Trauer
Die Stadt verliert

Andreas Asam hatte maßgeblichen Anteil an dem Zusammenwachsen von Stadt und Land. Auch Vereine verdanken ihm viel.

18.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:43 Uhr
Johann Fischer
Viele, darunter die Stadträte und Vereine, nahmen auf dem Friedhof Abschied von Andreas Asam. −Foto: Johann Fischer

Kaplan Matthias Meckel hielt am Freitagnachmittag das Requiem für den im Alter von 91 Jahren verstorbenen ehemaligen Postbeamten und Stadtrat Andreas Asam von Haus. Gesanglich umrahmt wurde die Trauerfeier von Barbara Fellinger aus Bogen.

Bürgermeister Markus Hofmann würdigte die Verdienste Asams, Träger der Bürgermedaille, vor allem im öffentlichen Leben und speziell im kommunalen Bereich. Man habe mit ihm einen wertvollen Ratgeber, einen aufrechten Kommunalpolitiker und engagierten Bürger verloren. Seine Bereitschaft zum Wirken für die Allgemeinheit war immer auf die Sache, nie auf die Person, schon gar nicht auf die eigene, gerichtet. Der „Anderl“ habe sich nie aufgedrängt, sondern sich in erster Linie als Ansprechpartner für die Probleme seiner Mitbürger gesehen.

Vereinsleben geprägt

Das Vereinsleben im Ortsteil Haus hat er entscheidend mitgeprägt. Hier hatte Hofmann auch das erste Mal intensiveren persönlichen Kontakt mit dem Verstorbenen, als dieser ihn in die Kassierstätigkeit bei den Almenrausch-Schützen eingeführt hat. „Dabei fiel mir seine stets zuvorkommende, freundliche Art und seine zielstrebige, sachorientierte und gewissenhafte Arbeit besonders auf. Man konnte sich stets auf ihn verlassen. Er war ein Vorbild und Kamerad.“

Die Stadt Bad Kötzting, mehrere Vereine und Institutionen seien um eine Persönlichkeit ärmer geworden. Andreas Asam war von 1966 bis 1971 Gemeinderat in Haus. Ab der Eingemeindung im Oktober 1971 gehörte er bis April 2002 dem Stadtrat von Bad Kötzting an. Besonderer Dank gebühre ihm auch dafür, dass er Stadt und Land, vor allem in den Jahren nach der Gebietsreform, stets als Einheit gesehen habe, betonte Hofmann. Die reibungslose Eingliederung der Ortschaft Haus in das damalige Kötzting sei auch mit sein Verdienst.

Sein langjähriges verdienstvolles Wirken in der Kommunalpolitik wurde durch den Freistaat Bayern 1990 mit der kommunalen Dankurkunde und im Jahre 2001 mit der kommunalen Verdienstmedaille in Bronze gewürdigt. Bereits 1993 fand sein Wirken für die Stadt mit der Verleihung der Bürgermedaille Anerkennung.

Jeder wisse, was die Familien Greisinger und Fuidl an Andreas Asamn hatten. Was bleibe, ist Erinnerung und Dankbarkeit. „Wir verneigen uns vor einer Persönlichkeit, die sich um seine Heimatstadt und insbesondere die Ortschaft Haus verdient gemacht hat. Sein Wirken lässt ihn fortleben“, schloss der Rathauschef, ehe für die Stadtratsfraktion SPD-Freie Bürger Stadtrat Wolfgang Kerscher die Verdienste des Verstorbenen würdigte.

Vorsitzender Anton Amberger von der Feuerwehr Haus führte aus, dass man mit Bestürzung vom Tod des Kameraden Andreas Asam erfahren habe. „Der Anderl“ sei mit 16 Jahren in seine Heimatfeuerwehr eingetreten. „Für die 75-jährige Treue zu unserer Wehr sagen wir Vergelt’s Gott.“ Andreas Asam war Feuerwehrler mit Leib und Seele. Ob beim Gerätehausbau, bei Fahnenweihen oder sonstigen Veranstaltungen, der „Anderl“ war immer zur Stelle. Er übernahm auch Verantwortung im Verein. So war er viele Jahre im Verwaltungsrat und zuvor 40 Jahre Kassier und 25 Jahre Schriftführer.

Den Schützen verbunden

Schützenmeister Rudolf Hofmann jun. erinnerte, dass Asam seine Verbundenheit zum Schützensport bereits im Jahre 1952 zeigte, als er sich dem Bayerischen Sportschützenbund anschloss, ehe er nach der Vereinsgründung im Jahre 1959 dem Schützenverein Almenrausch Haus beitrat. Auch bei den Schützen übernahm er Verantwortung. So fungierte er von 1973 bis 1994 als Schatzmeister sowie von 1994 bis 1997 als stellvertretender Kassier. 1996 wurde er zum Ehrenmitglied ernannt. Der Bayerische Sportschützenbund verlieh Asam zahlreiche Auszeichnungen. „Wir werden dich stets in guter Erinnerung behalten“, versicherte der Schützenmeister. Mit dem „Ave Maria“ klang das Requiem aus. (ksm)