„Modernste zukunftsführende Technologie von Neukirchen aus in die ganze Welt!“ So kann man die Botschaft der Unternehmensgruppe Zollner überschreiben, die heuer ihr Werk in dem Markt Neukirchen b.Hl.Blut komplett umgebaut und erneuert hat. Zollner fertigt dort in Reinraumtechnologie nun hochkomplexe Module für die Halbleiterindustrie, die damit Mikrochips herstellt. Weil Mikrochips immer kleiner und dabei immer leistungsfähiger werden, steigen ständig die Anforderungen an die technische Sauberkeit im gesamten Produktionsprozess.
Ein steigender Fachkräftebedarf ist natürlich die Folge. Zollners Vorstandsvorsitzender Johann Weber erläuterte in Anwesenheit von Firmengründer und Aufsichtsratsvorsitzenden Manfred Zollner und mehreren Führungskräften Landrat Franz Löffler und dem Bürgermeister des Marktes Neukirchen b. Hl. Blut, Markus Müller, sowie Isabella Bauer von der Wirtschaftsabteilung des Landratsamtes den Umbau des Werkes in einen Reinraum der ISO-Klasse 7.
Hohe Anforderungen
Zollner investierte hierfür in diesem Jahr knapp acht Millionen Euro in das Werk. Eine Million Euro werden noch im Jahr 2020 hinzukommen. Sind es derzeit 75 Mitarbeiter, die in diesem Werk tätig sind, so sollen es im nächsten Jahr 130 sein. Vorgesehen ist eine jährliche Steigerung auf 180 Fachkräfte im Jahr 2023. Johann Weber informierte über die Geschichte des Zollner Werk Neukirchen, welches im Jahr 1990 erworben wurde. Dort befand sich zuvor eine Niederlassung der Firma Aulfes.
Der Schwerpunkt lag dabei in der Integration der Reinraumtechnologie, der Ausrüstung des gesamten Werkes mit Klimaanlagen, die Installation einer neuen Heizungsanlage, die Sanierung von Fenster und Türen, Stabilisierung und teilweise Erneuerung der Dachkonstruktion, der Aufbau neuer Energieversorgung und vieles mehr. Da sich bei solchen Raumdimensionen nicht jede Produktionsinsel an der Außenwand des Reinraums befindet, war eine besondere Herausforderung zu meistern: eine Produktionsinsel in der Raummitte mit Strom, Druckluft und Ähnlichem zu versorgen. Die Lösung war ein speziell entworfenes Deckenraster, in dem sich, luftdicht installiert, alle Anschlüsse befinden. Zusätzlich zu den baulichen Maßnahmen mussten neue Prozesse entwickelt und etabliert werden sowie die Mitarbeiter geschult und sensibilisiert werden, damit sie nachhaltig eine Kontamination des Reinraums mit Partikeln vermeiden. Ein neues gesamtheitliches Logistik- und Lagerkonzept schließlich stellt sicher, dass möglichst viele Artikel in bereits gereinigter, partikelarmer Qualität bezogen und auch korrekt gelagert werden können.
| Wachstum: | Überblick: |
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| Die Zollner Elektronik AG befindet sich weltweit unter den Top 15 der EMS-Industrie. In Deutschland und Europa als größter Dienstleister auf Platz eins. Entscheidend für den Erfolg sei ein nachhaltiges Wachstum. | Der Chamer Landrat Franz Löffler und Neukirchens Bürgermeister Markus Müller haben sich im umgebauten Zollner-Werk Neukirchen einen Eindruck von den hochmodernen Arbeitsplätzen verschafft, |
Alles dies, so Johann Weber, sei ein wichtiger Schritt in die Zukunft und eine stabile Weiterentwicklung, sowie Sicherung und Ausbau von Arbeitsplätzen, dies nicht nur in Neukirchen b.Hl. Blut, sondern im ganzen Landkreis Cham. Der Schwerpunkt in Neukirchen liegt in der Montage von Submodulen, Cabinets und vielen mehr, sowohl als Prototypen als auch in Serie. Zollner hat in der Semiconductor-Industrie viele Großkunden, so den Globalplayer ASML aus den Niederlanden. Das Werk in Neukirchen habe nun auch große Herausforderungen zu bewältigen. Neben hoher Planungsqualität sei auch eine hohe Produkt & Prozessqualität unter Reinraumbedingungen gefordert. Hier kam die Frage der Gäste auf, was bedeutet Reinraum ISO- Klasse 7. Weber erklärte, dass der Reinraum nach ISO – Klasse 1 bis 9 klassifiziert werde.
19 Werke aufgebaut
Der Stand der Technik für Forschung und Entwicklung müsse top aktuell sein. Dazu ist für die digitale Transformation eine gute Infrastruktur sowie die Internetversorgung 5G unabdingbar, erklärte der Vorstandsvorsitzende. Johann Weber präsentierte den Besuchern einige Beispiele aus dem Alltag im Werk bei denen bereits Lösungen der digitalen Welt am Standort eingesetzt werden, wie beispielsweise ein Smart Glass zur Produktabnahme, fahrerloses Transportsystem, Roboter zur Bauteilreinigung oder ein Kamerasystem das aktuell via KI (Künstliche Intelligenz) Staubpartikel detektiert und vieles mehr. Der Vorstandsvorsitzend nutzte die Zusammenkunft auch, um den aktuellen Stand der Unternehmensgruppe Zollner mit Daten und Kennzahlen aufzuzeigen.
Das im Jahr 1965 von Manfred Zollner in Zandt gegründete Unternehmen habe mittlerweile 19 Werke in neun Ländern mit einer Produktionsfläche von 329.000 Quadratmetern. Die Organisation sei in vier Strategische Geschäftsfelder und den Zentralbereichen aufgeteilt. Die Zahl der Mitarbeiter ging ständig nach oben und es war Ende des letzten Jahres die stolze Zahl von 11.381. Allein in Deutschland sind 5.081 Personen bei Zollner beschäftigt. Aus dem Landkreis Cham sind es 3.762 Mitarbeiter. Von der Entwicklung bis zum After Sales Service.
Isabella Bauer vom Landratsamt, Zollner-CEO Johann Weber, Christian Weber, Aufsichtsratsvorsitzender Manfred Zollner sen., Klaus Bauer, Landrat Franz Löffler, Bürgermeister Markus Müller, David Smietanski und Erich Biendl (von links) bei der Präsentation des Reinraumes Fotos: Karl Pfeilschifter
Komplett erneuert wurde das Werk in Neukirchen b.Hl. Blut.
