Gastronomie
Rhaner Bräustüberl wird ein Italiener

Eine Familie aus Berlin will im Chamer Traditionsrestaurant künftig mediterrane Küche anbieten. Eröffnung ist am 1. April.

18.02.2019 | Stand 16.09.2023, 5:44 Uhr

Eines der traditionsreichsten Häuser in Cham hat einen neuen Pächter. Schon bald wird das „Rossini im Rhaner Bräustüberl“ eröffnen. Fotos: tf

Kein Aprilscherz: Eine mazedonische Großfamilie aus Berlin übernimmt zum 1. April das Rhaner Bräustüberl. Gekocht wird italienisch. Was zunächst skurril anmutet, bekommt Sinn, wenn man Dr. Alois Plößl erzählen lässt. Der Inhaber des Traditionsgebäudes in Cham hat eineinhalb Jahre nach einem Nachfolger für denehemaligen Pächter Benedikt Hierlgesucht, „der natürlich Bayerisch auf Sterne-Niveau gekocht hat“. Familie Bafqari will überwiegend leichte, mediterrane Küche anbieten, allerdings auf ähnlich hohem Niveau wie ein Cousin des Familienvaters in Schwandorf. Das dortige „Rossini“ gilt seit Jahren als „der“ Italiener in der Region. Entsprechend soll das neue Chamer Restaurant „Rossini im Rhaner Bräustüberl“ heißen.

Plößl kennt den Schwandorfer Gastronomen schon seit Jahren und hält große Stücke auf ihn. Und so musste er nicht lange überlegen, als der ihm seinen Cousin als neuen Pächter ans Herz legte. Ursprünglich für eine andere Plößl-Immobilie, doch nach dem Weggang Hierls nun eben im Bräustüberl. Dass Plößl von seinem langjährigen Credo „Ins Rhaner Bräustüberl muss wieder bayerische Küche“ abgerückt ist, hängt nun auch eng mit der Familie Bafqari zusammen.

Alle kommen vom Fach

„Noch ein Italiener in Cham?“ „Ja, das ist wahr“, sagt Plößl, „es gibt schon einige und vor allem auch gute italienische Restaurants in der Stadt. Aber die Bafquaris wollen es anders machen und bestimmt gut.“ In Schwandorf werden beispielsweise die Nudeln selbst gemacht, außerdem stehen seltene Fische und Meerestiere auf der täglich wechselnden frischen Speisekarte, es wird am Tisch flambiert und tranchiert. „Was davon auch in Cham angeboten wird, wird man sehen, aber eines ist klar und war mir auch wichtig: Es wird für jeden etwas dabei sein. Es wird also natürlich auch Pizza geben.“

Am 1. April geht’s los

Das Rhanerbräustüberl gibt es seit 1904 in Cham, zunächst als Postbräustüberl der Brauerei Raab. Plößls Urgroßeltern kauften das Anwesen mit dem Ziel, mit der ganzen Brauerei von Rhan nach Cham zu ziehen – bis sie entdeckten, warum der Raab-Bräu verkaufte: Im Sommer war das Wasser knapp. „Aber deswegen liegt uns das Haus so am Herzen, weil es eng mit der Familiengeschichte verknüpft ist“, sagt Plößl. In dem Denkmalschutz stehende Gebäude liege „unser Herblut“.

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