Wirtschaft
Jungunternehmer machen Hobby zum Beruf

Samuel Burgfeld und Ferdinand Renner haben in Cham eine Wettberatung eröffnet — und wollen dem Glück auf die Sprünge helfen.

14.03.2017 | Stand 16.09.2023, 6:29 Uhr
Ferdinand Renner und Samuel Burgfeld haben jetzt ihr Wettberatungsbüro „90plusX“am Steinmarkt offiziell gestartet. −Foto: Klöckner

Firmengründer starten häufig an skurrilen Orten, die günstig zu haben und gerade frei sind – ob in New York, Berlin oder Cham. Oft beginnt der erste Versuch mit dem Neuen in der Garage – bei Samuel Burgfeld (21) und Ferdinand Renner (20) war es der Dachboden. Ziemlich weit oben sind sie geblieben bei der Eröffnung ihrer ersten Dependance – am Rindermarkt 14 im dritten Stockwerk ist ihre Firma „90plusX“ zu finden. Am Dienstag wurde das Büro im Beisein der zweiten Bürgermeisterin Christa Strohmeier-Heller und IHK-Geschäftsführer Richard Brunner eingeweiht und von Stadtpfarrer Dieter Zinecker gesegnet.

Eine Premiere für den Pfarrer

Somit war es nicht nur für die beiden Gründer eine Premiere, sondern auch für Pfarrer Zinecker. Er habe noch nie etwas gesegnet, das mit Wetten zu tun gehabt habe. Statt der Bibel verwies er auf Deutschlands Weltmeistertrainer Sepp Herberger, der da sagte, das Schöne am Fußball sei, dass man vorher nicht wisse, wie es hinterher ausgehe. Hier per Analyse mehr Klarheit zu schaffen, würden die beiden Unternehmensgründer versuchen. Und damit anderen Menschen Hilfestellung geben – er wünsche ihnen Erfolg, der wiederum im Miteinander Zufriedenheit nach sich ziehe. Er überreichte ihnen eine Jakobsmuschel als Segenszeichen für ihr Wettberatungsbüro.

Auch der Name 90 plus X geht laut Ferdinand Renner auf Herberger zurück. Der habe erklärt, dass ein Spiel 90 Minuten dauern würde. Das sei heute – wie man wisse – dank Nachspielzeit nicht mehr der Fall. Auch solche Nachspielzeiten müssen Analysen für Wetten miteinbeziehen. Das Ziel von „90plusX“ ist es, die steigende Wettbegeisterung der Menschen zu nutzen und ihnen – gegen ein Beratungshonorar – Hilfen für mehr Erfolg und Glück bieten. Das könne vor Ort in Cham geschehen oder über dieWebsite der Firma, was die Mehrheit tue. Zielkunden seien zwischen 18 und 30 Jahren, es gebe aber auch viele Familienväter, die wetten würden und Beratung in Anspruch nähmen.

Wettgeschäfte aus der falschen Ecke holen

Geboten werde eine professionelle Empfehlung und Analyse rund ums Thema Sportwetten. Dahinter stehe ein komplexes System an Informationen, etwa zu Mannschaften oder Spielern, auf die die Analysen fußen würden. Wobei die Masse Beratungen für Fußballwetten seien. Buchen kann man bei Renner und Burgfeld auch verschiedene Pakete, wo alles drin ist.

Die beiden jungen Männer wollen dabei möglichst transparent vorgehen – auch, um Wettgeschäfte aus der Ecke zu holen, wo sie ihrer Meinung nach zu Unrecht bei vielen stehen. es gehe um langfristige Analysen, nicht um das schnelle Geld und den kurzfristigen Erfolg – wobei letztlich der Kunde entscheide, wie viel Risiko er eingeht. Denn wetten müsse er selbst, so Renner.

Die zweite Bürgermeisterin ließ sich erklären, wie die Dienstleistung funktioniert. Und bekam auch die Begeisterung der Jungunternehmer mit, die ihr Engagement zum Teil auch durch eigene Wetten finanzieren. Es sei zunächst Hobby gewesen, doch hätten sie die Beratung jetzt seit etwa einem Jahr zu ihrem Beruf gemacht, erklärte Burgfeld.

Grundlage ist dabei die eigene Sportbegeisterung der beiden – Burgfeld wie Renner spielen selbst Fußball in Lam. Irgendwann haben die beiden mit Wetten begonnen und sich immer mehr damit beschäftigt. Bis sich ein Erfolg einstellte und die Idee kam, die Sache zum Beruf zu machen. Als die Dachboden-Versuche funktionierten, war der weitere Weg klar – bis in den dritten Stock am Rindermarkt 14.

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