Militär
Versorger bald im Mali-Einsatz

Gut 60 Rodinger Soldaten gehen in den derzeit gefährlichsten Einsatz der Bundeswehr. In Mali sind sie „fast überall gefordert“.

04.03.2021 | Stand 16.09.2023, 4:01 Uhr
Die Ortsschilder der Garnisonstadt Roding und der Patengemeinde Falkenstein wurden von Rodings Bürgermeisterin Alexandra Riedel (links) und Falkensteins Bürgermeisterin Heike Fries (2. von rechts) an die Unterstützungskompanie MINUSMA übergeben. −Foto: Bundeswehr/Hanf E. /Bundeswehr/Hanf E.

Das Rodinger Versorgungsbataillon entsendet erstmals Soldaten für die Versorgung der deutschen VN-Truppe (VN = Vereinte Nationen) nach Mali. Mit einem Appell in der Arnulf-Kaserne wurden die Soldatinnen und Soldaten nun in ihren gut sechsmonatigen Einsatz bei der VN-Mission MINUSMA verabschiedet. Im Marschgepäck dabei: die Ortsschilder von Roding und Falkenstein.

Antreten und Appelle gehören zum Alltag der Soldaten. Der Appell am Donnerstagmorgen war aber alles andere als Routine. Deutliches Zeichen dafür waren – neben der mit Corona-Schutzabstand aufgereihten Truppe – Soldaten in der auffällig hellen Wüstentarn-Uniform und mit dem hellblauen Barett der Truppen der Vereinten Nationen (VN). Dort, mittig gegenüber dem Rednerpult, angetreten waren gut 60 von insgesamt 85 Soldatinnen und Soldaten des Versorgungsbataillons 4, die in den kommenden Tagen zunächst in die coronabedingte 14-tägige Isolation gehen und anschließend ihren Einsatz in die Subsahara-Region verlegen. Dort werden sie zusammen mit Kameraden – allen voran die Aufklärer aus Freyung, die Gebirgsjäger aus Bischofswiesen sowie der Stab der Panzerbrigade 12 aus Cham – als Blauhelmsoldaten der VN-Mission MINUSMA in Mali zwischen drei und sechs Monaten Dienst leisten. Kern des Auftrages der Rodinger Logistiker ist dann die Versorgung des gesamten deutschen Einsatzkontingentes MINUSMA sowie von Teilen der europäischen Trainingsmission EUTM aus dem Lager in der nord-malischen Stadt Gao.

Auch Aufklärung gehört dazu

Wie der Kommandeur Versorgungsbataillon 4, Oberstleutnant Michael Hanisch, in seiner Rede zur Verabschiedung der Einsatzteilnehmer unterstrich, leisten die Rodinger Logistiker damit „einen wichtigen Beitrag in Mali und werden gleichzeitig fast überall gefordert sein“. Denn neben der Reparatur von Fahrzeugen sowie der Bevorratung und Bereitstellung aller benötigten Artikel und Güter für die Einsatzkontingente schließen ihre Aufgaben auch die unmittelbare Unterstützung von mehrtägigen Aufklärungsoperationen im Gebiet um Gao mit ein.

Auf diese vielfältigen Aufträge haben sich die Frauen und Männer des Bataillons – allen voran die der 4. Kompanie unter Führung von Hauptmann Nadine Bruchmüller – in den vergangenen zwölf Monaten intensiv vorbereitet. Das war, wie der Kommandeur unterstrich, viel, aber notwendig, um bestmöglich ausgebildet in den derzeit gefährlichsten Auslandseinsatz der Bundeswehr gehen zu können. So absolvierten die Einsatzsoldaten unter konsequenter Umsetzung der AHA-Regeln Ausbildungen an wichtigen Fahrzeugen und Waffen oder mehrere Übungen zum situationsangepassten Verhalten im Einsatz. Dabei bewiesen die Einsatzsoldaten nach den persönlichen Eindrücken des Kommandeurs ein hohes Maß an Professionalität, Einsatzbereitschaft und Motivation. Stolz auf die erbrachten Leistungen in der Vorbereitung auf den Einsatz unterstrich Oberstleutnant Hanisch, dass „man sich auf die Rodinger Versorger in MALI 100-prozentig verlassen können wird“.

Doch nicht nur der Kommandeur des Bataillons verabschiedete seine Soldaten nach Mali mit dem Wunsch auf „…allseits Soldatenglück und vor allem eine wohlbehaltene Rückkehr.“ Auch die Bürgermeisterin der Patengemeinde der 4. Kompanie, des Marktes Falkenstein, Heike Fries, wand sich mit Grußworten an die Soldaten. Eindrucksvoll und emotional beschrieb sie darin das Besondere des Soldatenberufes und die Wertschätzung, die sie und die Bürger für die Soldaten empfinden. Sie wünschte sich ein gesundes Wiedersehen mit den Einsatzsoldaten.

Ein Stück Heimat im Feldlager

Einer guten Tradition folgend überreichte sie im Anschluss mit ihrer Amtskollegin, der Rodinger Bürgermeisterin Alexandra Riedl, Ortsschilder der beiden Gemeinden als Zeichen der Verbundenheit mit den Einsatzsoldaten. Die Ortsschilder sollen im Feldlager in Gao „ein Stück Heimat“ und den Wunsch der Bürger auf eine gesunde Heimkehr vermitteln.

In seinen anschließenden sehr persönlichen Worten an die Einsatzsoldaten hob dann der Kommandeur der Panzerbrigade 12, Brigadegeneral Björn Schulz, nochmals die Ansprüche an einen Soldaten hervor. Allem voran betonte er die Tapferkeit, die der Dienst, gerade auch in den Einsätzen, von den Soldaten abverlangt. Zum Abschluss des Appells meldete die Kompaniechefin, Hauptmann Bruchmüller, ihre Einsatzsoldaten beim Kommandeur nach Mali ab.