Wirtschaft
Der Brunnenhof wird langsam richtig voll

Commerzbank und Barmer-Krankenkasse eröffnen. Am 24. September sind alle da beim Tag der offenen Tür am Chamer Floßhafen.

28.07.2016 | Stand 16.09.2023, 6:45 Uhr
Ernst Fischer
„Brunnenhof - Arbeiten – Wohnen – Einkaufen“. Spätestens zur offiziellen Einweihung des Gebäudes Ende September soll dieser Computer-Entwurf an der Fassade Wirklichkeit sein. Der Name wurde bei einem Leser-Wettbewerb gekürt, den Bayerwald-Echo mit dem Bauherrn Matthias Altmann ausgeschrieben haben. −Foto: Altmann

„Der Stadtteil Brunnendorf mausert sich.“ Markus Müller, der stellvertretende Landrat, hat diesen Satz gesagt. Anlass: An diesem Mittwoch haben zwei weitere Mieter offiziell Eröffnung gefeiert im neuen Brunnenhof, der ganz neu am Floßhafeneck entstanden ist. Die Commerzbank im Erdgeschoss und die Barmer Krankenkasse im ersten Stock stehen hier jetzt für ihre Kunden bereit.

Markus Müller gratulierte der Stadt Cham für dieses Gebäude aus der Sicht des ganzen Landkreises. Hier hätten „starke Partner“ aus der Wirtschaft einen neuen Standort gefunden. Cham habe damit seine Anziehungskraft für die Menschen in der Region weiter verstärkt.

Bürgermeisterin Karin Bucher sagte zur Begrüßung der neuen Mieter: „Ich freue mich, dass dieses Gebäude jetzt langsam voll ist.“ Aus einem „früheren Schandfleck“ sei eine neue Attraktion für Cham geworden.

Nach der gestrigen Eröffnung von Barmer und Commerzbank fehlen noch drei Mieter: Die Zahnartzpraxis Dr. Habash (300 Quadratmeter) soll im September eröffnen. Asklepios kommt mit seiner Orthopädie-Praxis ebenfalls Ende September. Die Räume für die Steuerkanzlei Ertl-Zollner (280 mµ) sollen zum gleichen Termin bereitstehen. Einzug ist voraussichtlich erst im Dezember.

Den Start im neuen „Brunnenhof“ hat schon Anfang Juni der „Denns“-Biomarkt auf 600 Quadratmeter Fläche hingelegt. Redaktion und Geschäftsstelle des Bayerwald-Echo sind Ende Juni nachgezogen (540 Quadratmeter im Erdgeschoss und ersten Stock). Die Commerzbank (550 Quadratmeter) ist seit vier Wochen da, die Barmer-Krankenkasse (227 Quadratmeter) seit Montag dieser Woche und die Steuerkanzlei Altmann (400 Quadratmeter) ein paar Tage länger.

Erfolgs-Säule für die Commerzbank – der Standort Cham

9 Mitarbeiter der Commerzbank betreuen schon seit vier Wochen im Brunnenhof ihre Kunden. Bei der offiziellen Eröffnungsfeier am Mittwochnachmittag erinnerte Filialleiter Christoph Wölfl an die bewegte Geschichte der Bank, die seit fast 100 Jahren mit der Stadt Cham verbunden ist.

Weitere Filialen gibt es in Furth im Wald, Roding, Rötz, Waldmünchen, Bad Kötzting und Lam. Treue Stammkunden nannte Wölfl als Qualitätskriterium. Stellvertretend dankte er Irmgard Kuchenreuter und dem Ehepaar Josef und Anna Eichenseer.

Engagierte Mitarbeiter und der Standort Cham sind für Wölfl die weiteren Säulen des Erfolgs. Die Investitionskraft in dieser Stadt würdigte er besonders und nannte als aktuelle Projekte im Umfeld die Hochwasserfreilegung, Sanierung Fuhrmannstraße und neue Berufsschule. „Optimal“ nannte Wölfl auch die Räume seiner neuen Filiale: „hell, freundlich, transparent“.

Bürgermeisterin Karin Bucher nahm es als Stichwort: „Man kann gar nicht glauben, dass man hier in einer Bank ist – so offen…“ Ganz ernsthaft stellte sie die Frage angesichts der drohenden Minus-Zinsen, die ab 1. September auch auf ein Stadtguthaben zukommen: „Kann man da noch überleben als Bank?“ Ihr Rezept: „Der Service ist der Schlüssel zum Erfolg.“

„Hier ist unsere schönste Barmer-Filiale in Deutschland“

Acht Mitarbeiter haben hier einen neuen Arbeitsplatz, offene Großraum-Atmosphäre, aber auch diskrete Beraterbüros. Und der Barmer-Service gehe weit über den persönlichen Kontakt hinaus, erklärte Peters. 75 Prozent der „einfachen Angelegenheiten“ würden heute telefonisch erledigt, von Telefonfilialen, die 24 Stunden arbeiten. Neun Millionen Vorgänge wurden im vergangenen Jahr online erledigt bei Barmer Deutschland.

Christian Eiglmeier stellte sich als neuer Regionalgeschäftsführer in Cham vor (siehe Info), ehe Kaplan Alexander Dyadychenko und Dekatn Walter Kotschenreuter die neuen Räume segneten. Kotschenreuther stellte die Grundsatzfrage, die ihm bei dem Begriff Krankenkasse in den Sinn komme: „Von welchem Prinzip lassen wir uns leiten, vom Leistungsprizip oder vom Solidaritätsprinzip.“ Bürgermeisterin Karin Bucher bescheinigte den Krankenkassen „einen Wandel“: „Sie kümmern sich heute vor allem auch darum, dass wir Menschen lernen, gesünder zu leben.“ Landratsstellvertreter Markus Müller nannte die Barmer Krankenkasse einen „starken Partner“ mit rund 10 000 Kunden im Landkreis. Zum Marktführer von der AOK mit 60 000 Kunden sei aber noch „Luft nach oben“. Maik Peters sprach von anderen Dimensionen: 2017 fusiniert Barmer bundesweit mit der BKK: „Das wird die größte Krankenkasse Deutschlands.“