Museum SPUR
Zugewanderte in Aktion

Das Museum SPUR in Cham zeigt Malereien und Plastiken der gleichnamigen Künstlergruppe, die einen wichtigen Beitrag zur deutschen Avantgarde nach 1945 leistete.

21.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:05 Uhr
Petra Haimerl (li.) und Alice Lachowicz bei der Präsentation der neu entstandenen Bilder −Foto: Martina Bachmeier

Zwei der Künstler wurden in Cham geboren, und daher spielt der regionale Bezug zur Oberpfalz eine wichtige Rolle in ihrem Leben und Wirken.

Im deutschlandweit einzigartigen Projekt „In Deutschland dahoam“ wiederum steht der Bezug von Integration in der ländlichen Region der Oberpfalz im Vordergrund. Das Modellprojekt wird aus Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) kofinanziert. Auf Initiative der Volkshochschule (Vhs) im Landkreis Cham wurde daher kürzlich eine Exkursion mit einem Workshop für Zugewanderte ins Museum SPUR angeboten. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde und einem Gespräch über den 2. Weltkrieg und seine Folgen für Cham sahen sich die Teilnehmenden im Museum um.

Mit einer Diskussion über die Bedeutung von Kunst in der deutschen Nachkriegszeit wurde der Bogen von der regionalen Geschichte zur Kunst geschlagen. In einer ersten spielerischen Aufgabe sollten bestimmte Bildausschnitte den jeweiligen Werken im Museum zugeordnet werden. Dazu ist eine eingehende Betrachtung der Gemälde nötig, so dass ein erster Zugang zu den abstrakten Werken geschaffen wurde. Petra Haimerl vom Museum SPUR vermittelte eindrücklich, wie sich die Kunst von der detailtreuen Abbildung hin zur Abstraktion entwickelt hat. Ein Highlight der Veranstaltung war die gemeinsame Bildinterpretation eines abstrakten Gemäldes. Der Phantasie waren keine Grenzen gesetzt, wenn es etwa darum ging, die Rolle der Katze im Bild zu deuten. Zur Nachbereitung der Veranstaltung erhielten die Teilnehmenden von der Deutschlehrkraft Alice Lachowicz die Aufgabe, sich selbst künstlerisch in einem Gemälde auszudrücken.

16 Bilder sind so entstanden: von der detailreichen Bleistiftzeichnung bis hin zu abstrakten Farbenspielen. Bei der Präsentation der Gemälde dankte Projektleiterin Martina Bachmeier von der Vhs den Verantwortlichen des Museum SPUR für die gelungene Zusammenarbeit. Die 16 Gemälde sind noch bis 6. Januar 2022 im Museum SPUR ausgestellt. Öffnungszeiten: Mittwoch, Samstag und Sonntag, jeweils von 14 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei, es gilt die 2G-Regel. In den Ausstellungsräumen ist zudem das Tragen einer FFP2-Maske verpflichtend.