Wirtschaft
Wieder alles in Butter bei Goldsteig

Gestiegene Fettpreise brachten der Molkerei ein sattes Gewinnplus. Der Ärger über das Glyphosat-Verbot ist gut verdaut.

14.06.2018 | Stand 16.09.2023, 6:06 Uhr

100 000 Tonnen Käse hat die Molkerei im Geschäftsjahr 2017 produziert. Darunter fallen 63 000 Tonnen Mozzarella, die am Standort Cham vom Fließband ins Regal gelangten. Gerechnet auf die Einwohnerzahl von Bayern, verzehrt jeder Bürger im Freistaat acht Kilo Goldsteigkäse im Jahr. Foto: Hausladen

Vor wenigen Tagen weihte der„fraugewordene Wahnsinn“ die Chamer Stadthalle ein. Jetzt steht Monika Gruber auf dem Laufband – mit hochhackigen Schuhen. Zur Trainingspause reißt sich die Kabarettistin ein Päckchen Protinella auf: „Hat viele Proteine und wenig Fett“, wirbt die Galionsfigur der Goldsteig-Molkerei im neuen TV-Spot, der seit April auf ZDF, ARD oder RTL über die Mattscheiben läuft.

370 Mal soll der Spot den Verbrauchern zugespielt werden, die heute vor dem Lebensmittelregal längst nicht nur auf den Preis achten: „Über 50 Prozent der Kunden recherchieren dafür direkt auf den Webseiten des Herstellers,“ erklärt Alexander Stern, der für Goldsteig das Marketing regelt. „Immer mehr Verbraucher wollen wissen, wer die Ware produziert, vor allem achten sie darauf, ob sie nachhaltig und ökologisch vertretbar ist.“

Rekordverdächtiges Gewinn-Plus

Mit neuen Produkten wie Protinella, aber auch mit dem Verbot von Gentechnik und dem Einsatz von Glyphosat reagiere das Unternehmen auf diesen Wandel. Was den Zahlen nach offensichtlich großen Erfolg bringt: Knapp 8,7 Millionen Euro Gewinn konnte Goldsteig im vergangenen Geschäftsjahr verbuchen – und im Vergleich zum Vorjahresergebnis von knapp 1,7 Millionen rekordverdächtig zulegen.

Hier sehen Sie den aktuellen Werbespot mit Monika Gruber

Glyphosat-Verbot verdaut

Genauso wenig Trennungsschmerzen zeigen die Landwirte aus dem Bayerwald bei einem anderem sensiblen Thema: Dem Unkrautvernichter Glyphosat. Anfang Januar hatte Goldsteig seinen Milchlieferantendie Verwendung der Substanz verboten.Anfangs habe das bei einigen Landwirten für Ärger gesorgt, berichtet Kraus, inzwischen sei aber wieder Frieden eingekehrt. „Nach unseren Analyse verwenden aber ohnehin nur vier Prozent unserer Lieferanten den Unkrautvernichter. Die meisten Beschwerden richteten sich gegen das Prinzip von Regulierungen an sich.“

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