Engagement
Kameradschaft trotzt Corona

Bei der Jahreshauptversammlung der FFW Haibühl-Ottenzell standen viele Berichte, Ehrungen und Beförderungen an.

20.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:36 Uhr
Regina Pfeffer
Die Geehrten und Beförderten mit den Funktionären: (v. li. unten) Bgm Gerhard Mühlbauer, Kilian Achatz, Michael Klingseisen, Johann Haselsteiner, Hans Baumgartner, Volker Schmaderer, Josef Pfeffer, Martin Silberbauer, Ehren-KBM Josef Pritzl, Kommandant Johannes Haselsteiner, (v. li. oben) KBM Konrad Kellner, Lukas Moser, Felix und Jakob Achatz, Gabriel Achatz, Dennis Watz. −Foto: Regina Pfeffer/Regina Pfeffer

Eigentlich hätte man heuer ein kleines Jubiläum feiern können, denn die FFW Haibühl wurde im Jahr 1871 erstmals urkundlich erwähnt und wäre somit der älteste Verein der Gemeinde. Das 150-jährige Gründungsfest stünde im Raum, wäre nicht 1885 das Jahr der vereinsmäßigen Organisation als offizielles Gründungsdatum veranschlagt worden. Zur Jahreshauptversammlung nach einem Jahr Corona-Abstinenz begrüßte Michael Klingseisen, Vorsitzender der Wehr, 53 Kameraden im Saal des Gasthauses Matthias Achatz.

Der Rückblick des Vorsitzenden kündete von einer relativ gleichbleibenden Mitgliederstatistik. Man habe sogar Zugänge zu verzeichnen und freue sich über 211 Mitglieder (Ende 2019) und 207 (Ende 2020). Seit Januar zähle man wieder 215 Mitglieder, darunter sechs Zugänge in der Jugend. Ein Problem sehe er bei den Aktiven, von denen viele im Alter zwischen 50 und 60 seien und „dann alle auf einen Schlag aufhören“, so Klingseisen. 2019 war die Welt noch in Ordnung und die Wehr nahm bei vielen Veranstaltungen und Festen teil. Doch dann kam Corona und bremste alles aus.

Nicht nehmen ließ man sich das Maibaum-Aufstellen, die Pflege des Wasserrads im Haibühler Dorfpark und den Christbaum in der Dorfmitte. Ein Dauerbrenner wurde die Aktion „Rent-a-Nigl“, die von einst fünf auf inzwischen 20 Familien gestiegen ist. Das Geld wird für soziale Zwecke (Defis, Bürger-helfen-Bürgern) gespendet. In die Zukunft geschaut, wolle man wieder den obligatorischen Christbaum aufstellen, die Nikolaus-Aktion (nach Möglichkeit) durchführen und evtl. einen „Christkindlmarkt To Go“ organisieren.

2022 stehen die Gründungsfeste der Nachbarwehren Arrach und Engelshütt an.

Den Ausführungen von Schriftführer Josef Eckl konnte man entnehmen, dass 2020 das Vereinsleben durch Corona zum Erliegen kam. Es folgten die Einsetzung von Notkommandanten und ein stark eingeschränkter Übungsbetrieb. Größere Brände oder Unfälle waren nicht zu verzeichnen. Über eine solide Kassenlage informierte Kassier Anton Rank. Dank Corona habe man ein Plus gemacht, da keine Festbesuche oder andere Ausgaben anstanden.

War 2019 noch ein „normales Jahr“ für den aktiven Bereich, so seien in 2020 die Einsätze (Brände, THL, Sicherheitswache, sonstige Tätigkeiten, UG-Einsätze) geschrumpft von 48 auf 18 Einsätze, sagte Kommandant Johannes Altmann. Dennoch summierten sich die Einsatzstunden von 2019 (491) und 2020 (162) auf stolze 653 ehrenamtliche Stunden Dienst am Nächsten.

Unterlegt mit aussagekräftigen Bildern ließ Altmann nochmals die Einsätze, Übungen und Lehrgänge Revue passieren. Konstant geblieben sei die Zahl der Aktiven, die bei 58 Mann liegt, davon 19 Atemschutzträger. Waren es 2019 noch elf Jugendliche, so sank die Zahl (durch Übernahme in den Aktivenbereich) auf nur mehr vier, bedauerte Jugendwart Kilian Achatz. Bedingt durch Corona konnte man im Vorjahr auch keine Aktion zur Jugendgewinnung starten.

In ihren Grußworten dankten Bürgermeister Gerhard Mühlbauer und KBM Konrad Kellner für die geleistete Arbeit, die Routine beim Einsatz und die für das Ehrenamt geopferte Freizeit der Wehrmänner.