Chamerau
Gereimte Faschingspredigt

Gut besucht gewesen ist am Sonntag der Faschingsgottesdienst in der Pfarrkirche St. Peter und Paul.

15.02.2021 | Stand 16.09.2023, 4:15 Uhr
Hermann Schropp
Die „Minis“ boten nach der Messe Schmalzgebäck unter Corona-Vorschriften an. −Foto: Hermann Schropp

Viele Kinder hatten sich Verkleidungen ausgedacht. Pfarrer Limbrunner freute sich über den guten Besuch.

„Griaß eich Gott, Servus, habe d´Ehre, so geht’s a heid o - mai Faschingsprede am letzdn Sunntag in der Faschingszeit. Ja der is heuer wegen Corona gestorben, nix aber goar nix is aus eahm worn. Koa Umzug, koa Ball, scheed a bisserl Gaudi im Fernseh drin, aber richtige Ausgelassenheit, kimmt koan in Sinn. Ja, wer hätt des vor oam Jahr denkt, dass uns a kloaner Virus so massiv eischränkt. Dass ma de Mitmenschn meidn, grod ois wia de Pest, koa Zammkemma, koa Zammgnocka, a koa Fest. Des wo den Mensch´n ausmacht, die Gemeinschaft, das gegenüber, das Vis a Vis, des macht uns der verreckte Virus einfach hi.“ Pfarrer Limbrunner gewinnt der Corona-Zeit auch etwas Positives ab: „Manches Pärchen hod de Liab wieder entdeckt. Es kemman mehr Kinder auf d´Welt – die Geburtenrate is in die Höhe geschnellt!“ Lieber Gott gib der katholischen Kirch Einsicht und Mut zu Reformen, manche braucht es und täten der Kirche gut. Er dankt auch Pfarrvikar Lawrence, der jetzt Mitglied in der Pfarreiengemeinschaft ist.

„Heit hama an Valentinstag und i hob mir denkt. Geh´ wos war, wenn i an d´Weiberleid Rosen verschenk. Kilian, dank Zölibatis´bodirs Mark no a Mark, zwecks de boa Roserl kriegst a koan Herzinfarkt, lass der Not koan Schwung, mocht di zum Weiberliebling rundumadum. Seid aiso umschlungen ihr Millionen, ehs Deandln, Frauen, Weiber, und ihr Amazonen! So hob is gmoand, i hätt ´s a gmocht, aber bei der Kältn, dad´s dafriern, kamads hoam aiso an sengruß kriagt‘s heier koan. Dafür a gschleckats macherie, am Eingang hintn beim aussegeh glangts hi! Für die Kinder hob i wieder Guadl parat und de Manna kriagn heier amoi koan Schokolad.“ Trotz Corona schlog eich i von Herzen vor, behalt´s eich eian Humor! Sovui Foisch und Stoiz gibt´s auf dera buckladn Welt, so vui Neid und Zwietracht das himmelweit oft faid! Leut g´freit´s eich doch am Lem es duad doch grod des oane gebm!

Pfarrer Limbrunner wünscht den Gottesdienstbesuchern von Herzen trotz allem Freude am Leben, „dats ma dem Herrgott d´Ehrfurcht gem. I wünsch eich a kräftige Gesundheit a dazua, an broad´n Buckel wia a Kuah, und i bitt unsern Herrn in diesem Sinn, ja nimm mai Predigt hin! So schliaß i wieder iatz in Gottes Namen, nehmts mas net für übel“. Von den Gläubigen gab es für den Pfarrer für seine gereimte und doch vielsagende Predigt viel Applaus.

Für die Gottesdienstbesucher gab es frisch gebackene Faschingskrapfen, für die die Ministranteneltern wie in jedem Jahr gesorgt hatten. Sie bedankten sich bei all jenen, die Gebäck gespendet hatten. Im Nuh war das leckere Schmalzgebäck vergriffen. (che)