Neuer Dorfladen in Chamerau
Zurück zu Tante Emma - mit Automaten und 24 Stunden täglich geöffnet!

03.08.2022 | Stand 15.09.2023, 4:10 Uhr
Die beiden Geschäftsführer Tobias Wanninger und Dietmar Raimund Slowakiewicz von der Firma café+co und Bürgermeister Stefan Baumgartner bei der Eröffnung des Dorfladens. −Foto: Fotos: Hermann Schropp

Aus dem ehemaligen Metzgerladen beim Wieser in der Kötztinger Straße ist ein moderner „Kramerladen“ entstanden. Am Umbau beteiligt waren Firmen aus der Region.

Nicht jedes Dorf hat einen Supermarkt, nicht jeder Bewohner ein Auto. Deshalb haben sich Dorfläden vielerorts etabliert. Sie bieten das, was man im Alltag braucht. Das Geschäft ist einer von 150 Tante-Emma-Läden, die in den vergangenen 15 Jahren in Bayern eröffneten; 31 gibt es in Ostbayern, zwölf in der Oberpfalz, 19 in Niederbayern.

Seit Freitag ist der Laden in Chamerau rund um die Uhr geöffnet. Das Kramer-Prinzip galt lange als Auslaufmodell, jetzt kämpfen Kommunen dafür. Ziel ist es, so die Geschäftsführer des Unternehmen café+co, Tobias Wanninger und Dietmar Raimund Slowakiewicz, ein Sortiment aus Lebensmitteln, Getränken, Snacks und Kaffeespezialitäten von Lieferanten aus der Umgebung zu bieten. Der Leitspruch: „Regional, familiär, nachhaltig“.

Wanninger, ein geborener Chamerauer, sprach Bürgermeister Stefan Baumgartner und dem Vermieter Alfred Wieser seinen Dank für die unkomplizierte Abwicklung aus.

Produkte aus der Umgebung

Slowakiewicz, zuständig für die Finanzen, sagte, das Regionale werde immer wichtiger für die Kunden, aber nur mit Produkten aus der Umgebung würde der Laden nicht funktionieren. Mit Discounterangeboten könne der Dorfladen aber nicht mithalten.

Der Laden in der Kötztinger Straße samt Haltebucht ist nun bereit für die Kunden und Radfahrer auf dem nahen Regentalradweg.

Bürgermeister Baumgartner dankte der Firma café+co aus Regensburg für die Investition. Die Gemeinde habe einen Mehrwert erfahren. Nun sei wieder ein Leerstand in der Gemeinde weniger. Baumgartner überreichte ein Gemeindewappen in Glasform und eine Flasche Bürgermeistersekt an die beiden Geschäftsführer.

Wanninger und Slowakiewicz stellten das Unternehmen café+co vor: „Wir sind seit 2001 ein in Regensburg und Wenzenbach ansässiges Unternehmen und Profi im Bereich der Mitarbeiterverpflegung über Automaten. Wir versorgen unsere Kunden mit frischen Snacks und köstlichem Kaffee“. Als deutsche Tochter der café+co International Holding in Wien konnten sie die Mitarbeiterzahl kontinuierlich von 13 auf über 100 steigern. Die café+co-Gruppe als Nahversorger befasst sich unter anderem mit zeit- und energiesparenden Nahversorgungskonzepten, Kaffee in Gastronomie-Qualität am Arbeitsplatz, Automaten für Heiß- und Kaltgetränke, Snacks und Brötchenautomaten, mit bargeldlosen Zahlungsmitteln, Wasser-Qualität am Arbeitsplatz und vielem mehr.

In dem neuen Laden stehen sechs Automaten unter anderem für gekühlte und alkoholische Getränke sowie Kaffeespezialitäten. Mit dem neuen Konzept will die Firma café+coländliche Regionen stärken und einen lokalen Treffpunkt sowie Möglichkeiten für Last- Minute-Käufe auf dem Heimweg mit einem bargeldlosen Zahlungsmittel bieten. Ebenso auf dem neuesten Stand ist das Überwachungssystem – „ein Seitenhieb in Richtung derer, die es mit dem Eigentum anderer nicht so genau nehmen“.

Überwacht per Video

Die Video-Überwachung sei da noch das wenigste, so die beiden Geschäftsführer. Nicht nur auf sie, sondern auch auf Temperaturanzeigen und mögliche Fehlermeldungen haben die Betreiber und Mitarbeiter von überall aus und immer Zugriff.

Grundsätzlich wird Kartenzahlung - Alterskontrolle bei Alkoholverkauf inklusive - der Vorzug gegeben. Das geht soweit, dass die Produkte dann günstiger sind.

Dem Netzwerk sei es zu verdanken, dass die Firma café+co binnen kürzester Zeit regionale Lieferanten von Fleisch und Wurst, Käse und Mehl besorgen konnte.

Der Kaffeedienstleister macht damit einen weiteren wichtigen Schritt zum Vollversorger. Der Dienstleister aus Wenzenbach hat sich in der Nische spezialisiert und berät Betreiber und Kommunen kostenlos – „vom ersten Interesse bis zur schwarzen Null“.

„Das funktioniert bisher sehr gut“, so Kundenbetreuerin Petra Oswald. Gerade in der Corona-Krise habe sich gezeigt, warum die Grundversorgung vor Ort so wichtig und wertvoll sei.

An die 25 Quadratmeter Verkaufsfläche hat der Chamerauer Dorfladen mit 150 Fächern für den täglichen Bedarf: Wurst, Käse, Süßigkeiten, Speiseöl, Milchprodukte, Eier, Honig, Mehl, Sauerkraut, Marmelade, Essig, aber auch Produkte zum täglichen Leben wie Zahnbürsten und Putzmittel bis hin zu Hygieneartikeln, alkoholischen und nichtalkoholischen Erfrischungsgetränken. All das ist in dem neuen Dorfladen zu haben.

Jetzt liegt es an den Bürgern, den Dorfladen gut zu nutzen und seine Zukunft zu sichern. Ein großes Einzugsgebiet sowie der nahe Regentalradweg sollen dem neu gegründeten Laden Kundschaft bringen. Und genau darauf setzen die Verantwortlichen auch in Chamerau große Hoffnung.

− che