Jahresrückblick Willmering wächst weiter
Trotz zweier Lockdowns wegen der Corona-Pandemie geht es 2020 mit der Gemeinde kontinuierlich aufwärts.

Willmering.Landrat Franz Löffler hat im Januar den Boierhof in Willmering besucht und zeigte sich immer wieder begeistert vom Umfang der Anlagen, von der großartigen Diversifikation des Gemüse- und Obstanbaus und von den vielen Möglichkeiten, die ein zertifizierter Biobetrieb anwendet, um Chemie außen vor zu lassen.
Der Biohofladen und die angepflanzten Flächen erstrecken sich auf weit über 15 Hektar. Ganz neu aufgestellt sind jetzt drei Gewächshäuser von je rund 1000 Quadratmetern, die ohne Heizung auskommen, weil sie durch Doppelfolien entsprechend gedämmt sind. „Da bauen wir jetzt ab Ende Februar Gemüse an wie Salate, Kräuter, von denen es am Boierhof übrigens über 40 Arten gibt und im Sommer bis in den späten Herbst dann Tomaten, Auberginen, Paprika, Bohnen und dann noch Feldsalat und Spinat“, erklärte dazu Julia Hausladen.
In 90 Minuten war alles weg
Februar: Mit Blick auf die Kommunalwahl am 15. März beschloss der Gemeinderat, einen allgemeinen Stimmbezirk und zwei Briefwahlbezirke zu bilden. – „Der Eichstetter Hans muss bis zum nächsten Jahr unbedingt seine Werkstatt erweitern“, meinte Florian Streck, Chef der Willmeringer Burschen, humorvoll beim Kesselfleischessen in Geigen, das der Verein zum zweiten Mal ausgerichtet hat. Über 200 Gäste waren gekommen, und das Kesselfleisch war nach gut einer Stunde verzehrt. Und das waren 18 Sauköpf’ und fast 100 Kilo Fleisch.
März: Der Mindestabstand zum Nächsten konnte im Untergeschoss der Schulturnhalle gut eingehalten werden. Bürgermeister Eichstetter hatte zur letzten Sitzung des bisherigen Gemeinderates eingeladen, in der es um den Haushalt und die Haushaltssatzung 2020 ging. Der Verwaltungsetat schließt 2020 mit 3 323 200 Euro ab, der Vermögenshaushalt mit 1 895 800 Euro. Die Steuersätze für Grundsteuer A und B sowie für die Gewerbesteuer bleiben bei 330 Prozent.
April: Der Wahlausschuss tagte unter Geschäftsleiter Werner Vogl und gab das offizielle Wahlergebnis der Kommunalwahl bekannt. Insgesamt waren 1676 Bürger/innen wahlberechtigt. Von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht haben 1112. Das entspricht einer Wahlbeteiligung von 66,34 Prozent. Bei der Wahl zum Bürgermeister gab es nur einen Kandidaten, und das war Hans Eichstetter, Kfz-Meister und Bürgermeister der Gemeinde Willmering, von der Liste CSU - Freie Wählergemeinschaft. Er erhielt 935 Stimmen, und das entspricht 91,04 Prozent.

