Kultur
Eine Reise mit dem Weißstorch

Wissenswertes zum Weißstorch, edle Tropfen und den Spezialitäten der durchflogenen Länder gab es im LBV-Zentrum.

06.10.2019 | Stand 16.09.2023, 5:30 Uhr
Monika Kammermeier

Das Streichquartett des Kötztinger Kammermusikkreises und die Referentin Oda Wieding (re.). Foto: Monika Kammermeier

Zu einer außergewöhnlichen Veranstaltung hat das LBV-Zentrum am Samstagabend geladen, thematisiert mit „Der Zug des Weißstorchs – begleitet mit Wein und Musik“. Ein Streichquartett des Kötztinger Kammermusikkreises erfreute die Gäste mit Stücken vom „Bayerischen Tanz“ über Walzer, „la habanera“ oder „As time goes by“ in den Pausen des Vortrags von Oda Wieding vom Artenschutzreferat der LBV-Landesgeschäftsstelle, der Fachfrau für alle Fragen rund um Weißstörche. Sie verzauberte die Gäste mit gelungenen Bildern und einem schönen Vortrag.

Dazwischen gab es sechs ausgesuchte Bioweine von Sigrid Riederer aus Neukirchen b. hl. Blut zu verkosten. Das schöne Ambiente, Kerzenlicht, die gut organisierte Verköstigung durch sieben LBV-Mitglieder mit kleinen landestypischen Spezialitäten und Broten machten diesen Abend zu einem wunderschönen Erlebnis. Geschäftsstellenleiter Markus Schmidberger begrüßte die Gäste zu diesem Event aus Musik, Wissenswertem und Verköstigung.

Wieding berichtete über die Faszination des Storchenzuges aus dem Brutgebiet über die Westroute, die Schweiz, Frankreich und Spanien, bis ins Winterquartier dort und in Afrika, mit Hinweisen zu Gefährdungen und neuen Informationen über die inzwischen eingesetzten Satellitensender. Inzwischen gehe es den Weißstorchpopulationen gut, so Wieding. 2019 hatte man 630 Brutpaare, 1980 befürchtete man deren Aussterben. In Deutschland brüten die Störche, denn das Nahrungsangebot sei vielfältig. Die Jungen brauchten etwa zehn Wochen um flügge zu werden. Bis dahin müssten sie mit einem halben bis zu einem Kilo Nahrung versorgt werden.

Wissenswertes:Nachwuchs:
Er fliegt in etwa acht Wochen von Deutschland nach Afrika in sein Winterquartier. Von dort wieder nach Deutschland braucht er sechs Wochen. Er nutzt die Thermik, steigt spiralig auf und kann so sieben bis acht Stunden am Tag fliegen und maximal 500 Kilometer zurücklegen.Ende März beginnen sie mit der Brut. 60 Prozent der Jungvögel überleben ihr erstes Lebensjahr nicht.

Viele der Störche schafften ihren Flug ins Winterquartier nicht bis zum Ziel. 60 Prozent der Jungstörche fallen Strommasten oder Wasserbecken wie Kläranlagen zum Opfer. Beliebte Rastplätze seien Talauen, wie auch das Rhonedelta. Nahrungsoasen seien für sie oft Müllhalden, in Spanien locken die Reisfelder und in Portugal haben sie es in den Salzwiesen und am Strand optimal. Ein Storch schaffe es, bis zehn Stunden pro Tag im Gleitflug zu fliegen. Er nutze geschickt die Thermik. In Europa lege er etwa 200, in Afrika etwa 300 Kilometer zurück, maximal schaffe er sogar 500 Kilometer.

Die Gäste waren zuletzt wohlinformiert, gesättigt und sehr angetan von dem Ohrenschmaus der Live-Musik.