Feuerwehr
Michael Stahl bleibt Kreisbrandrat des Landkreises Cham

03.10.2022 | Stand 15.09.2023, 3:28 Uhr
Die Polizei macht ihre Aufwartung: Michael Stahl (links) durfte viele Glückwünsche entgegennehmen, hier vom Leiter der Bad Kötztinger Inspektion, Christian Pongratz, hinter ihm der Further Chef Sven Buhl sowie der Waldmünchner Stellvertreter Peter Schneider. −Foto: Fotos: kht

Michael Stahl bleibt weitere sechs Jahre der Kreisbrandrat des Landkreises Cham. Bei der Dienstversammlung der Kommandanten erhielt er ein mehr als ein deutliches Vertrauen, um weiterhin an der Spitze der 190 Feuerwehr zu stehen.

„Seine Kompetenz und die Fähigkeit, mit allen anderen Rettungsorganisationen zum Wohl der Bevölkerung zusammenzuarbeiten, prädestinieren Michael Stahl für dieses Amt“, lobte denn auch Landrat Franz Löffler der den Wahlvorschlag einbrachte.

„50 Jahre Landkreis Cham, 50 Jahre Kreisbrandinspektion Cham und 28 Jahre Kreisfeuerwehrverband“, leitete Stahl im Haus des Gastes in Blaibach die Jahresversammlung sowie die Kommandantendienstversammlung ein, zu der über 650 Vertreter der Landkreisfeuerwehren präsent waren, weitere 750 verfolgten die Veranstaltung online.

„Die Pandemie war ein stark beeinflussender Faktor, überschrieb Stahl auf den Jahresrückblick 2021. In allen Bereichen – ob bei den knapp 3300 Einsätze, der Aus – und Fortbildung – war dies zu beachten. Die Einsatzfähigkeit war aber zu keiner Zeit gefährdet, so der Kreisbrandrat.

Weniger Aktive

Als große Zukunftsaufgabe bezeichnete er die rückläufige Aktivenzahlen im Erwachsenenbereich, denen aktiv entgegengetreten werden müsse. Diesen Trend umzukehren, um insbesondere die Tagesalarmsicherheit sicherzustellen, sei eine der Herausforderungen. Positiv entwickeln sich hingegen die Zahlen der Vereinsmitglieder, die aktuell so hoch sei wie noch nie.

Von Seiten der Versicherungskammer als verlässlicher Partner der Feuerwehren durften Schwimmsaugkörper in Empfang genommen werden. Im Bereich Einsatzgeschehen war es pandemiebedingt etwas ruhiger, so standen in der Jahresbilanz knapp 3300 Einsätze. Dabei wurden etwa 200 Personen in verschiedensten Lagen gerettet, allerdings war auch ein tödlich verunglückter Feuerwehrkamerad zu verzeichnen.

Gefordert waren die Feuerwehren neben dem regionalen Einsatzgeschehen auch überregional, etwa bei Hilfstransporten nach Kroatien oder im Überschwemmungsgebiet im Ahrtal. „Es macht mich stolz, wenn man innerhalb kürzester Zeit zwei Einsatzkontingente entsenden kann“, unterstrich Stahl.

Prägender Einsatz bleibt die Suchaktion nach Julia rund um den Cerchov, bei der alle gemeinsam das Menschenmögliche getan hätten. Von Seiten der Eltern war dazu ein Dankesbrief übersandt worden, der, mit Bildern hinterlegt, in Filmsequenzen vermittelt wurde.

Die Neuerungen im Fahrzeugsektor wurden ebenfalls auf der Leinwand präsentiert. Neue Weg galt es in der Ausbildung zu gehen, um den Vorgaben der Pandemie gerecht zu werden. Der KBR erwähnte Online-Schulungen, Webinare oder auch, wenn zugelassen, Präsenzübungen, die bei Landkreis- oder Feuerwehrschulungen über 5400 Teilnehmer zählten.

Der Dank des Kreisbrandrates galt allen, die sich für die Feuerwehren einsetzen oder unterstützen, damit diese ihre Aufgabe zum Schutz der Bürger erfüllen konnten. Mit langanhaltendem Applaus wurde im Anschluss sein Rückblick auf die vergangenen sechs Jahre bedacht.

In die erste Amtszeit von Michael Stahl fielen dabei neben den zahlreichen, oftmals belastenden, Einsätzen im Landkreis auch die überörtlichen Anforderungen, zudem wurden neue Konzepte erstellt, um auf Einsatzlagen vorbereitet zu sein, neue Einsatzzüge installiert oder mit dem Roten Eber eine Großübung abgehalten. „Wir haben uns aber auch mehr als gut als Helferlandkreis präsentiert“, lautete sein Fazit.

Nach der einstimmigen Entlastung des Vorstands wurde Stefan Hecht als Vertreter der Kommandanten des Bereiches Roding bestätigt.

„Ein starkes Stück Heimat in herausfordernden Zeiten. Da tut es gut, auf eine derart gut aufgestellte Organisation hinter sich zu haben“, sagte Landrat Franz Löffler. Auch in Zeiten der Pandemie sei die Feuerwehr der Garant für Stabilität in der Bevölkerung gewesen, sie „konnte zu jeder Zeit Hilfe garantieren“, lobte der Landrat. Dabei schulterten die Feuerwehren neben dem originären Aufgabengebiet auch die Unterstützung bei den Impfkampagnen, wie Franz Löffler deutlich herausstellte.

Energie ist Zukunftsthema

Zukunftsaufgabe wird sein, sich auf auf die Energiethematik vorzubereiten, um bei Stromausfällen gerüstet zu sein. Größten Respekt zollte er den Feuerwehren, dass sie zum einen es sicherstellen konnte, im Landkreis den Grundschutz zu gewähren und dann auch noch bei „apokalyptischen“ Einsätzen,ihren Mann zu stehen, etwa in Rheinland-Pfalz, um dort über eine Woche der dortigen Bevölkerung beizustehen.

„Aus vollster Überzeugung schlage ich Ihnen für die Wahl Michael Stahl vor“, leitete Franz Löffler auf die Abstimmung über. Seine Einschätzung bestätigten die anwesenden Kommandanten, die Michael Stahl mit knapp 92 Prozent wiederwählten.

„Die Feuerwehr ist ein verlässlicher Partner in allen Lagen“, betonte Blaibachs Bürgermeisterin Monika Bergmann. Landtagsabgeordneter Gerhard Hopp bestätigte den Feuerwehren, immer da zu sein, wenn diese gebraucht würden.

„Was es im Landkreis Cham nicht gibt, braucht man nicht“, äußerte sich der frühere Leiter der Berufsfeuerwehr Regensburg und jetzige Ministerialmitarbeiter Johannes Buchhauser mit dem Blick auf die „exzellente Arbeit im Landkreis Cham“. Stellvertretend nannte er die Erarbeitung von Konzepten, um auf aktuelle und künftige Aufgaben vorbereitet zu sein.

− kht