Trauer
Trauer um Pfarrer Engelbert Ries

Langjähriger Seelsorger von Eschlkam ist am Dienstagmittag in der Arberlandklinik Zwiesel verstorben.

14.10.2020 | Stand 16.09.2023, 4:39 Uhr
Erst vor wenigen Wochen hatte sich Pfarrer Engelbert Ries von seiner Pfarrei Eschlkam verabschiedet. −Foto: Hiendlmaier

„Die ganze Pfarrei und darüber hinaus ist über die Todesnachricht von Pfarrer Engelbert Ries geschockt und erschüttert, jedermann hat ihm noch viele geruhsame Jahre gewünscht“, sagte Bürgermeister Florian Neppl am Mittwoch.

Tags zuvor war Engelbert Ries im Alter von 70 Jahren in der Arberlandklinik Zwiesel verstorben.

Am Montag war Ries am Ende der Sitzung des Marcher Pfarrgemeinderats zusammengebrochen und umgehend von einem Notarzt versorgt und in die Klinik gebracht worden. Am Dienstagvormittag hat sich laut dem Marchner Pfarrer Tobias Magerl Ries‘ Gesundheitszustand rapide verschlechtert. Magerl hatte nur noch die Möglichkeit, ihm auf der Intensivstation die Krankensalbung zu spenden. „Er hatte sich sehr auf seinen Ruhestand in unserer Pfarreiengemeinschaft gefreut“, so Magerl.

Neue Aufgabe stand bevor

Am Sonntag sollte Ries als Ruhestandspfarrer in der Pfarreiengemeinschaft Teisnach-March-Patersdorf begrüßt werden. Diese Absicht hatte Ries am Montagabend den Pfarrgemeinderäten noch versichert. Zumal er eine „freundliche, ja herzliche Aufnahme“ erlebte, seit er die Wohnung im Marcher Pfarrhaus bezogen hatte.

Ries‘ Landsmann Pfarrer Tobias Magerl hatte ihm den leeren Pfarrhof im Regener Stadtteil March als Ruhestandssitz angeboten. Magerl ist Pfarrer von Teisnach und hat darüber hinaus noch Patersdorf und March zu betreuen. Ries wollte ihn als Ruhestandspfarrer in der Seelsorge unterstützen.

WeiheWirkungsstätten:Trauerfeier
: Durch Bischof Graber wurde Engelbert Ries 1976 zum Priester geweiht. Primiz feierte er in der Heimatgemeinde Sengkofen.in 43 Jahren priesterlichen Dienst war er bis 1977 Kaplan in Wolnzach, bis 1980 in Bad Abbach. Bis 1993 war er Pfarrer von Hagenhill, Lobsing und Tettenwang, bis 2002 in Hemau. Bis September wirkte er in der Pfarrei Eschlkam/Warzenried.: Requiem mit anschließender Beisetzung am Samstag um 13 Uhr in Eschlkam.(kbi)

Zuvor war Ries 18 Jahre das geistliche Oberhaupt von Eschlkam – im September war ihm mit Josef Pöschl ein gebürtiger Waffenbrunner gefolgt. Immer mit seinem Namen verbunden ist das neue Pfarrheim, ein schmucker, heller Holzbau mit rund 150 Sitzplätzen direkt gegenüber der Pfarrkirche, die eine neue Orgel erhalten hat. Beides wurde erst vor wenigen Wochen von Bischof Voderholzer geweiht. „Pfarrer Ries hat in vier Jahrzehnten in der Nachfolge Christi die Katechese vermittelt, wofür ihm für seinen priesterlichen Dienst im Zeichen des Kreuzes ein herzliches Vergelt’s Gott gebühre,“ lobte Voderholzer damals .

Ries sei ein wortgewaltiger Pfarrer mit klaren Positionen gewesen, so Eschlkams Bürgermeister. Durch seine Begabung, biblische Botschaften auf den Alltag zu übertragen, habe er in seinen Predigten den Bezug zu tagesaktuellen Themen gefunden und im Auge behalten, was die Welt bewegte.

Das „Reisebüro Ries“

Der buchstäblich weltoffene Geistliche mit Heimatpfarrei Sengkofen hat sich als profunder Reiseführer zu Wallfahrtsorten in aller Herren Länder einen Namen gemacht.„Reisebüro Ries“ wurde der Pfarrhof scherzhaft genannt, weil viele Mitglieder so oft im Ausland unterwegs waren.Zuletzt war Ries an der Spitze einer 36-köpfigen Gruppe im Frühjahr zwölf Tage in Mexiko unterwegs – und kehrte gerade noch vor dem Lockdown zurück.

„Ganz sicher werde ich der Pfarrei Eschlkam/ Warzenried im Herzen und in Gedanken immer verbunden bleiben,“ sagte Ries bei seinem Abschied Anfang September. Umgekehrt gilt das seit Dienstag sicher genauso.