Sitzung
Grundstück fürs Gerätehaus?

Die Gemeinde hat ein Grundstück gekauft. Dort könnte das gemeinsame FFW-Gerätehaus von Ried und Gleißenberg entstehen.

25.04.2021 | Stand 16.09.2023, 3:25 Uhr
Hier könnte das neue gemeinsame Feuerwehrgerätehaus der Gemeinde Gleißenberg entstehen. −Foto: Michael Riederer

In Sachen Neubau des FFW-Gerätehauses hat die Gemeinde Nägel mit Köpfen gemacht. Darüber hat Bürgermeister Wolfgang Daschner den Gemeinderat bei dessen jüngster Sitzung am Donnerstag informiert. Es sei ein Grundstück zwischen Ried und Gleißenberg zu einem fairen Mischpreis gekauft worden. Jetzt könne man mit den Feuerwehrverantwortlichen zumindest in die groben Planungen einsteigen. Hintergrund: Die beiden eigenständigen Feuerwehren Ried und Gleißenberg hatten sich bereiterklärt, ein Gerätehaus mit zentralem Standort zwischen den beiden Ortschaften gemeinsam zu betreiben. Bürgermeister und die Feuerwehrführung des Landkreises bewerten dies als mustergültiges Vorhaben, das von ihnen unterstützt wird. In aller Ruhe will man die Sache jetzt in den nächsten Jahren angehen und mit den Führungskräften der Feuerwehren zusammenkommen, sobald es die Pandemie ermöglicht. Der bereits beplante Standort beim Wertstoffhof war übrigens von den Feuerwehrverantwortlichen unisono für nicht tauglich befunden worden. Auch mit anderen Grundstückseigentümern wurde gesprochen. Letztlich erzielte man Übereinkunft in diesem ortsnahen Bereich, der in einem Teilbereich – nach Vorgesprächen von KBR Michael Stahl am Landratsamt – auch bebaut werden könne. Daschner: „Dies wird ein finanzieller Kraftakt, muss in vernünftigem Rahmen bleiben, erfordert viele Unterstützer und ist nur gemeinsam zu schaffen.“

Leiterin im neuen Kinderhaus wird Tanja Heitzer aus Arnschwang. Acht Bewerberinnen waren zu Gesprächen eingeladen worden, es sei eine sehr qualifizierte Person ausgewählt worden, gab Daschner bekannt.

Dem Bau eines Wohnhauses zusammen mit dem Abbruch eines alten Gebäudes in Sägmühle wurde zugestimmt, ebenso dem Antrag eines Bürgers aus Ried auf Verlängerung der Geltungsdauer des Bauantrages zur Geländeauffüllung für Neubau einer landwirtschaftlichen Lagerhalle. Die Zustimmung eines Antrags auf Neubau eines Carports im Gebiet Bräuwiese wurde ebenfalls erteilt.

Eine längere Diskussion verursachte der Bauantrag eines Bürgers in der Berghangstraße zur Nutzungsänderung einer Scheune in eine Unterstellhalle für Pferde und Lagerhalle. Die Scheune steht auf dem oberen Grundstück vom vormaligen Hotel Waldhaus und grenzt an das ehemalige Hallenbad an. Vorgespräche, ob eine Pferdehaltung in diesem Bereich möglich sei, fanden bereits statt. Das Landratsamt sei beratend hinzugezogen worden, sagte Daschner. Alle Fachstellen äußerten Bedenken. Trotzdem wurde der Antragsteller schon tätig: Einzäunung, Abholzung und die Beibringung der Pferde sei bereits erfolgt – obwohl ganz klar sei, dass eine Pferdehaltung eines nicht privilegierten Landwirts, noch dazu im ausgewiesenen Wohnbereich, nicht möglich sei. Zudem wurde ein Grundstück mit einbezogen und abgeholzt, das in Teilbereichen wohl Biotopcharakter habe. Das Landratsamt habe die Maßnahmen vor Ort besichtigt und die Naturschutzbehörde mit einbezogen. „So geht das nicht“, waren sich Bürgermeister und Gemeinderat einig. Der Antrag wurde einstimmig abgelehnt.

Beschwerden über die Wahl

Der Gemeinderat bestätigte die neu gewählten Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Gleißenberg, Egid Amberger und Thomas Greil, in ihrem Amt. Der Bürgermeister berichtete, dass sich am Tag der Kommandantenwahl vier Anrufer aus der näheren Umgebung beim Landratsamt darüber beschwert hätten. Trotzdem habe man die Veranstaltung im Freien bei eisigen Temperaturen und mit Hygieneregeln durchgezogen. „Eine Ansteckungsgefahr im Freien bei mindestens drei bis vier Metern Abstand, FFP2-Masken und sonstigen Maßnahmen ist völlig absurd“, meinte der Bürgermeister.

