Politik
Der Bauwille reißt nicht ab

Im Gemeinderat zieht eine weitere Frau ein. Das Aussehen eines geplanten Ärztehauses sorgte für längere Diskussionen.

26.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:00 Uhr
Martin Schönhuber
Auch in Lederdorn ist Baugrund weiterhin gefragt. −Foto: M. Schönhuber

Das erste Mal seit Beginn der Corona-Pandemie, fand die Gemeinderatssitzung wieder einmal im kleinen Sitzungssaal statt, und das mit Zuschauern. Dabei konnte Bürgermeister Stefan Baumgartner eine zweite Frau als Mitglied im Gemeinderat vereidigen.

Nachdem Christian Janker auf eigenen Wunsch durch Gemeinderatsbeschluss vom 27. April dieses Jahres aus seinem Ehrenamt als Mitglied des Gemeinderats der Gemeinde Chamerau entlassen wurde, wurde Martina Heigl (Freie Wähler Bayern/Freie Wähler Chamerau-Lederdorn) dessen Nachfolgerin. Der Bürgermeister wünschte Martina Heigl alles Gute und viel Erfolg im Ehrenamt und freute sich auf eine gute Zusammenarbeit.

Ärztehaus: geplant und kritisiert

An diesem Abend gab es nur Bauangelegenheiten zu bearbeiten. Besonders freute sich Stefan Baumgartner über den Antrag zum Neubau eines Ärztehauses auf der Flurnummer 199/1 Gemarkung Chamerau nach Abriss des dort stehenden Wohnhauses. Zu seiner Freude über die geplante Ansiedlung der Gemeinschaftspraxis Dr. Heil und Dr. Bako komme, dass durch dieses Gebäude eine Aufwertung des Ortseingangs Chamerau von der B 85 her bedeute.

Diese Einschätzung teilten nicht alle Gemeinderäte, was eine lebhafte Diskussion zur Folge hatte. Zum einen wurde bemängelt, dass ein derart moderner Zweckbau direkt neben dem denkmalgeschützten „Pfarrstadl“ unpassend sei. Außerdem seien Dachform und Ausrichtung nicht für Photovoltaik geeignet, was in der heutigen Zeit doch wohl unbedingt erforderlich sei.

Entgegnet wurde, dass der Funktionsbau in einem Gebiet ohne Bebauungsplan liege, gegenüber einer Tankstelle, und man somit keine Vorschriften machen könne. Die Beseitigung eines Leerstandes mit den dazugehörigen „greißlichen Schrottautos“ sei ebenfalls zu begrüßen. Letztendlich einigte man sich darauf, eine dementsprechende Empfehlung oder Anregung in das Protokoll mit aufzunehmen. Dem Antrag wurde, wie alle anderen an diesem Abend auch, einstimmig zugestimmt.

Martina und Michael Janker möchten nämlich eine Garage an das bestehende Wohnhaus in Flurnummer 1162/1 Gemarkung Chamerau anbauen. Außerdem planen Susanne und Michael Hergeth ein neues Einfamilienhaus mit Carport und Einliegerwohnung auf der Flurnummer 416/4 in der Gemarkung Chamerau.

Im Ortsteil Moos gab es eine Ortsabrundung im Haidsteiner Weg und, ebenfalls in Lederdorn, eine Außenbereichssatzung zu beschließen. Bevor jedoch diese Themen dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt werden konnten, mussten durch die Verwaltung jeweils bis zu 16 verschiedene Fachstellen befragt und eine Bürgerbeteiligung durchgeführt werden. In beiden Fällen brachte die Bürgerbefragung keinerlei Stellungnahmen. Auch die vielen Fachstellen hatten keine Einwendungen, lediglich einige Hinweise.

Der Laden ohne Personal

So zum Beispiel, dass Niederschlagswasserversickerung beachtet werden solle und bauliche Anpassungen an Keller- uns Erdgeschossen zur Verhinderung von Überflutungen bei Starkregenereignissen empfohlen werden. Des Weiteren beschloss der Gemeinderat im beschleunigten Verfahren noch eine Änderung für die Parzellen drei und vier auf den Flurnummern 392/42 und 392/43 des Bebauungsplans für das Gebiet „Badwinkel“ in der vierten Erweiterung. Zu guter Letzt gab der Bürgermeister noch voller Stolz bekannt, dass der im Umbau befindliche Dorfladen im Juni eröffnet werden wird. Der wird dann mit lauter Automaten bestückt sein. (kmi)