Politik
Freie Wähler: Schindler auf Platz drei

Der Freie-Wähler-Kandidat im Wahlkreis Schwandorf-Cham hat nun eine gute Ausgangsposition für die Bundestagswahl.

25.05.2021 | Stand 16.09.2023, 2:47 Uhr
Christian Schindler darf sich der Unterstützung des Bundes- und Landesvorsitzenden Hubert Aiwanger sicher sein. −Foto: H. Kraus

Christian Schindler steht hinter Parteichef und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger und Anette Hauser-Felberbaum (Schwaben) auf Platz drei der Landesliste der Freien Wähler. Ein Mandat in Berlin erhält er damit, wenn er im Wahlkreis direkt gewählt wird, die Freien Wähler bundesweit drei Direktmandate oder fünf Prozent der Zweitstimmen schaffen.

Christian Schindler wurde im Rahmen einer Videokonferenz der Oberpfälzer Delegierten vor drei Wochen bereits als Spitzenkandidat des Bezirks nominiert. Seine ausgezeichnete Bewerbungsrede und die in den zurückliegenden Jahren herausragenden Ergebnisse der Freien Wähler im Landkreis Cham waren der Grund für diesen ersten Erfolg. Bei der Aufstellungsversammlung, die Corona bedingt am Pfingstsamstag im Sportpark Unterhaching durchgeführt wurde, wurde er von den 279 anwesenden Parteimitgliedern auf der von der Landesvorstandschaft erarbeiteten Liste mit 271 Stimmen auf Platz drei bestätigt.

Unangefochten als Listenführer war Hubert Aiwanger. Auf Platz zwei setzte sich die Stadträtin Anette Hauser-Felberbaum aus Kempten gegen zwei Konkurrentinnen aus Oberbayern durch. Felix Locke (Mittelfranken), Karl Ecker (Oberbayern) und Jessica Klug aus Unterfranken komplettieren die Spitzenplätze auf der Liste. Der Rechtsanwalt und 2. Bürgermeister Rainer Michael Rößler aus Bernhardswald auf Platz elf, die erst 21-jährige Daisy Miranda aus Neumarkt und Tobias Groß aus Neustadt an der Waldnaab auf Platz 26 sowie Markus Emmerich (Platz 47) komplettieren die Oberpfälzer Kandidatenmannschaft. Insgesamt werden 57 Kandidatinnen und Kandidaten aus ganz Bayern um die Wählerstimmen buhlen.

Es bräuchte drei Direktmandate

Bei dieser Ausgangsposition kann der stellvertretende Chamer Ordnungsamtsleiter Christian Schindler zuversichtlich dem Wahltag entgegensehen. Auch wenn das Direktmandat angesichts der Konkurrenz aus den anderen Parteien im Wahlkreis Schwandorf-Cham-Wörth an der Donau-Brennberg schier unerreichbar erscheint, kann er bei einem guten Abschneiden der Freien Wähler auf einen Einzug in den Bundestag hoffen. Sollten drei FW-Kandidaten in Deutschland das Direktmandat erringen, würde die Fünf-Prozent-Hürde wegfallen, für die deutschlandweit ca. 2,5 Millionen Zweitstimmen erforderlich sind.

Damit könnte eine Freie Wähler-Fraktion mit etwa 22 Abgeordneten in den Bundestag einziehen. Nachdem die Freien Wähler in Bayern am stärksten sind und wohl aus der Bundestagswahl mit dem größten Stimmenpotenzial hervorgehen werden, rechnet man mit elf Mandaten für bayerische Kandidaten. In diesem Fall würde nicht nur Christian Schindler, sondern auch der Regensburger Kandidat Rainer Michael Rößler den Sprung ins Parlament in Berlin schaffen.

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Derzeit sehen die Meinungsforschungsinstitute die Freien Wähler bei drei bis vier Prozent Zweitstimmen, was bis zum Wahltag noch ausgebaut werden muss. Hubert Aiwanger verbreitete in seiner Parteitagsrede Aufbruchsstimmung und zeigte zahlreiche Schwachstellen der aktuellen Bundespolitik auf.

Geboren:FamilienstandBeruf:Hobbys- und Ehrenamt:FW:
14. Januar 1993 Cham.: ledigVerwaltungsfachwirt und Angestellter im Ordnungsamt der Stadt Cham.Sprecher des Jugendrats bis 2015; Handball Torwart der Bayernliga Mannschaft des ASV Cham und Jugend-Trainer; Vorsitzender Kreisverkehrswacht.Mitglied seit 2014, Vorsitzender Junge Freie Wähler seit 2019

Den Vorwurf, die Freien Wähler betreiben nur Kirchturm-Politik konterte er damit, dass die Freien Wähler durch ihre kommunale Verwurzelung die Probleme der Menschen noch kennen und wissen, wo man anpacken müsse. Politik mit gesundem Menschenverstand, eine Politik für die heimische Wirtschaft („keine Billigmasken aus China“), für Schutz des Eigentums („Wohneigentum als Bestandteil einer sicheren Altersvorsorge“), Regionalisierung (z.B. auch bei der Energieversorgung) und regionale Wirtschaftskreisläufe ausbauen (um Fehlentwicklungen der Globalisierung auszubügeln) und den Mittelstand stärken rückte er als zentrale Aussagen in den Blickpunkt. (ckt)