Natur
Zapfenschnitt für Ertrag entscheidend

Die Garten- und Blumenfreunde Cham geben Tipps für den Anbau von Tafeltrauben. Der eigene Rebstock wird immer beliebter.

15.03.2021 | Stand 16.09.2023, 3:51 Uhr
Der Chamer Verein der Garten-und Blumenfreunde informiert jedes Jahr über den richtigen Schnitt der Rebstöcke; in der Pandemie gibt es die Tipps direkt für die Leser des Bayerwald-Echos. −Foto: Georg Fleischmann

Der Verein der Garten- und Blumenfreunde Cham fördert schon seit über 20 Jahren den Anbau und die Pflege von Tafeltrauben in der Region, indem er einige Mitglieder zu Fachleuten ausgebildet und ständig fortgebildet hat. Er führte alljährlich um diese Zeit für Interessenten Weinstockschnitte durch, was allerdings heuer wegen der Corona-Pandemie nicht möglich ist. Deshalb möchten sie die Weinstockliebhaber unter den Lesern und Usern unseres Medienhauses auf diesem Weg auf einige wichtige Dinge hinweisen.

Jetzt um diese Zeit ist der erste Schnitt für die Weinstöcke unbedingt nötig. Beim sogenannten „Zapfenschnitt“ werden die letztjährigen Triebe, die bis zu zwei Meter lang sein können, bis auf zwei Augen zurückgeschnitten. Beim Schnitt bleiben zwei bis drei Zentimeter des Triebs über dem letzten Auge stehen – deshalb der Name Zapfenschnitt. Das heißt, dass am Ende des Schnitts ca. 90 Prozent der letztjährigen Triebe weggeschnitten worden sind. Aus den verbleibenden zwei Augen entstehen heuer die Triebe, die Weintrauben tragen. Wer diesen Schnitt um diese Zeit durchführt, trägt zu einem guten Ertrag ihres Weinstocks bei. Er ist alljährlich ein Muss an Pflege und führt zu einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Wachstum und Fruchtbarkeit.

Die nächste Pflegemaßnahme am Weinstock ist dann nach zwei bis drei Monaten durchzuführen, so der Ratschlag der Garten- und Blumenfreunde Cham. Wenn die neuen Triebe eine ausreichende Länge aufweisen, sind die überflüssigen Triebe (zum Beispiel Geiztriebe) zu entfernen und die vorhandenen am Spalier aufzubinden.

Obwohl es Weintrauben das ganze Jahr über in den Lebensmittelmärkten zu kaufen gibt, gewinnt der Weinstock für Tafeltrauben auch in der Region Ostbayern immer mehr an Beliebtheit. Er verschönert mit seinem Laub und den Trauben kahle Hauswände und Wandflächen und kann den Naturfreund selbst als Kübelpflanze auf dem Balkon mit frischen Weintrauben erfreuen.

Bei geeigneter Sortenauswahl, warmem Standort, richtigem Schnitt und guter Pflege kann man auch in der Region gesunde und schmackhafte Tafeltrauben erzeugen. Bei ihrem Verzehr weiß man, „was man isst“ – im Gegensatz zu den gekauften Trauben, die meist lange Wege zurückgelegt haben und x-mal gespritzt worden sind. Die am Weinstock ausgereiften Trauben sind gesund und für viele ein Hochgenuss. Der Verein der Garten- und Blumenfreunde Cham hofft, im nächsten Jahr wieder die Schnittkurse vor Ort anbieten zu können.