Kommune
Autofahrer haben es zu eilig

Chameraus Gemeinderat legt Augenmerk auf Kötztinger Straße und hält Tempo-Beschränkung auf 30 für nicht ausgeschlossen.

11.03.2021 | Stand 16.09.2023, 3:55 Uhr
Martin Schönhuber
An der Engstelle in der Kötztinger Straße in Chamerau waren zwölf Prozent der gemessenen Autofahrer zu schnell unterwegs. Das will der Gemeinderat nun ändern – vorerst zur weiteren Beobachtung mit einer Geschwindigkeitsanzeige. −Foto: M. Schönhuber

Etliche Zuhörer begrüßte Bürgermeister Stefan Baumgartner zur Sitzung des Gemeinderats. Trotz Corona sei der Bauwille in Chamerau nicht abgerissen, stellte er fest. Viele Bauvorhaben habe das Gremium wieder zu bearbeiten.

Bis auf einen Vorantrag zum Bau eines Einfamilienhauses mit Doppelgarage in Lederdorn wurde alle Projekte bewilligt. Bei diesem Vorhaben muss noch die Zufahrtssituation geklärt werden; ein Teil der Straße verläuft auf einem Privatgrundstück, der derzeitige Ausbauzustand eignet sich nicht für ein höheres Verkehrsaufkommen. Daher wurde der Antrag vorläufig zurückgestellt.

Die Gemeinde Chamerau nimmt, wie schon von 2017 bis 2019, an der Strombündel-Ausschreibung teil, die die Kubus GmbH in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Gemeindetag anbietet. Die Kommune ist von Fall zu Fall frei in der Entscheidung, Normal-, oder Ökostrom zu wählen. Der Ökostrom ist um einen halben Cent teurer als Normalstrom.

Die Gemeinde hat einen Stromverbrauch von rund 660 000 kWh/a. Daher entschied sich der Gemeinderat für Normalstrom.

Auf Wunsch der Anlieger aufgrund von Beschwerden wegen zu schnellen Fahrens wurden in der Kötztinger-, in der Bach- und in der Bergstraße Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt. In der Kötztinger Straße waren 12 Prozent der Autofahrer zu schnell unterwegs, wobei sieben zwischen 80 und 90 km/h fuhren. In der Bergstraße waren 4 Prozent zu schnell, wobei zwei zwischen 80 und 90 km/h fuhren. In der Bachstraße hatten es 0,4 Prozent zu eilig, wobei ein Fahrer allerdings zwischen 90 und 100 km/h fuhr.

Aufgrund der vielen Überschreitungen wird für die Kötztinger Straße einer Beschränkung auf Tempo 30 diskutiert. Letztendlich verständigte sich der Gemeinderat darauf, eine Geschwindigkeitsanzeige aufzustellen und die Straße weiter zu beobachten. Sollte sich die Zahl der Überschreitungen nicht wesentlich verringern, sei eine Beschränkung auf Tempo 30 der nächste Schritt. Die bisher im Gemeindegebiet eingeführten 30er-Zonen würden überwiegend positiv angenommen, wusste Bürgermeister Baumgartner. Zwar gebe es auch Kritiker, „aber schuld ist nicht, wer blitzt, sondern, wer zu schnell fährt“.

Baumgartner teilte mit, dass sich Chamerau kurzfristig im Rahmen der Aktion „200 Jahre Pfarrer Kneipp“ um Fördermittel beworben und im zweiten Anlauf die Zusage von 20 000 Euro erhalten habe. Bei einer Ortsbegehung mit dem Gemeinderat wolle man den besten Standort für ein Wassertretbecken finden.

Die Überschüsse von der 1000-Jahrfeier in Höhe von 12 500 Euro kommen nach wie vor dem Kindergarten in Form einer Ritterburg zugute. Die Kosten dafür belaufen sich auf 23 000 bis 25 000 Euro. Es sei gelungen, noch 8500 Euro Fördermittel zu akquirieren, sodass die Burg heuer aufgestellt werde. Die restlichen Kosten übernehme die Gemeinde.

In diesem Jahr gehe die Brückensanierung weiter. Die Ausschreibungen würden verschickt.