innen sind persönliche Aspekte, wie Lebenstüchtigkeit, Teamfähigkeit, Toleranz, Zuwendungsfähigkeit, Einfühlungsvermögen, Weiterbildungsbereitschaft, Organisations- und Argumentationsfähigkeit bei Behörden und Institutionen. Sie müssen ein ausreichendes Zeitbudget, räumliche Mobilität, Erreichbarkeit, geordnete Lebensverhältnisse und ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis mitbringen. Daneben achtet Klaus Kozuch, Leiter der Außenstelle Cham, beim Bewerbungsgespräch auch auf eine gewisse gesellschaftliche Einbindung der zukünftigen Helfer/innen.
Für ihren langjährigen aktiven Einsatz in der Kriminalitätsopferhilfe im Landkreis Cham konnte Klaus Kozuch im Namen des Bundesvorsitzenden Jörg Ziercke, vormals Präsident des Bundeskriminalamts, drei Helfern die Ehrenurkunden aushändigen und ihre Einsätze würdigen. Es waren dies für fünf Jahre aktiven Einsatz Doris Klingseisen aus Arnschwang, für zehn Jahre Siglinde Kastl aus Bad Kötzting und Josef Fersch aus Rötz sowie für 15 Jahre Ramona Hapke aus Stamsried.
Kozuch, der nach seiner Pensionierung bei der Polizei vor über elf Jahren die Leitung des Weißen Rings im Landkreis übertragen bekam, hat größten Respekt vor den Opferhelfern, die aus den verschiedensten Berufen kommen. „Ich selbst habe bei meiner 40-jährigen Polizeidienstzeit niemals so tief in menschliches Leid und familiäre Tragödien schauen müssen wie bei der Betreuung und Begleitung von Kriminalitätsopfern .... Helfer, die vorher keinen Bezug zu Straftaten und deren Auswirkungen hatten, müssen das alles erst verkraften, stark und stabil sein und bleiben. Dabei werden sie auch vom Weißen Ring unterstützt“, sagte er. Die Außenstelle Cham hat die Telefonnummer 01 51/55 16 46 41.