Sieben Bewerber wurden über die Liste „Wahlvorschlag Nr. 01 Kennwort CSU - Freie Wählergemeinschaft“ in den Gemeinderat gewählt, weitere sieben Bewerber über die Liste „Wahlvorschlag Nr. 07 Kennwort Freie Wähler Willmering“.
Mai: Gleich fünf neue Gemeinderäte wurden im Untergeschoss der Schulturnhalle vereidigt, darunter die einzige Frau im neuen Gremium, Viktoria Dankerl. Nicht mehr vereidigt werden mussten Bürgermeister Hans Eichstetter, Alfons Klostermeier-Stahlmann als 2. und Rudi Ried als 3. Bürgermeister, weil diese schon 2014 den Eid geleistet hatten. Eichstetter nahm den neugewählten Gemeinderatsmitgliedern den Eid ab. Mit fünf Gegenstimmen bestätigte die Mehrheit des Gremiums die beiden bisherigen Bürgermeister-Stellvertreter. Einstimmig als Vorsitzender des Abwasserzweckverbandes (AZV) Willmering-Waffenbrunn wiedergewählt wurde in geheimer Abstimmung Hans Eichstetter, Willmering. Als Stellvertreter wurde ihm Sepp Ederer, Bürgermeister der Gemeinde Waffenbrunn, zur Seite gewählt.
Juli: In Prienzing fand ein sehr gut besuchter Feldgottesdienst auf dem Spielplatz statt. Pfarrer und Dekan Michael Reißer segnete dabei ein neues Fatschenkindl für die historische Prienzinger Dorfkapelle. Gestiftet wurde das Fatschnkindl von Josef und Resi Kiefl, wobei letztere das Kleinod in detaillierter Kleinarbeit gestaltet hatte. Der hölzerne Sockel stammt von Alfred Schmidbauer, die Glasarbeiten übernahm Herbert Siebenherl.
Erdgas ist die Energie mit Zukunft. Zusammen mit der Gemeinde hatte das Bayernwerk in die Turnhalle in der Grundschule zu einer Infoveranstaltung in puncto Gasanschluss eingeladen, zu der knapp 30 Bürgerinnen und Bürger gekommen waren, die entsprechend den Corona-Bestimmungen gerade noch Platz hatten.
August: Yvonne Luithart und Kaathrina Böhme vom BRK-Kreisverband Cham stellten dem Gemeinderat das neu gebaute Willmeringer Wohn- und Gesundheitszentrum vor.
September: In der Grundschule in Willmering begrüßte stellvertretende Schulleiterin Heike Gollek zehn Schulanfänger und deren Eltern. Die Grundschule Waffenbrunn-Willmering startete mit 122 Kindern ins neue Schuljahr, davon sind 36 Schulanfänger, von denen 26 in Waffenbrunn unterrichtet werden. Traditionell wurden im Rathaus die besten Absolventen der Gemeinde aus Schule und Beruf geehrt.
Glasfaser für das Rathaus
Oktober: Der Gemeinderat beschloss einstimmig, dass das Rathaus einen Glasfaseranschluss bekommt. Das Angebot der Deutschen Telekom GmbH, München, zum Bruttopreis in Höhe von 36 829 Euro wurde angenommen. Hierzu hat der Freistaat Bayern das Programm zur Förderung von Glasfaseranschlüssen und WLAN für öffentliche Schulen und Plankrankenhäuser erweitert, damit auch Rathäuser angeschlossen werden können.
Wohn- und Geschäftshaus
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Projekt:
Das schon im Bau befindliche Wohn- und Geschäftshaus „Am Holzfeld 3“ schließt eine Baulücke zwischen dem Nettomarkt und dem Thomas-Wiser-Haus. Bauherr des Gebäudes ist die Firma Immobilien Graf, Cham.
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Pläne:
Als beauftragter Generalunternehmer baut die Firma Penzkofer, Regen, schlüsselfertige Eigentumswohnungen, eine gut 200 Quadratmeter große Arztpraxis sowie einen circa 60 Quadratmeter umfassenden Friseursalon. (fsh)

November: Zur Gemeinderatssitzung waren zehn Bürger/innen gekommen, von denen sich einige an der lebhaften Diskussion zum Thema „Gewerbegebiet Zifling“ beteiligten. Anlieger der Ortsdurchfahrt hatten wiederholt darauf hingewiesen, dass der Zufahrts- und Abfahrtsverkehr zur bestehenden Lagerhalle und zum bestehenden Lagerplatz zu erhöhten Gefahren im Straßenverkehr führe.
Dezember: Auch die 6. Sitzung des Gemeinderates fand unter den strengen Bedingungen der Corona-Verordnungen in der Turnhalle der Grundschule statt. Sowohl die Grundsteuer A und B als auch die Gewerbesteuer bleiben auf dem bisherigen Niveau von 330 Prozent.
Thema war weiter die elektromagnetische Immission der Mobilfunkanlage Geigen. Im Auftrag der Gemeinde war eine Feldstärkenmessung durchgeführt worden. Wie Geschäftsleiter Werner Vogl informierte, war die letzte Messung 2014 erfolgt. Damals habe es mit Telekom und dem Netz G3 (Edge) nur einen Provider gegeben. Jetzt sei noch Vodafone mit dem Netz G4 (LTE) dazugekommen, und erfreulicherweise seien die Messdaten trotzdem fast identisch auf sehr niedrigem Niveau geblieben. (fsh)
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