„Einen besonderen Ort mit Bezug zur Heimat“ nannte Landrat Löffler zu Beginn der Sitzung des Kreisausschusses für Kultur, Tourismus und Sport im Waldschmidthaus das erweiterte Rathaus der Marktgemeinde Eschlkam. Der Namensgeber Maximilian Schmidt (Waldschmidt) habe vor 130 Jahren mit der Gründung des Bayerischen Fremdenverkehrsverbands den Weg für den Tourismus bereitet.
In den ersten sieben Punkten der Tagesordnung ging es um Empfehlungen für den Kreistag, finanzielle Zuwendungen betreffend, die vom Kreiskämmerer Konrad Nagl ausführlich erläutert und einstimmig beschlossen wurden. Zuschüsse für überörtliche kulturelle Maßnahmen betreffen die Vereinszeitschrift „Der Bayerwald“ und das Opernfestival in Amberg im Juli mit einem Restbetrag von 1500 Euro. In der Erwachsenenbildung der Volkshochschulen, die Löffler als eine der wichtigsten Kulturträger der Region bezeichnete, sei wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie (ausgefallene Kurse, erhebliche Reduzierung der Teilnehmerzahl) der Globalansatz für die Träger Vhs Cham und Mehrgenerationenhaus Waldmünchen auf 408 000 Euro zu verdoppeln.
Zur Mitfinanzierung der BFS für Altenpflege und Physiotherapie soll die Vhs wie bisher jährlich einen Beitrag von 50 000 Euro und als Anschubfinanzierung der BFS für Altenpflege und Physiotherapie eine Schlussrate von 236 000 Euro erhalten.
Für die Dachsanierung der Vhs in Cham ist eine erste Abschlagszahlung von 200 000 Euro eingeplant. In der Unterstützung der Jugendlichen in den Vereinen sah der Landrat einen wertvollen Aspekt.
Abmilderung der Schäden
Mit Blick auf die Absage und Beschränkung von Veranstaltungen wird zur Abmilderung wirtschaftlicher Schäden die Jugendförderung wegen Einsparungen einmalig auf 6 Euro pro Mitglied angehoben. Das gilt für Musik-, Feuerwehr- und Trachtenvereine wie auch für Sportvereine. Für Vereine im Bereich der Naturpädagogik wird eine Jugendförderung von 1500 Euro bereitgestellt. Entsprechend den Anträgen werden die Kreiszuschüsse für die Jugendarbeit in Sport- und Schützenvereinen sowie für den Arbeitskreis Schulsport, die überörtliche und landkreisweite Sportförderung ausbezahlt. Weitere Kreiszuschüsse betreffen Jugendheimbauten (5390 Euro), Sportbaumaßnahmen (22570 Euro) und die Denkmalpflege (73 800 Euro).
Löffler stellte dann vor dem Situationsbericht zum Tourismus mit Sachgebietsleiterin Petra Meindl heraus, dass wegen Corona das Verhältnis Mensch-Natur besonders im Freizeitverhalten an Wertigkeit gewonnen habe. Das müsse für die Zukunft konserviert werden, besonders auch die Kombination Tourismus und Naturpark. Dessen vier Ranger erklärten dem Urlaubsgast nicht nur etwas, sondern sensibilisierten ihn, wo Lebensmittel produziert werden. Löffler: „Bei uns gibt es eine super Landschaft ohne Overtourism.“ Zur Minderung des Personalmangels seien flexiblere Arbeitszeitmaßnahmen erforderlich. Meindl sprach von „Corona als Brandbeschleuniger für Digitalisierung und Nachhaltigkeit im Tourismus“. Immer mehr informiere sich der Nutzer im Internet und buche online.
Digitaler Musikunterricht
Zum Bericht von Andreas Stögmüller, Leiter der Landkreismusikschule, mit Rück- und Ausblicken, bemerkte Löffler, er habe digitalen Musikunterricht nicht für möglich gehalten, doch es wurde etwas gelernt. Nun, so Stögmüller, habe man wieder steigende Schülerzahlen. Ein finanzielles Corona-Defizit konnte von der Regierung in Zusammenarbeit mit dem Landesverband aufgefangen werden. Als Neuigkeit stellte er die „Instrumenten-Erlebnispfade“ an zehn Orten vor.
„Museen bringen zum Ausdruck, wo wir herkommen. Wer das nicht beherzigt, weiß nicht, wo wir hingehen.“ Dieses Statement des Landrats füllte Dr. Bärbel Kleindorfer-Marx, Leiterin des Kulturreferats, anhand der zahlreichen Tätigkeiten mit Leben.