Handwerk
Goldener Meisterbrief für Max Ruhland

Die Waldmünchner Metzgerei Ruhland ist in dritter Generation in Familienhand. Der Erfolg gibt dem Inhaber recht.

23.06.2021 | Stand 16.09.2023, 2:17 Uhr
Ingrid Milutinovic
Bernhard, Anita, Maria und Max Ruhland freuen sich mit Rosmarie Tragl-Kraus über die Ehrung. −Foto: Ingrid Miutinovic

Es ist schon etwas ganz Besonderes: Nicht nur, dass ein Betrieb über Generationen hinweg in Familienhand bleibt – die Familie Ruhland selbst hält auch viel auf Tradition. So zum Beispiel, dass der älteste Sohn den Namen Max erhält, auch wenn dieser nicht im Metzgerhandwerk verwurzelt ist.

Bereits 1957 hat der Vater Max Ruhland Metzgerei und Wirtshaus in der Waldmünchner Bahnhofstraße eröffnet. Damals war das Haus gepachtet, Eigentümer war der Besitzer des Postbräu. Erst 1962 erwarb Ruhland das Haus. Später, im Jahr 2000, kam das Gebäude des jetzigen Wirtshauses hinzu, das Ruhland vom Jackerl Franz erwarb, der später auswanderte.

Ehrung fürs Lebenswerk

Als der Vater 1986 starb, übernahm Sohn Max den Betrieb, den er nach und nach ausbaute. Für diese Arbeit erhielt er jetzt aus der Hand von Rosmarie Tragl-Kraus, der Geschäftsführerin der Metzgerinnung, den goldenen Meisterbrief der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz für langjähriges, erfolgreiches Wirken im Handwerk, unterzeichnet von Präsident Dr. Georg Haber und Jürgen Kilger. Tragl-Kraus überbrachte auch die Grüße von Kreishandwerksmeister Georg Braun, der verhindert war. Eigentlich sollte die Ehrung bereits zum Jahresbeginn stattfinden, pandemiebedingt wurde sie jedoch verschoben.

Max Ruhland hat drei Söhne, Max als der älteste arbeitet in der BayWa, Bernhard hat beim Vater den Metzgerberuf gelernt, und Alexander ist Koch. Vier Enkelkinder gehören mittlerweile zur Familie. 29 Lehrlinge hat Max Ruhland in seinem Berufsleben ausgebildet, insgesamt sieben Angestellte hat der Betrieb inzwischen. Immer wieder wurde erweitert. Zwei Schlachthäuser mussten gebaut werden, sonst wäre eigenes Schlachten nicht mehr möglich gewesen, erläutert Bernhard Ruhland, der im Januar dieses Jahres in die Fußstapfen seines Vaters trat und den Betrieb übernahm.

Für die Aufgabe ist er bestens gerüstet. „Ich bin durch die harte Schule meines Vaters gegangen“, erzählt er lachend. Er hat klare Vorstellungen für seine Arbeit. Die Schlachttiere kommen alle aus dem allernächsten Umkreis. Seit 2017 ist er Innungsobermeister, 2018 absolvierte er eine Weiterbildung zum Fleischsommelier, der erste seiner Art im Landkreis Cham.

Arbeit und Familie

Seine Frau Anita arbeitet ebenfalls im Betrieb – mit zwei Kindern, dem fast fünfjährigen Sohn Fabian und der eineinhalbjährigen Tochter Miriam nicht selten eine Herausforderung, wie sie einräumt. Aber das Familienleben funktioniert nach ihren Worten perfekt, schließlich seien ja auch Oma Maria und Opa Max immer bereit, zu helfen. Besonders Oma Maria freut sich: Es sei doch schön, wenn man die Enkel im eigenen Haus habe und aufwachsen sehe.

Auch Pläne für die Zukunft hat Bernhard Ruhland. Die Grillabende am Donnerstag seien immer gut besucht, „ein richtiges Highlight“, sie sollen auf jeden Fall beibehalten werden. Der Automatenladen der Milchtankstelle Löffler in Hocha wird regelmäßig mit Grillgut bestückt, damit auch bei kurzfristigen Treffen das Fleisch nicht ausgeht; der Imbisswagen soll zum Grillwagen umgebaut werden.