Herbstprogramm startet
Konzerthaus in Blaibach hat die Stars von heute und morgen

29.09.2022 | Stand 15.09.2023, 3:29 Uhr
Roman Hiendlmaier
King Arthur ist tot, aber der Spirit der Studenten bei den Proben für die Aufführungen der Barockoper an diesem Wochenende ist quicklebendig. Unter den Darstellern haben einige das Zeug dazu, zu Stars der Klassikszene von morgen zu werden, sagt Thomas E.Bauer −Foto: Hiendlmaier

Zwei Tage Barockoper mit Akademiestudenten, wenige Tage später Konzert eines der weltbesten Violinisten: das Herbstprgramm des Konzerthauses Blaibach strotzt vor Vielfalt.

Es ist in diesen Tagen wieder Leben eingezogen, ins Konzerthaus Blaibach. Und das nicht zu knapp: Mehr als 30 Sänger(innen) und Musiker proben seit dem Wochenanfang die Barockoper King Arthur von Henry Purchell.

Der Kampf des Sagenkönigs um seine gefangene Geliebte mit der berühmten „Frost-Szene“ passt zum Wetter rund ums Konzerthaus, wurde aber von Thomas E.Bauer aber aus ganz andern Gründen an den Anfang des Spielplans gesetzt: „Hier können alle Sänger und Musiker zeigen, was sie draufhaben.“

Der multi-engagierte Konzerthauschef hat vor rund einem Jahr die Leitung der Akademie für Tonkunst in Darmstadt übernommen. Seitdem sind immer wieder Studenten zu Gast im Konzerthaus. Für Bauer eine absolute Win-win-Situation: die Studenten - die aus aller Welt nach Darmstadt kommen, um sich der Auslese zum Studium zu stellen - erhalten Auftritts- und Bühnenerfahrung, das Publikum bekommt hoch talentierten Nachwuchs zu Gehör, dessen Können immer wieder in Topplatzierungen bei Wettbewerben bestätigt wird.

„Für mich zählt Qualität, weniger der Name“, ist dabei seit je her die Devise von Thomas E.Bauers Intendanz in Blaibach. Durch seine internationalen Engagements bekommt er die Qualität zu Gesicht und erlaubt sich die Frage, ob dieser oder jener Kollege denn nicht mal bei in seinem Konzerthaus in Blaibach auftreten möchte.

Auch für diesen Herbst hat ihm eine Reihe von Ausnahmekünstlern zugesagt - welt -und damit allgemein - bekannte und solche, deren Namen es nicht in die breite Öffentlichkeit geschafft hat, was laut Bauer mit deren Können wenig bis nichts zu tun hat.

Das Janoska Ensemble etwa, wurde bei Konzert mit den Wiener Philharmonikern umjubelt. Oder, schon am Mittwoch, tritt der zu den weltbesten Violinisten gezählte Gidon Kremer aus Lettland auf. Auch ein Dr. Heribert Prantl (Lesung mit Musik Monika Drasch Trio) oder ein Max Mutzke sind bekannt, ein Thomas Quasthoff oder der Tölzer Knabenchor beinahe schon über jede Kritik erhaben. Die Qualität des Blaibacher Programms spricht sich dabei zusehends herum. die Gastspeile der Genannten waren im nu ausverkauft.

Das gibt in der Regel auch, wenn der Hausherr selbst sich die Ehre gibt - wobei Schnellentschlossene eine Chance haben: Für Bachs Weihnachtskantaten, die Bauer mit der koreanischen Sopranistin Yeree Suh am zwei Abenden im Konzerthaus gibt (2. u. 3. Dezember, 4. Dezember in Aldersbach) sind noch einige Karten erhältlich. Gleiches gilt für das im Norden hoch geachtete Morten Kargaard Septet aus Dänemark (12. November).

Der Programmgestalter bittet jedoch, getreu seiner Qualitäts-Devise das Augenmerk auf weitere Könner ihres Fachs zu richten. Die ukrainische Pianistin Iryna Krasnovska, zum Beispiel, die in Basel lebt, aber durch ihre ukrainischen Wurzeln tief mit dem politischen Geschehen in ihrer Heimat verbunden ist. Sie spielt Janacek und Chopin am 20. November. An diesem Sonntag gibt um 11 Uhr mit dem Gitarristen Tilmann Hoppstock nicht nur ein Professoren-Kollege Bauers aus Darmstadt in Blaibach seine Visitenkarte ab. Seine „Magic Guitar“ erklang in Konzerthäusern wie der „Royal Academy“ in London, an der „Manhattan School of Music“ oder der “University of South California” in Los Angeles.

Oder aber man genießt heute Abend (und Freitag 19 Uhr, Samstag 19 Uhr Aldersbach) die Studenten der Tonakademie aus Darmstadt über die Thomas E. Bauer sagt: „Mehrere haben das Zeug, zu Stars ihres Metiers zu werden.“