Kirchenrohrbach
Winterzauber mit Fackelwanderung und alten Sagen

20.01.2023 | Stand 15.09.2023, 2:02 Uhr
Günter Wallaschek erzählte Weizgeschichten, die von früher überliefert wurden. −Foto: Fotos: Ulrike Niklas

Zum „Sagenhaften Kirchenrohrbacher Winterzauber“ luden die örtlichen Vereine aus Kirchenrohrbach ein. Zu Beginn wurde ein Gottesdienst in der Kirche Maria Magdalena mit Pfarrvikar Gerhard Schedl gefeiert. Anschließend brach man gemeinsam zum Fackelzug am Friedhofsweg auf.

Bei verschiedenen Stationen wurden sogenannte Weizgeschichten vernommen. Weizgeschichten waren früher weit verbreitet, und man hat sie vor allem im Winter erzählt, wenn es früher finster wurde. Man saß in den Stuben und strickte oder flocht Weiden. Beim Winterzauber wurden solche Geschichten zu neuem Leben erweckt.

Es ging zum einen um den Kernbaum, auch Taferlbaum genannt. Bis ins Jahr 1948 stand auf dem Taferl sogar „Armer Seelenbaum“. Hier berichtete Günter Wallaschek von Geschichten eines frommen Bauern, der einst mit Ross und Wagen vom Markt in Roding spät zurückkam. Oder etwa vom Schmied von Kirchenrohrbach, der schließlich fromm wurde. Zu hören war auch von einem Hirtenjungen, dem eine Schlange sowie ein Weiblein begegneten.

Evi Riedl berichtete die Geschichte von der „armen Seele“, die mit kräftigen Niesern gekrönt waren. Oder von einem unheimlichen Erlebnis des Lenz nach dem Kartenspielen beim Stammtisch am Friedhof, wobei diese Geschichte zu Beginn an der Friedhofsmauer die Besucher zum Erschaudern brachte.

Am Ende berichtete Lucia Wallaschek von einem Licht, das wahrhaftig auch im Wald gesehen wurde. Es ging insoweit wohl um eine arme Seele, die erlöst worden war. Eine weitere Geschichte, die sie von ihrer Oma, die Zimmer-Wawerl, erzählt bekommen hatte, handelte von einem leisen Klirren, das schlussendlich aber einfach erklärt werden konnte.

Die altüberlieferten Geschichten waren gekonnt vorgebracht worden und begeistertendie Zuhörer. Die spannungsgeladene Atmosphäre wurde noch verstärkt, als am Sportplatz ausgediente Christbäume mit den Fackeln entzündet wurden und knisternd abbrannten.

Von zwei Kindern, die den Zug mit dem Nachtwächter anführten, gab es für die anderen Kinder kleine Schneeflocken. Vor dem Sportheim war ein kleines Winterdorf mit Ständen errichtet worden. Hier gab es warme und kalte Getränke. Am Essenstand gab es Brat- und Feuerwürstel sowie Knackersemmeln. Als süßen Abschluss gab es Waffeln mit verschiedenen Toppings. Und die beiden Alpakas Tonero und Anando erfreuten vor allem die kleinen Gäste.

Rundum – ein kurzweiliges und aufwendig gestaltetes Programm war den sehr zahlreichen Gästen in Kirchenrohrbach präsentiert worden. Die Mitwirkenden: FFW Kirchenrohrbach, Stammtisch Kiacharohrwegga, Dartclub Kirchenrohrbach, Kirtaburschen und Kirtaderndln, Kleintiermärktler zum 40-jährigen Jubiläum, Schützenverein Gußstoa Kirchenrohrbach, Sportverein Kirchenrohrbach 1960 e.V. und zahlreiche Freiwillige, Freunde, Helfer und Aktive.