Ein Rodinger in anderen Welten
Zu Besuch in der Kaderschmiede der Weltideen

03.08.2022 | Stand 15.09.2023, 4:10 Uhr
Bis heute sei er „geflasht“ von dem, was er sehen durfte: Christoph Schuierer besuchte auf Einladung von Apple deren Zentrale und das Silicon Valley in Kalifornien. −Foto: Fotos: Schuierer

Es war vermutlich eine Premiere für einen Rodinger, im Land der unbegrenzten Möglichkeiten noch ein gutes Stück weiter gekommen zu sein. Dorthin, wo Ideen geboren werden, die die Welt erobern. Dabei war es zunächst einmal Glücksache, da gelandet zu sein, wovon Christoph Schuierer nicht gewagt hätte zu träumen.

Der Rodinger ist im Nebenjob Softwareentwickler und schreibt Apps für Apple. Und ist daher bei dem US-Tech-Unternehmen als Entwickler angemeldet. Und dort, auf den entsprechenden Apple-Seiten, hat er im Frühjahr die globale Verlosung für ein Event im Apple Park in den USA für die Tausenden Apple-Entwickler auf der ganzen Welt entdeckt: „Man musste nur virtuell auf einen Button drücken, um teilzunehmen!“ Das habe er spaßeshalber getan.

Er sei nie davon ausgegangen, jemals wieder davon zu hören. Doch es kam anders: In seinem virtuellen Briefkasten steckte irgendwann die Einladung ins gelobte Land der Apple-Anhänger. Lange überlegt habe er nicht, sagt er: „Wann bekommst du diese Gelegenheit im Leben noch einmal?“

„Keinen Penny bereut“

Wobei er Flug und Unterkunft selber zahlen musste. Und in der Rückschau war es gut investiert, so Schuierer. Er habe keinen Penny davon bereut. Einzige Hürde war der Schlaf.

Denn gerade erst aus dem Kuba-Urlaub heimgekehrt, saß er schon wieder im Flieger über den großen Teich. „Für ein Jetlag habe ich keine Zeit gehabt, aber ich hatte das Gefühl, in zwei Wochen nur vier Stunden geschlafen zu haben!“ Mit jedem Kilometer näher an der Apple-Zentrale sei dann das Adrenalin im Körper gewachsen und habe ihn angetrieben.

Christoph Schuierer hat zunächst Betriebswirtschaftslehre studiert und darin den Bachelor an der Uni Regensburg gemacht. Auf dem Weg dorthin ist etwas passiert, dass ihn bis heute begeistert: Er hat sich selbst in der Corona-Zeit das Programmieren beigebracht, und zwar als Apple-Fan mit Swift, der Programmiersprache der Ideenschmiede.

Vom Programmieren gepackt

Um davon auch etwas im Studium gebrauchen zu können, hat er den Master kurzerhand in Wirtschaftsinformatik gemacht und arbeitet aktuell in einem Projekt an der Uni. Doch die freie Zeit des 26-Jährigen, die ihm der Job und Freundin Sarah lassen, investiert er ins Programmieren. „Das hat mich so gepackt, dass ich nicht mehr davon lassen kann“, beschreibt er sein Engagement für Apple.

Er suche Wege zu benutzerfreundlichen Apps, die den Menschen etwa bei ihrer Arbeit helfen. Vor allen die Kommunikation und das Feedback sei hier das Wichtigste, um Ideen vorwärts zu bringen, sagt der 26-Jährige. Und dieses Gefühl fand er auch am Apple Campus wieder. Das sei ein riesiger Ringbau in tollem Design, wie von Apple gewöhnt, beschreibt er das Magische des Ortes, das umgeben ist von Grün und Bergen.

Obwohl Apple im vielbefahrenen Silicon Valley liege, herrsche dort Stille, die den Mitarbeitern Gelassenheit bringe. Es sei eine coole Atmosphäre am Campus, jeder sei offen für Gespräche, nehme sich Zeit für den anderen. In einer riesigen Cafeteria seien Vorträge und Meetings für die Gäste aus aller Welt gewesen, auf ultragroßen Fernsehern habe sie Apple-Chef Tim Cook begrüßt.

Er habe sich immer gefragt, ob das wirklich sei, – so unglaublich sei es ihm vorgekommen, so der Rodinger. Er sei aus dem Staunen nicht mehr rausgekommen. Und wenn Apple ihm einen Job anbietet? Er überlegt nicht lange: „Ich würde es lieben, wenn es so kommt!“