Jubilar
Vom Wirtshaus zur Wellness

Hotelier Andreas Brunner feierte seinen 60. Geburtstag. Gratulanten würdigen Lebenswerk und ehrenamtliches Engagement.

01.06.2021 | Stand 16.09.2023, 2:26 Uhr
Dem Unternehmer und Verbandsfunktionär Andreas Brunner (2. v. l.) gratulierten (v. l.) Landrat Franz Löffler, Andreas Brunner junior, Florian Brunner, Martina Engelhardt-Kopf, Landtagsabgeordneter Dr. Gerhard Hopp, Bundestagsabgeordneter Karl Holmeier und Bürgermeister Michael Multerer. −Foto: Johann Gruber /Johann Gruber

Am Sonntag feierte der Arnschwanger Hotelier Andreas Brunner seinen 60. Geburtstag – coronabedingt nur im Kreis seiner Familie. Das Jubiläum des 2. Vizepräsidenten des Deutschen Hotel-und Gaststättenverbandes DEHOGA Bayern nahmen am Montagnachmittag MdB Karl Holmeier und die CSU-Bundestagskandidatin Martina Engelhardt-Kopf, MdL Dr. Gerhard Hopp, Landrat und Bezirkstagspräsident Franz Löffler sowie Bürgermeister Michael Multerer zum Anlass, ihm persönlich zu gratulieren und seine außerordentliche Lebensleistung und sein ehrenamtliches Engagement im Gaststättenverband zu würdigen.

In den 70er Jahren betrieben Brunners Eltern eine Gastwirtschaft mit zehn Betten. Nach der Schule erlernte er in der Metzgerei Fellner in Furth im Wald das Metzgerhandwerk und spielte zu dieser Zeit erfolgreich mit dem ASV Cham in der Bayernliga Fußball. Parallel dazu begann er, im elterlichen Gasthaus eine Metzgerei aufzubauen.

Als im August 1979 sein Vater starb, musste er schon in jungen Jahren Verantwortung übernehmen. Nachdem er mit erst 20 Jahren die Meisterprüfung absolviert hatte, baute Brunner 1983 den Metzgerladen um und begann mit Investitionen in die Gastronomie. Aus dem Gasthaus wurde das Landgasthaus, das durch Qualität überzeugte, regionale Produkte verwendete und mit gutem Essen und Service punktete. 1992 konnte ein 4500 Quadratmeter großes Nachbargrundstück gekauft werden, und er verwirklichte seine Idee, einen alten Bauernhof aufzukaufen und gastronomisch zu nutzen.

Schritt für Schritt ausgebaut

Als auch noch ein alter Stadel abgetragen und auf dem eigenen Grundstück wiederaufgebaut wurde, konnte darin der erste Musikantenstammtisch in der Region abgehalten werden, der einschlug wie eine Bombe. Tolle Stimmung, gutes Essen und Service waren der Grundstein dafür, dass immer mehr Feiern und Hochzeiten in dem urigen Bauwerk gebucht wurden. Der Landgasthof wurde zum Landhotel und Ziel für Reise- und Busgruppen. 2001 wurden die alten Zimmer komplett renoviert, die Hofstube ausgebaut. Der Biergarten und der Wellnessbereich entstanden. „Als 2009 das neue Gästehaus in Betrieb ging, hatten wir auf einmal ganz andere Urlauber da“, so Brunner. Durch das Wellness-Angebot konnten auch schlechtere Jahreszeiten überbrückt werden.

2012 beschloss die Familie, das große Ziel anzugreifen, in zehn Jahren vier Bauabschnitte zu verwirklichen. Doch nach der Krebsdiagnose von Gattin Conny wurde alles zurückgestellt und Vorrang hatte einzig und allein die Gesundheit. Doch nach vielen Höhen Tiefen war schon am 30. Oktober 2013 das Ende der gemeinsamen Zeit mit Frau und Mutter gekommen.

Es hatte eine Zeit lang gebraucht, bis man wieder in der Lage war, die ursprünglichen Pläne umzusetzen. 2015 erfolgte der Baustart für den heutigen Eventstadel mit Biergarten am Chamb und für elf Zimmer sowie vier Suiten. Ein Jahr später kamen der Umbau des Restaurants, eine Hotelbar, Besprechungsräume sowie exklusive Zimmer wie die Spa-Suiten hinzu. Alle Baumaßnahmen fanden während des laufenden Betriebs statt.

Die nächste Etappe hat die Familie schon im Blick: Vom Vier-Sterne-Haus mit 85 Mitarbeitern und 100 Betten zum Vier-Sterne-Superior-Hotel aufzusteigen. „Das wird nochmal eine Herausforderung, für die man hart arbeiten muss“, so der Geburtstagsjubilar, der noch voller Tatendrang und Ideen ist, und hofft, dass er gesund bleibt und sein Körper noch eine Zeit lang mitspielt. Gleichzeitig ist er stolz auf seine Söhne Florian und Andreas, denen er guten Gewissens einmal das Familienunternehmen überlassen kann.

Porzellanlöwe als Geschenk

Landrat und Bezirkstagspräsident Löffler würdigte das Lebenswerk von Andreas Brunner sowohl im eigenen Unternehmen als auch im Ehrenamt in der DEHOGA Bayern. Trotz der Schicksalsschläge habe dieser immer Zuversicht und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten bewiesen und mutig das Unternehmen zum heutigen modernen Natur- und Wellnesshotel ausgebaut.

Mit 2,4 Millionen Übernachtungen im Jahr habe die Gastronomie im Landkreis nicht nur in der Zahl, sondern auch in der Wertigkeit enorm aufgeholt. Als Vizepräsident der DEHOGA Bayern stehe Brunner auch für die Ausbildungsoffensive, die den dringend benötigten qualifizierten Personalnachwuchs sichern soll, betonte Löffler und dankte ihm für sein Engagement mit einem weißen Porzellanlöwen mit dem Landkreiswappen. (fer)