Freizeit
Zu den Eiszeitseen in Tschechien gewandert

„Grenzenlos gsund“ führte die Wanderfreunde bei herrlichem Herbstwetter auf eine Rundtour im Böhmerwald.

28.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:15 Uhr
Harald Eiban
Beim Schwarzen See mit abgestorbenen Bäumen an der Seewand im Hintergrund stellten sich die über 50 Wanderer zu einem Foto. −Foto: fhe

Zu den Eiszeitseen Teufelssee und Schwarzer See führte eine Wanderung am Samstag zum Abschluss des Sommerprogramms „Grenzenlos gsund“ der Gesundheitsregion plus Landkreis Cham in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitscampus Bad Kötzting. Dabei wurden mit über 50 Teilnehmer(inne)n alle Erwartungen weit übertroffen. Es war eine interessante Tour bei einem Traumwetter, die bei allen für große Begeisterung sorgte. Beide Seen lagen früher im Sperrgebiet der Tschechoslowakei und dürfen erst seit der Grenzöffnung im Jahre 1990 wieder angesteuert werden.

Der Bahnhof in Lam war Ausgangspunkt zu der Tour, wo sich Teilnehmern aus vielen Regionen Bayerns eingefunden hatten. In Fahrgemeinschaften ging es zunächst über den Brennes, den Grenzübergang Bayerisch Eisenstein und Železná Ruda hoch zum Spitzberg-Sattel/Špicák-Sedlo, wo zunächst einmal das Problem gelöst werden musste, dass auch alle einen Parkplatz bekamen, denn es herrschte lebhafter Besucher-Verkehr. Als das Parkplatz-Problem gelöst war, hieß Josef Altmann auch im Namen seines Wanderführer-Kollegen Karl Reitmeier die Wanderer willkommen. Diese begaben sich dann auf einen Rundkurs, der zu den beiden Gletscherseen führte.

Altmann machte eingangs die Wanderer auf das tschechische Wanderwege-Markierungssystem aufmerksam, das landeseinheitlich ist. Alsbald wurden die ersten Skipisten des Špicák-Areals gequert. Sehr eindrucksvoll war es, als man unter der Sesselbahn stand. Hier konnten auch einige waghalsige Mountainbiker beobachtet werden, die im dortigen Bikepark nach unten düsten.

Erstes Ziel war dann auf einem gut ausgebauten Wanderweg der Teufelssee/Certovo Jezero, wo eine erste Rast eingelegt wurde. Josef Altmann informierte, dass der See eine Fläche von 10,3 Hektar hat und seine maximale Tiefe bei 36,7 Metern liegt. Aus dem Teufelssee laufe der Seebach/Jezerní potok ab, der zum Flussgebiet des Regens gehört und über die Donau in das Schwarze Meer fließt. Anschließend führte der Weg steil hinauf nach Rozvodi (1152 m) und von dort auf einem ziemlich ausgewaschenen Weg hinunter zum Schwarzen See/Cerné Jezero.

Altmann erzählte, dass dieser mit 18,43 Hektar der größte eiszeitliche Karsee in Tschechien ist und eingerahmt wird von der 320 Meter hohen Seewand. Der See, der 650 Meter lang und 445 Meter breit ist, liegt nur weniger als einen Kilometer östlich von der bayerischen Grenze. Er weist eine Tiefe bis zu 40 Metern auf und dient als oberes Speicherbecken des ältesten Pumpspeicherkraftwerks in Tschechien. Zwischen beiden Seen verläuft auch die europäische Wasserscheide, denn das Wasser aus dem Schwarzen See fließt nämlich über den Schwarzbach/Cerný potok und die Angel/Úhlava zur Moldau und damit zur Elbe und in die Nordsee. Auch am Schwarzen See wurde eine Rast eingelegt, und so konnten die Wanderer die Umgebung des Sees noch etwas erkunden.

Vom Teufelssee ging es zurück zum Ausgangspunkt, und alle waren sich einig, dass es ein wunderbarer Abschluss des Programms „Grenzenlos gsund“ war. (fhe)