Schiesssport
Ein steiniges Jahr gemeistert

Die Schützengesellschaft Blaibach hielt Rückschau auf 2020 – ein besonders ruhiges Jahr. Der Stillstand ist beendet.

19.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:42 Uhr
Alexander Ziereis
Schützenmeisterin Evi Graßl mit den geehrten Mitgliedern Franz Titz, Engelbert Ellmann, Johann Kasparbauer, Josef Rackl und Ilona Titz; mit im Bild Sportleiter Thomas Stahl und der 2. Gauschützenmeister Rudi Hofmann (v. l.) Alexander Ziereis −Foto: Alexander Ziereis

Zur Jahresversammlung der Schützengesellschaft Blaibach hieß Schützenmeisterin Evi Graßl hieß Ehrenschützenmeister Karl-Heinz Rank, Ehrenmitglied Josef Lex, den 2. Gauschützenmeister Rudi Hofmann sowie Bürgermeister Wolfgang Eckl im Schlossgasthof Rösch willkommen. Dass sehr viele Mitglieder gekommen waren, gebe ihr Mut für die Zukunft, so Graßl. Beim Totengedenken gedachte man der 2020 verstorbenen Mitglieder Ernst Vogl, Albert Schötz, Kevin Feil und Josef Wühr, zudem dem in dieser Woche verstorbenen Otto Strauß.

„Wenn dir das Leben Steine in den Weg legt, mal sie einfach an“, so Evi Graßl zum zurückliegenden Jahr. Der Schießsport musste komplett pausieren, auch ein Königsschießen war nicht möglich. Hatte man 2019 noch 120 Termine wahrzunehmen, waren es im vergangenen Jahr nur 18, sagte Graßl. Die SG Blaibach konnte anfangs noch an der Gaurunde teilnehmen, auch Schießabende und Trainings waren gut besucht. Zwei neue Gewehre und eine neue Vereinskleidung wurden angeschafft, doch dann kam der Lockdown. Man habe die Herausforderung angenommen und ein Hygienekonzept erstellt, doch es folgte der zweite Lockdown. Diese Zeit habe dem Verein nicht gut getan, bilanzierte Graßl, doch nun müsse man nach vorne schauen. Es habe sich gezeigt, wie wichtig das zweite Standbein, die Bogensparte, sei. Dank der Lockerungen im Frühjahr habe man mit der MZ-Akademie einen Bogenschützen-Kurs angeboten, der auf große Resonanz stieß. Nicht nur bei diesem Anlass habe es viele lobende Worte über den Bogen-Parcours gegeben, so die Schützenmeisterin, verbunden mit Worten des Dankes an die Bogenschützen-Leiter Günter Greil und Michael Haala.

Zum Jahreswechsel sei der Verein 266 Mitglieder stark gewesen, davon 49 Jugendliche und Junioren. Man könne zufrieden sein, auch wenn 2020 fünf Eintritten elf Austritte gegenüberstünden. Abschließend dankte die Schützenmeisterin allen Mitgliedern und besonders der Vorstandschaft, die im vergangenen Jahr trotz aller Schwierigkeiten stets zusammengehalten haben. Dank galt auch der Herbergsfamilie Rösch.

Martina Wollner musste der Versammlung beim Kassenbericht von einem Defizit im vergangenen Vereinsjahr berichten, da einigen Investitionen nur wenige Einnahmen entgegenstehen. Dennoch habe der Verein einen soliden finanziellen Grundstock. Für die Kassenprüfer bescheinigte Wolfgang Eckl eine einwandfreie Kassenführung, so dass die Anwesenden der Vorstandschaft die Entlastung aussprechen konnten.

Jugendleiterin Natalie Wollner sprach davon, dass Blaibach schon immer eine starke Jugend gehabt habe, doch Corona habe Spuren hinterlassen. Man habe noch an Gaujugend-Trainings teilnehmen können und eine Jugendfreizeit habe stattgefunden, doch nach zwei Wettkämpfen in der Saison sei Schluss gewesen. Man arbeite weiterhin stets daran, die Jugend zu stärken, so die Jugendleiterin.

Sportleiter Thomas Stahl gab den Anwesenden einen Überblick über die 2020 absolvierten Wettbewerbe in den verschiedenen Klassen. Auch hier musste die Saison – im Gau und auch im Verein – abgebrochen werden. Der Sportleiter hoffe für die Zukunft auf mehr Pistolenschützen und auf eine normale Gaurunde.

Nur vorsichtige Planungen

Bürgermeister Wolfgang Eckl hoffe, dass die neu angeschafften Gewehre bald zum Einsatz kommen mögen. Der 2. Gauschützenmeister Rudi Hofmann fand es sehr schade, dass die Anzahl der Neumitglieder gesunken sei. Vor allem der gesellschaftliche Aspekt habe sehr gelitten im vergangenen Jahr. „Wenn man Corona sehen könnte, hätten wir ihn schon lange erschossen“, so Hofmann. Erfreut war er, dass der sportliche Stillstand in Blaibach mittlerweile beendet sei. Im Gau seien jedoch aufgrund der Personenanzahl bei Veranstaltungen derzeit nur vorsichtige Planungen möglich.

In ihrem Ausblick sagte die Schützenmeisterin, dass nur eine vage Planung möglich sei. Die Saison werde vorerst wie üblich geplant, der Jahrtag finde erst im Herbst statt. Zum Vereinsausflug merkte Evi Graßl an, dass dieser auf Anfang Oktober 2022 verschoben sei; die vorliegenden Anmeldungen behalten ihre Gültigkeit. Man müsse nicht zurück, sondern nach vorne blicken. Sie hoffe, dass künftig wieder Jung und Alt nach dem „steinigen Weg“ des Vorjahres wieder den Weg zur Schützenhalle und an die Schießstände finden, denn man habe ein gut funktionierendes Hygienekonzept.