Design
Das ist der Stoff für wahre Woidler

Mit dem Label „Gwoid vom Woid“ schickt der Bad Kötztinger Tobias Otte eine Liebeserklärung aus dem Wald ins Rampenlicht.

20.03.2018 | Stand 16.09.2023, 6:14 Uhr
Michael Gruber

T-Shirts, Caps, Hoodies und ein Strampler: Mit seinem Label „Gwoid vom Woid“ verpasst Tobias Otte dem Bayerwald seine Handschrift. Fotos: Gruber/Otte

Wieder vibriert das iPhone und Tobias Otte zückt es aus der Hosentasche. „Sie wurden in einem Foto aufInstagrammarkiert“, steht auf dem Display. Der 1,90-Mann aus Bad Kötzting, mit Sneakers, Jeans und Glatze unter dem Cap wischt über seinen Bildschirm, bis das Foto aufleuchtet. Eine junge Frau ist darauf zu sehen, hinter ihr ragen die Steilküsten aus dem Meer, über ihr hängt der blaue Himmel Südostasiens. „Schöne Grüße aus Thailand“, schreibt die Mittzwanzigerin und schickt eine ganz besondere Nachricht ins rund 8000 Kilometer entfernte Cham.

Im Wald und in der Welt daheim

„Gwoid vom Woid“ ist auf dem schwarzen T-Shirt zu lesen, mit dem sie über Asiens Strände spaziert – und genau das lässtTobias OttesHerz ein Stück höher schlagen. „Genau das macht die Woidler in meinen Augen aus. Dem Gefühl nach gehören wir in den Wald. Und trotzdem fühlen wir uns auch in der Welt zu Hause“, sagt der 38-Jährige aus Bad Kötzting. Das ist eine der Botschaften, die der langjährige DJ und Chef einer Musikagentur hinter seinem eigenen Modelabel sieht, das er vor wenigen Tagen mit einem Webshop ins Netz gestellt hat.

„Gwoid vom Woid“ prangt auf den handgemachten Logos, darüber ein Wolfskopf, dazwischen die Axt. Zu tragen gibt es das Label auf Baseball-Caps, auf T-Shirts für Männer und Frauen oder den Kapuzenpullis, die Otte seit Anfang des Monats versandkostenfrei an seine Kunden verschickt.

Anders als bei der industriellen Fertigung wird das Logo dabei im klassischen Siebdruckverfahren auf der Kleidung verewigt. Ebenso trägt seine Woid-Wäsche das Öko-Tex-Zertifikat, das eine schadstofffreie und nachhaltige Produktion garantieren soll.

„Einen Woidler zu imitieren, wenn man es nicht kann – nichts ist peinlicher als das.“Tobias Otte

Aufgrund der geringen Stückzahl in der Fertigung kostet ein schwarzer Hoodie rund 50 Euro, doch mit den Kampfpreisen von der Stange will es Otte mit seiner „Gwoid vom Woid“-Mode auch gar nicht aufnehmen. „Für mich ist das Label eher ein Hobby, aus dem eine Leidenschaft geworden ist“, sagt der Bad Kötztinger im Interview mit unserem Medienhaus. Denn geboren wurde seine Design-Idee nach der wohl berühmtesten Weisheit in unseren Breitengraden: So wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.

Geschenkidee als Selbstläufer

„Der Ansager war wohl kein Bayer, hat aber versucht wie einer zu reden.“ Einen Woidler zu imitieren, wenn man es nicht kann – nichts ist peinlicher als das, findet der Bad Kötztinger. Und als er daraufhin über einen nicht weniger wackligen Dialektversuch auf Facebook stolperte, kam ihm die zündende Idee mit der „Gwoid vom Woid“.

Weitere Themen aus der Region lesen Sie hier

Erhalten Sie täglich die aktuellsten Nachrichten bequem via WhatsApp auf Ihr Smartphone.Alle Infos dazu finden Sie hier.