Tradition
Gstanzlsänger sorgen für volles Festzelt

Das 20. Bad Kötztinger Gstanzlsingen war ein Garant für beste Unterhaltung. Das Aussingen erlebt eine Renaissance.

16.06.2019 | Stand 16.09.2023, 5:33 Uhr
Christina Schweitzer

Bereits zu Beginn sangen sich die Gstanzlsänger in gewohnter Manier gegenseitig aus. Fotos: Christina Schweitzer

Alltagsgeschichten und Lebensweisheiten sind es, die die Gstanzlsänger gerne an ihr Publikum weitergeben. Natürlich verknüpft mit humorvollen Seitenhieben und traditioneller Musik. So auch am Sonntagvormittag, als zum 20. Mal in Folge das Bad Kötztinger Gstanzlsingen am Pfingstfest stattfand. Gleich zu Beginn stellte der Moderator Josef „Bäff“ Piendl klar, dass beim Gstanzlsingen zwar verschiedene Melodien, Themen und Vortragsarten verwendet werden können, dass Rad jedoch nicht neu erfunden werden könne.

Nicht nur Urgesteine dabei

Als zweiter Solo-Künstler ging nun Fips auf die Bühne. Der berufliche Schlosser ist ledig. So kam es, dass er im Publikum auf Brautschau ging. Leider war dieses Vorhaben nicht von Erfolg gekürt. Auch die Pfingstbraut erhörte bei dem Spruch „Ja gute Frau, ich bin ein Bauer und hab Schotter und zu unserer Hochzeit kauf ich dir einen Melkroboter“ seine Bitte nicht.

„A so a Muse is ebbs, wos ma allerweil gern hert, aber ohne Begleitung war as Gstanzlsingen nix wert.“Renate Maier, „Gstanzl-Queen“

Andreas Eichinger nahm in seiner Darbietung Bad Kötzting und den gesamten Landkreis Cham auf den Arm, indem er die Region mit einem modernen Saustall verglich und dabei politische Bezüge herstellte. Ansonsten kam auch immer wieder sein Berufsfeld als Lehrer zu sprache:“Beruflich bin i a Schullehrer und des ist da schönste Beruf, weil im Vormittag hab i recht und im Nachmittag frei“. Aber auch Hubert Mittermeier, der als Erdäpflkraut bekannt ist, brachte auf seine witzige Art und Weise mit seinen Geschichten und Erzählungen die Gstanzlmelodie in die Köpfe der Anwesenden. Er stellte unter Beweis, dass er ein Gstanzlsänger „par excellance“ ist, so Bäff.

Nachwuchs wird gefördert

Um den Nachwuchs zu fördern, durften zum Schluss auch noch der Hartl Max aus Arnbruck und Tom Swing vom Arberlandradio als Gastsänger ein paar Gstanzln zum Besten geben, was vom Publikum mit Begeisterung honoriert wurde. Bäff ist der Meinung, dass das Gstanzlsingen eine gesellschaftliche Zusammenkunft darstellt. Die Bodenständigkeit der Sänger wird jedes Jahr aufs Neue vom Publikum geschätzt.

Zur Freude der Kinder verteilte Bürgermeister Markus Hofmann mit seinen Stellvertretern zu Pausenbeginn Gratis-Fahrkarten für die Fahrgeschäfte am Pfingstfest verteilt.