Eschlkam
Maria Fischer kehrte heim

Für immer Abschied zu nehmen galt es am vergangenen Freitag für ihre drei Kinder, Angehörige und Nachbarn von Maria Fischer aus Stachesried, die im Alter von 91 Jahren verstorben war.

26.01.2021 | Stand 16.09.2023, 4:33 Uhr
Maria Fischer (†) −Foto: Marianne Schillbach

Seine Traueransprache beim Requiem begann Pfarrer Josef Pöschl mit den Worten: „Wenn uns Gott ruft, hüpft unsere Seele vor Freude. Wir kehren heim zu dem, der uns wie kein anderer liebt.“ So sei es einmal in einer Todesanzeige zu lesen gewesen. „Ist also der Todestag ein Feiertag, ein Tag der Freude?“, fragte der Geistliche. Auf den ersten Blick eine etwas sonderbare Vorstellung, sie passe nicht in die Gefühlswelt des Sterbens und Trauerns. „Für uns ist doch der Todestag ein Tag des Schreckens und der bitteren Tränen, ein Tag der schmerzlichen Fragen nach dem Warum“, so Pöschl. Der Tod lasse das Leben für manche nicht selten sinnlos und schrecklich erscheinen, denn es gehe oft schmerzhaft zu Ende. So sei es doch begreiflich und nur allzu menschlich, „dass wir traurig sind und Schmerz empfinden über den Tod eines lieben Menschen, vor allem wenn es die Mutter ist“. Maria Fischer, eine geborene Schießl, habe dieses Geschenk 91 Jahre lang entgegennehmen dürfen.

Geboren wurde sie 1929 in Stachesried. Ihre beiden Schwestern sind bereits verstorben. Nach der Schulzeit arbeitete Maria Fischer als Magd bei Bauern. Auch im Pfarrhof war sie beschäftigt. Nach dieser Dienstzeit arbeitete sie in der „Kufferl-Fabrik“ in Furth im Wald und dann in einer Gaststätte in Arnschwang. 1961 heiratete sie in Altötting Georg Fischer. Zwei Söhne und eine Tochter vervollständigten das Eheglück. Ihr Ehemann starb im Jahr 2008. Die beiden Enkelkinder waren der ganze Stolz von Maria Fischer. Für die Familie wurde in den Jahren 1964/65 in Stachesried ein Haus gebaut. Pfarrer Pöschl charakterisierte die Verstorbene als hilfsbereit: „Wenn sie helfen konnte, tat sie es.“ Ihre Hobbys waren der Gemüse- und Blumengarten und die Aufzucht von Kaninchen und Gänsen. „Dabei lebte sie ihr stilles und bescheidenes Leben aus dem Glauben heraus. Dieses Leben ging nicht nur von Gott aus, sondern es war ein Leben mit Gott“, stellte Pfarrer Pöschl fest. Und: „Sie lebte in Verbindung mit Jesus Christus.“ Solange es ging, war sie bei der Sebastiani-Wallfahrt nach Neukirchen b. Hl. Blut dabei und feierte die Gottesdienste mit. Zuletzt habe sie regelmäßig zu Hause die heilige Kommunion empfangen. Pöschl weiter: „Sie wusste sich von Jesus getragen, geführt und begleitet. Sie lebte in der gläubigen Gewissheit, dass er sie auch in ihrem Tod nicht alleine lassen würde, dass er in seinem Vaterhaus eine Wohnung für sie bereit hält. Ihr stiller Heimgang zum Vater im Himmel ist eingebettet in den Glauben: Meine Kraft ist nun zu Ende, nimm mich, Herr, in deine Hände. Die Gottesmutter Maria, die sie sehr verehrt hat, stand ihr da sicher zur Seite.“ Ihre Urne wurde an der Seite ihres verstorbenen Ehemanns am Pestfriedhof im Familiengrab beigesetzt. (kbi)