Jubiläum
Martin Ilg ist der Schirmherr

Die „Further Keglerei“ trug dem Auserwählten in Neuaign ihre Bitte vor. Doch der ließ sich eine besondere Prüfung einfallen.

24.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:12 Uhr
Als alles gesagt und getan war, überreichte Heinz Rank an die Partnerin des Schirmherrn Blumen und dem frisch gebackenen Schirmherrn Martin Ilg einen weiß-blauen Schirm – mit dabei die Vereinsmitglieder. −Foto: Marianne Schillbach

Die „Further Keglerei“, die im Gasthof zur Post in Eschlkam ihr Vereinslokal gefunden hat, ist voller Elan und Freude: Am Samstag, 16. Juli, können sie ihr 50-jähriges Bestehen feiern. Dementsprechend gibt es ein Jubiläumsfest in der Post. Außerdem führt die Spielgemeinschaft vom 8. bis 15. Juli ein kleineres Drachenturnier im Kegeln durch.

Am Freitag begab sich die Further Spielgemeinschaft zum Schirmherrnbitten beim Vereinsmitglied der Eschlkamer Kegler, Martin Ilg, nach Neuaign, um ihm die Schirmherrschaft anzutragen. Die Further Kegler sammelten sich in Neuaign und ließen sich von den Musikanten zum Grundstück spielen. Schriftführer Christian Späth kam in seiner „Cave-Cladium“-Montur und einem Pergament-Bogen in der Hand. Er trug namens der Spielgemeinschaft die Bitte an den auserwählten Schirmherrn vor: „Gegrüßt seid ihr, Meister Ilg. Wie euch zu Ohren gekommen sein mag, schickt sich die Further Keglerei an, ihre 50 Lenze gebührend zu feiern. Es soll ein großes Fest mit Troudaduren und Gaucklern werden. Ein unvergessliches Erlebnis mit Wein, Weib und Gesang. Aber die Wegelagerer sind allgegenwärtig, und der Adel sitzt auf seinen Geldsäckeln, wie die Glucke auf ihren Eiern. Und deshalb wird die Further Keglerei heute bei euch, Meister Ilg, vorstellig, um euch zu bitten, eure schützende Hand über unser großes Spektakel zu halten, den Wegelagerern Einhalt zu gebieten und dem Adel die Taler aus den Taschen zu ziehen. Hochgeschätzter Meister Ilg, erweist uns die Ehre, euch als Schutzpatron für unsere Festlichkeit zu gewinnen. Gebt ihr euren Segen, so wird euch als Dank ein großes Händegeklapper zuteil.“

„Meister Ilg“ ließ sich nicht lange bitten und gab sein Einverständnis, seine schützende Hand über das Jubiläum zu halten. „Nun, Meister Ilg, da ihr bereit seid, unser großes Fest zu behüten, müsst ihr euch natürlich noch als ehrwürdig erweisen. Euer Leben war davon geprägt, Depeschen im Galopp von Herzogau zu Herzogau zu bringen, um gute oder schlechte Nachrichten zu überbringen. Deshalb ist es nur gerecht, dass die Prüfung, ob ihr geeignet seid, das ehrenvolle Amt des Schutzpatrons zu übernehmen, ebenfalls in Form von Depeschen dargebracht wird. Jeder dieser tapferen Depeschenreiter wird euch, Meister Ilg, nun eine Aufgabe übermitteln. Die ihr in gebürender Form und wahrheitsgemäß zu beantworten verfügt. – Depeschenreiter tretet vor und waltet eures Amtes!“, so Späth. Und weiter: „Meister Ilg, nachdem ihr die gestellten Aufgaben erfüllt habt, biete ich euch im Namen der Further Keglerei an, unseren Bund für die Festivität mit einem Handschlag zu besiegeln.“ Die Fragen an den Schirmherrn lauteten: Wie alt wird der Verein? Wie heißt unsere Vereinswirtin? Wie viele Kegel stehen beim Start auf der Bahn?

Martin Ilg: „Ich mache gerne euren Schirmherrn, aber ihr müsst zuerst noch zwei Aufgaben erfüllen: Je zwei Damen und je zwei Herren müssen einen Baumstamm durchsägen.“ Aber das war mit dem unscharfen Werkzeug gar nicht so leicht. Aber nachdem eine Motorsäge bereitstand, war es dann doch ein Kinderspiel. Der Schirmherr war zufrieden: „So, Further Keglerei, so will ich euer Schirmherr sein.“ Er lud alle zum Essen und Umtrunk ins Bierzelt ein. (kbi)