In bestimmten Abständen müssen die Brücken in der Gemeinde geprüft werden, worüber sich in der Gemeinde keine Aufzeichnungen gefunden hätten, sagte der Bürgermeister. Zwei Angebote wurden eingeholt, das Ingenieurbüro Loistl (Willmering) erhielt den Zuschlag als günstigster Anbieter (Kosten insgesamt etwa 2800 Euro). Zwei erforderliche Nachtragsangebote in Sachen Kinderhausneubau (Heizung und Elektro) mit insgesamt etwa 3300 Euro wurden abgesegnet, bevor es zum Antrag auf Ausweisung eines Sondergebietes Photovoltaik ging, den die Firma Unien GmbH – wie in vielen anderen Gemeinden – in Gleißenberg gestellt hat. Dabei seien beliebige Grundstücke am Waldrand in Gleißenberg ausgewählt worden, ohne Näheres abzuklären. Der Antrag wurde einstimmig abgelehnt.

Das BayernWLAN Zentrum Straubing hat mit E-Mail vom 16. März die Gemeinde Gleißenberg auf das Projekt „BayernWLAN“ aufmerksam gemacht. Dabei handelt es sich um ein öffentliches Netz von WLAN-Hotspots in Bayern. Bürgermeister Daschner hat dieses Thema bereits im März mit den Digitalisierungs- und Breitbandbeauftragten der Gemeinde besprochen. Ihr Fazit: Die Anschaffung des BayernWLAN wäre für die Gemeinde Gleißenberg zwar eine sinnvolle Anschaffung, jedoch seien die finanziellen Ausgaben zu hoch. Vielleicht bietet sich später eine günstigere Anbindung im Zuge des Glasfaserausbaues durch den Eigenbetrieb des Landkreises Cham.

Bürgermeister Daschner hat beim Amt für Ländliche Entwicklung Bedarf für verschiedene Maßnahmen angemeldet. Es geht vor allem um den Gebäudebereich beim vormaligen Freibadgelände sowie das Rathaus. Das Amt teilte mit, dass wegen der vielen Anmeldungen sowie begrenzter Fördermittel die geplante Umsetzung in die Vormerkliste des Arbeitsprogramms aufgenommen wurde. Erst in drei Jahren sei eine konkrete Neubewertung des Antrages sowie die Taktung der Maßnahme in einer Zeitstufe des Arbeitsprogramms der ALE Oberpfalz möglich. Bei der Dorferneuerung liege der Fokus auf dem zügigen Abschluss des Verfahrens. Darüber hinaus stehe aktuell in Gleißenberg die bauliche Umsetzung des Kernweges im Rahmen der Flurneuordnung Cerchov plus KW 1 an.

Bei der letzten Besprechung zum Thema Kinderhaus fragte Wolfgang Daschner nach, ob mit der Lüftungsanlage infektionsschutzgerechtes Lüften möglich sei. Nachdem dies nicht der Fall ist, wurde von ihm angeregt, nachzurüsten, bevor die Decke angebracht wird. Das Ingenieurbüro Schmid hat einen Plan erstellt, wo COµ-Sensoren angebracht werden sollten. Solche Sensoren sind zuwendungsfähig. Auch sprach der Bürgermeister bei genanntem Termin das Thema Außenanlagen an. Aufgrund dessen hat das Architekturbüro Schnabel nochmals eine Werkplanung mit Anpassungen erstellt. Vor allem im südlichen Bereich ist Bedarf an einer kleinen Terrasse beim Ausgang der Gruppenräume, die mit dem Eingang östlich verbunden werden soll. Der Außenbereich der Kinderkrippe muss abgegrenzt werden und könnte separat im südlichen Bereich angesiedelt werden. Dadurch würde die Freifläche vergrößert. Kostenschätzung für Terrasse und Weg: etwa 3500 Euro netto. Ferner braucht es eine Umzäunung sowie eine pflegeleichte Gestaltung des Abhangs. Am heutigen Montag findet dazu eine Besprechung mit Elektroplaner und bauausführender Firma Müller statt. Derzeit wird der Außenanstrich angebracht, die Bodenbeläge wurden mit der Kindergartenleitung abgestimmt und die drei Küchenbereiche mit der Firma Bierl konkretisiert in Sachen farblicher Ausführung und Ausstattung. Auch die drei Dachfenster im OG der Mehrzweckhalle seien eingefügt.

Bike-Park in Planung

Laut Daschner würden sich viele Kinder und Jugendliche einen Bikepark in der Gemeinde wünschen. Auf einer Teilfläche von etwa 500 Quadratmetern neben dem jetzigen Badeweiher könnte man kostengünstig ein solches Areal verwirklichen. Erdaushub wäre ausreichend vorhanden und könnte angeliefert werden. Die Gestaltungsarbeiten würden Eltern mit entsprechendem Gerät einer Baufirma erledigen. Nach Rücksprache mit dem Landratsamt ist eine Baugenehmigung erforderlich, da es eine Nutzungsänderung für das Grundstück wäre. Zum Weiher hin müsste eine Abgrenzung per Zaun erfolgen, ein Angebot wird gerade in Zusammenhang mit der notwendigen Zaunerneuerung beim Wertstoffhof wegen einer möglichen zweiten Ausfahrt erstellt. Der Gemeinderat zeigte sich grundsätzlich damit einverstanden. Eine detaillierte Planung zur späteren Genehmigung sei voranzutreiben. (fmi)