Infrastruktur
Breitband: Erster Abschnitt ist fertig

Der Raum Falkenstein kann jetzt über Glasfaser im Netz surfen. Auch der erste Hauptverteiler im Kreis Cham ist in Betrieb.

18.10.2021 | Stand 15.09.2023, 23:43 Uhr
Thomas Mühlbauer
Jürgen Raith, TIm Brauckmüller, Landrat Franz Löffler und Finanzminister Albert Füracker drückten den Startknopf. −Foto: Thomas Mühlbauer

Im Markt Falkenstein ist am Samstag der erste fertiggestellte Netzabschnitt sowie der erste von 19 Hauptverteilern des landkreiseigenen Glasfasernetzes in Betrieb genommen worden.

Zur Feier dieses Meilensteins hatte sich (Politik)Prominenz angekündigt. Finanz- und Heimatminister Albert Füracker, Landrat Franz Löffler, Tim Brauckmüller, Geschäftsführer atene KOM GmbH als Projektträger des Bundes, und Jürgen Raith, Direktor Glasfaser Vermarktung bei Vodafone Deutschland waren zu Gast am Fuße der Burg.

Die Stimmung war gelöst, die Freude groß. Das hatte einen Grund: Denn nachdem das erste Projekt gescheitert war,nahm der Landkreis Cham den Ausbau selbst in die Hand.

Erste Bürger sind am Netz

Franz Löffler machte das Thema zur Chefsache und rief den Eigenbetrieb „Digitale Infrastruktur Landkreis Cham“ ins Leben. „Durch die Inbetriebnahme können rund tausend Haushalte mit Gigabitbandbreiten und ausfallsicheren Telefonverbindungen versorgt werden. Das volle Engagement des Landkreises Cham in den Glasfaserausbau macht sich nun bezahlt“, betonte der Landrats beim Festakt am Samstag.

Der digitale Eigenbetrieb läuft nun als 100-prozentige Tochter des Landkreises. „Einen schnellen Spatenstich hatten wir schon mal gemacht. Also galt es nun, das Vertrauen der Bürger zu erlangen; die dies schnell honorierten.“ 17 000 Haushalte werden nun vom Eigenbetrieb angeschlossen. Die Anschlussquote beim ersten Cluster liegt bei überragenden 90 Prozent, von denen 60 Prozent bei Vodafone anschließen werden.

„Es ist ein gemeinschaftliches Projekt der ganzen Region“, so Löffler. Wenn man die Zukunft gestalten möchte, müsse man die Herausforderungen der Zukunft als Chance sehen.

Cham ist ein „Leuchtturmprojekt“

Finanzminister Albert Füracker war ebenfalls sichtlich stolz auf das, was er in Falkenstein zu sehen bekam: „Heute ist schon ein Festtag.“ Denn in Sachen Internet starte man schließlich bei Null, denn niemand hatte Grundlagen. Dazu brauchte es einen innovativen Landrat, der den Mut hatte, voranzugehen, so Füracker.

Der Minister konnte sich einen Seitenhieb zur Vorgeschichte nicht verkneifen: „Ohne den ersten Spatenstich hätte es den zweiten nicht gegeben. Sind wir jetzt einfach zufrieden, wie es ist. In diesem Landkreis ist vieles möglich, wenn man möchte.“

Das Projekt im Landkreis könne man als Leuchtturmprojekt bezeichnen. Der Landkreis habe es selbst in die Hand genommen – „und das war gut so“. Was Füracker etwas ärgert, sei die weit verbreitete Meinung in Deutschland, dass man in Bayern im digitalen Niemandsland wohne. Mit diesem Programm werden nun 17 000 Adressen angeschlossen.

Teure Reise nach Cham

Tim Brauckmüller, Geschäftsführer atene KOM GmbH als Projektträger des Bundes sagte, dass dies ein großes Projekt ist. Damit würden nun die letzten grauen Flecken im Landkreis verschwinden. Jürgen Raith, Direktor Glasfaser von Vodafone sagte, dass man stets kompetente Ansprechpartner vorgefunden habe. Zur hohen Anschlussquote sagte Raith: „Ich habe schon viele Prozentzahlen gesehen, aber so etwas habe ich noch nie erlebt.“ Mit dieser Maßnahme schaffe man die Basis für. Auch künftig werde man eng mit dem Eigenbetrieb zusammenarbeiten.