Jahrestagung
Nach Corona: Jeder Trachtler ist gefordert

Die Riedlstoana in Arrach blicken optimistisch in die Zukunft. Der Nachwuchs braucht neue Trachten.

28.04.2022 | Stand 15.09.2023, 5:34 Uhr
Regina Pfeffer
Die Riedlstoana Arrach halten zusammen (stehend v. li.): Karl Weber, Hubert Klingseisen, Andreas Tax, Gerhard Mühlbauer, Andreas Ammon, Thomas Brandl, Lissy Aschenbrenner, Gunda Weber und Lisa Bielm. −Foto: Regina Pfeffer

Wie eine große Familie, die das Erbe ihrer Väter hochhält, deren Bestreben es aber auch ist, die Begeisterung für Brauchtum und Ehrenamt an ihre Nachkommen weiterzugeben, so zeigten sich die Riedlstoana Arrach – gegründet 1927 – bei ihrer Jahreshauptversammlung im 95. Gründungsjahr.

„Die Zeit hat Spuren hinterlassen“, meinte Vorsitzender Thomas Brandl nachdenklich bei seiner Begrüßung der 30 Anwesenden im Gasthaus Aschenbrenner. In den vergangenen beiden Jahren sei coronabedingt kein Vereinsleben möglich gewesen, und man habe keinen „Zugriff“ auf die Mitglieder gehabt. Nun gelte es, nach vorne zu schauen, zusammenzuhalten und wieder Leben in den Verein zu bringen.

Programm des Waldgaus

Gauvorsitzender Andreas Tax ermunterte die Trachtler, „wieder anzugreifen“. Auch der Bayerische Waldgau habe wieder ein Programm aufgestellt: Am 7. Mai treffen sich die Vereine zum Volkstanz in Teisnach. Beim Drumherum in Regen (2. bis 6. Juni) sei der Gau ebenfalls vertreten. Das (nachgeholte) 90. Gaujubiläum werde am 24. September in Bad Kötzting begangen. „Jeder einzelne Trachtler ist nun nach dieser schwierigen Zeit gefordert“, so Tax, der um Unterstützung des Vorsitzenden und der Jugendleiter bat.

Auch für Bürgermeister Gerhard Mühlbauer stand der Zusammenhalt an oberster Stelle. Obgleich es schwierig sei, nach der Pandemie wieder Fuß zu fassen, solle man nicht nur auf das Negative schauen, sondern das Gute im Auge behalten.

Über das Vereinsjahr 2021/22 berichtete Schriftführerin Lissy Aschenbrenner. Enttäuscht sei man über die geringe Beteiligung am Vereinswandertag im Oktober gewesen. Auf die Finanzen schaute Kassier Karl Weber. Wegen der fehlenden Veranstaltungen seien zwar keine Einnahmen zu verzeichnen gewesen, doch sei eine staatliche Förderung in die Kasse geflossen. Finanziell müsse man sich keine Sorgen machen, denn man habe gut gewirtschaftet und verfüge über ein solides Polster.

Wie Jugendleiterin Gunda Weber informierte, betreut sie derzeit zusammen mit Katrin und Teresa Aschenbrenner 17 Kinder. Zwar hätten keine Veranstaltungen oder Tanzproben stattgefunden, aber man habe den Kontakt gesucht, indem man den Kindern ein Weihnachts- und ein Ostergeschenk an der Haustüre übergeben habe. Alle jungen Trachtler hätten versichert, dabeibleiben zu wollen. Doch seien die Mädchen und Buben im Laufe der vergangenen Monate aus den Trachten herausgewachsen, was eine Neuanschaffung von Kindertrachten nötig mache. Weil der Verein stets Wert auf ein sauberes Erscheinungsbild legt, sagte Thomas Brandl hier seine Unterstützung zu.

Proben für Volkstanztreffen

Vortänzerin Lena Aschenbrenner berichtete, dass man seit vier Wochen für das Volkstanztreffen probe. Der ausgewählte Tanz klappe schon recht gut. Zehn Tanzpaare könne man vorweisen, was eine stolze Zahl sei und von Interesse am Tanzen zeuge. Besonders freute sich Aschenbrenner über drei junge Burschen, die sich der Tanzgruppe anschlossen und mit großem Eifer mitprobten.

„Tanzen ist das Wichtigste. Unser Trachtenverein lebt vom Tanz und den gesellschaftlichen Aktivitäten“, sagte Riedlstoana-Boss Brandl. Er dankte allen Ehrenamtlern für ihren Einsatz und ihre investierte Freizeit. Mit Vorfreude auf kommende Termine wies er auf das Maibaumaufstellen mit Bewirtung am 1. Mai ab 13 Uhr, den Besuch des Gaustammtisches in Kirchberg i. Wald am 5. Mai und das Riedlstoana-Fest am 23. Juli hin. (krp)